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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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zu konzentrieren. Kann ich mich irgendwie nützlich machen?” Vielleicht die Salatsauce anrühren? Wie wäre das?
    “Nein.” Leah schüttelte den Kopf. “Danke, aber ich habe alles unter Kontrolle. Außer …"
    “Außer … was?” Hawk hob fragend eine seiner dichten schwarzen Augenbrauen.
    “Nichts, schon gut. Ich wollte vorschlagen, ob Sie eine Flasche Wein öffnen könnten. Aber ich weiß nicht, wie lange wir noch über der Arbeit sitzen werden. Und dafür brauche ich einen klaren Kopf.” Sie lachte amüsiert, als wäre ihr gerade ein witziger Gedanke gekommen. In Wahrheit bereitete sie nur eine uralte weibliche List vor, die er ganz sicher ausnutzen würde. “Ich trinke so selten, dass ich fürchte, nicht mehr als ein oder zwei Gläser Wein vertragen zu können. Nachdem ich heute schon mehrere Stunden verschlafen und mir damit einen unerfreulichen Vermerk in der Personalakte eingehandelt habe, will ich nicht auch noch riskieren, dass ich alkoholisiert meine Arbeit erledige.”
    “Ich glaube nicht, dass diese Gefahr besteht. Offiziell haben wir seit Stunden Feierabend, und wenn Sie es genau wissen wollen: Wir haben längst alles wirklich Wichtige abgearbeitet. Ich wollte Ihnen gleich ohnehin vorschlagen, für heute Schluss zu machen und den Rest morgen früh zu erledigen – vorausgesetzt, Sie vergessen nicht, den Wecker zu stellen, und wachen morgen pünktlich auf! Sollten Sie doch wieder verschlafen, dann wäre es mir allerdings lieber, wenn Sie einen … angenehmeren Grund für Ihre körperliche Erschöpfung hätten.” Er lachte leise, während er sie eindringlich ansah.
    Leah merkte, wie ihr abermals das Blut in die Wangen schoss. Es gab keinen Zweifel daran, wie seine Worte gemeint waren. Doch heute Nacht war noch nicht der Zeitpunkt, um Hawk mit ins Schlafzimmer zu nehmen, wenn es überhaupt so weit kommen sollte. Sie musste warten, bis der Codeknacker wieder in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von MMI lag, damit Hawk nicht auf die Idee kam, sie hätte ihn an sich genommen.
    “Ich wünschte mir
wirklich
, Sie würden nicht ständig diese Annäherungsversuche unternehmen”, sagte sie, nahm ihren Worten jedoch die Schärfe, indem sie ihn mit einer vorgetäuschten Mischung aus Schüchternheit und Verwirrung anlächelte. “Du hattest Recht, Hawk”, sprach sie etwas leiser und mit einem Tonfall weiter, der wesentlich vertrauter wirkte, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte, “als du sagtest, ich würde mich zu dir hingezogen fühlen. Das ist wirklich der Fall. Ich möchte mir nur nicht immer vorhalten müssen, dass du mein Vorgesetzter bist.”
    “Dann mach das auch nicht.”
    “Ich will aber nicht meinen Job verlieren, Hawk.”
    “Würde es dich beruhigen, wenn ich dir verspreche, dass dein Job überhaupt nichts mit dem tun hat, was zwischen uns beiden passiert oder auch nicht passiert?"
    “Vermutlich ja. Bloß wie kann ich dir vertrauen? Woher weiß ich, ob du dein Versprechen hältst? Woher weiß ich, dass du das nicht nur sagst, damit du von mir das bekommst, was du möchtest?"
    “Ich glaube, du kennst mich inzwischen ganz gut, um das beurteilen zu können. Ich habe keinen Grund, dich zu belügen, Leah.”
    “Es sei denn, es dient deinen Zielen.”
    “Meinst du wirklich? Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Immerhin wäre es eine ziemlich hässliche Situation für mich, wenn ich mein Wort brechen würde und du anschließend auf die Idee kommst, mich anzuschwärzen. Es ist ja nicht so, als hättest du nicht selbst bei MMI einen Posten, der dir Macht gibt. Du bist meine persönliche Assistentin, und du bist wesentlich mehr als eine Sekretärin mit einer hochtrabenden, letzten Endes jedoch nichts sagenden Berufsbezeichnung, wie es bei vielen anderen Unternehmen der Fall wäre.”
    “Das weiß ich. Aber ich arbeite erst seit ein paar Wochen bei MMI und …"
    “Wochen, die sich inzwischen zu mehr als drei Monaten addieren”, sagte Hawk ruhig.
    “Gut. Dennoch sind drei Monate bei realistischer Betrachtung auch noch keine lange Zeit, das weißt du so gut wie ich!"
    “Es ist aber eine genügend lange Zeit, wenn es darum geht, einander kennen und einschätzen zu lernen. Diese Zeit reicht, um zu sehen, dass wir hervorragend zusammenarbeiten, und um einzugestehen, dass wir uns zueinander hingezogen fühlen. Es gibt keinen Grund, dass sich daran irgendetwas ändern muss, sollte unsere Beziehung intimer werden. Wir sind beide erwachsen, und wir sind Profis. Ich glaube, wir

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