Toedliches Geheimnis
und nimmt Handschellen heraus. Er zieht meine Hand hinter meinem Rücken hervor und versucht, mir die Handschelle anzulegen, aber ich erwische ihn mit der anderen Hand, meine Finger verpassen nur knapp sein Auge. Er weicht etwas zurück, packt aber gleich wieder zu, hält mich an beiden Handgelenken fest und legt mir die Handschellen an.
Er öffnet seine Autotür und fängt an, mich hinauszuziehen. Ich schreie auf und versuche, ihn in die Hand zu beißen, aber er schiebt mich gegen das Auto und drückt mir den Hals zusammen.
»Halt die Fresse!«, brüllt er.
Meine Kehle brennt. Ich höre mich selbst spucken und würgen. Schließlich lässt er los und murmelt vor sich hin, das nächste Mal würde ich nicht mehr so viel Glück haben.
Es ist stockdunkel draußen. Da die Tür noch offen steht, erhellt nur die Innenbeleuchtung des Wagens die unmittelbare Umgebung.
Matt hält die Handschellen fest in der Hand und führt mich zur Rückseite des Autos. Er öffnet den Kofferraumdeckel und dreht mir den Rücken zu, um darin nach etwas zu suchen. Ich trete ihn, so fest ich kann, mitten gegen den Oberschenkel. Matt stolpert rückwärts, aber er zieht mich mit sich, weil er die Handschellen noch immer umklammert hält. Ich hebe die Arme, um mich loszureißen. Die Tränen strömen mir übers Gesicht.
»Jetzt reicht’s!« Er holt aus und verfehlt nur knapp mein Gesicht. Ich ducke mich, kurz bevor er mich treffen kann.
Ich versuche, ihn noch einmal zu treten, aber Matt zieht mich näher an sich, und ich verliere fast das Gleichgewicht. Er drückt mich mit dem Knie gegen die Seite des Wagens und versetzt mir dann einen Kinnhaken.
Mir wird schwarz vor Augen. Überall um mich herum leuchten Sternchen, und in meinem Kopf dreht sich alles.
48
»Du kommst langsam wieder zu dir«, flüstert eine Stimme.
Ich schlage die Augen auf. Im ersten Moment verschwimmt alles. Und für einen kurzen Augenblick der Erleichterung glaube ich, dass alles vielleicht doch nur ein Traum war. Doch dann spüre ich den Schmerz in meinem Kiefer - ein bohrender, brennender Schmerz -, wo er mich geschlagen hat. Und mir wird klar, dass es kein Traum ist. Runde eins ist vorbei.
Und ich habe verloren.
Jetzt hebt sich der Farbnebel, und ich kann Matt sehen. Er sitzt mit gekreuzten Beinen vor mir. »Wie fühlst du dich?«, fragt er.
Ich versuche, mir eine Strähne aus den Augen zu streichen, aber meine Hände sind noch immer mit den Handschellen aneinander gefesselt, allerdings jetzt hinter meinem Rücken.
»Wo sind wir?«, frage ich und sehe mich um. Es ist dunkel mit Ausnahme einer kleinen Laterne, die zwischen uns steht. Wir sitzen auf dem Boden in einem winzigen Raum.
Außer einem kleinen Tabletttischchen in der Ecke gibt es weder Möbel noch Geräte oder andere Einrichtung, nur eine dünne Schicht Teppichboden unter uns.
»Keine Angst«, sagt er. »Wir sind an einem sicheren Ort.«
Auf dem Tischchen liegt ein Vorrat an Nahrungsmitteln und Wasserflaschen, als hätte er möglicherweise vor, eine ganze Weile hier zu bleiben.
»Ich glaube, mit dem hier wirst du dich gleich wohler fühlen.« Er greift in seine Papiertüte und zieht meinen Plüsch-Eisbären heraus, den ich letzte Nacht nicht hatte finden können. »Ich möchte, dass du es hier gemütlich hast«, sagt er und lässt ihn in meinen Schoß fallen.
Ich ziehe meine Hände von der Wand weg und bin überrascht, dass sie sich bewegen lassen und die Handschellen nicht an der Wand selbst befestigt sind.
»Ich wollte dir ein bisschen Bewegungsfreiheit geben«, sagt er und greift hinter meinen Rücken. Er zieht ein Stück von einem Springseil hervor - das erkenne ich an den Plastikgriffen. »Eigentlich wollte ich ein richtiges Seil mitbringen, aber trotz all der Vorbereitungen und Listen habe ich doch vergessen, es zu kaufen. Aber so ist es fast immer, nicht wahr?«, grinst er.
Ich linse über meine Schulter und kann einen Metallring erkennen, der knapp über dem Boden aus der Wand ragt. Matt hat die Kette der Handschellen mit dem Seil an diesem Ring befestigt. »Ich hab dir ein bisschen Spielraum gegeben, aber du kannst nicht aufstehen. Ich dachte, das wäre nur fair, weil du hier schließlich auch schlafen wirst.«
»Was?«, frage ich und spüre, wie sich in meinem Inneren alles zusammenzieht.
Anstelle einer Antwort lächelt Matt nur. Er scheint die Situation zu genießen. Mir dagegen laufen eisige Schauer über die Haut, und der Schweiß steht mir auf der Stirn.
»Und bevor du auch nur
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