Tödliches Labyrinth
auch klar, dass die Forschungs- und Entwicklungsabteilung an solchen Geräten arbeitet. Aber eines davon in Aktion zu erleben, ist eine ganz andere Erfahrung. Und was unterscheidet diesen Codeknacker von anderen? Es gibt doch sicher schon länger diese Geräte, nicht wahr?"
“Er ist wesentlich schneller und viel kleiner. Der Gedanke dahinter ist, nicht nur eine bessere Mausefalle zu bauen, sondern sie auch schneller und kleiner zu machen als alle anderen, die auf dem Markt angeboten werden. Dieser Typ wird natürlich nicht frei verkauft. Sonst würden wir jeden in die Lage versetzen, auch die beste Alarmanlage zu überlisten.”
“Ich darf wohl annehmen, dass das Gerät nicht nur für Alarmanlagen geeignet ist, sondern für alles, was einen elektronischen Code erforderlich macht.”
Leahs Verstand lief auf Hochtouren, als ihr die Möglichkeiten bewusst wurden. Hawk hatte gesagt, für den Aufzug in die oberste Etage des Sand Castle benötige man eine Chipkarte und einen Code. Wenn sie den Codeknacker besaß, musste sie nur noch an die Karte kommen, und dann würde sie herausfinden, ob ihr Großvater im Hotel festgehalten wurde oder nicht.
Irgendwie musste sie an diesen Codeknacker gelangen, so viel war klar.
Sie würde aber nicht weit kommen, wenn sie ihn Hawk irgendwie entwendete. Selbst wenn ihr das gelingen
sollte
, würde er sofort wissen, dass sie das Gerät hatte. Damit würde sie nie davonkommen. Also musste sie zusehen, dass sie das Gerät aus der Abteilung selbst mitgehen ließ.
Um das zu bewerkstelligen, musste sie ihrem Chef viel näher kommen, als sie es jemals beabsichtigt hatte. Denn auf irgendeine Weise musste sie ihm seine Chipkarte abspenstig machen, die ihm den Zutritt zu allen Bereichen der Forschungs- und Entwicklungsabteilung ermöglichte.
12. KAPITEL
E in Glas zu viel
Hawk fühlte sich zu ihr hingezogen. Daran hatte er keinen Zweifel gelassen. Bislang war das Leah stets als ein Fluch für ihre Mission erschienen, doch mit einem Mal erkannte sie, dass diese Anziehung in Wahrheit ein Segen war, weil sie sie zu ihrem Vorteil nutzen konnte.
Natürlich war Hawk nicht dumm, sondern ein extrem intelligenter und scharfsinniger Mann. Also würde er mit Sicherheit hellhörig werden, wenn sie auf einmal schlagartig ihre Meinung änderte, was ihn anging, nachdem sie den ganzen Tag über immer wieder betont hatte, eine Affäre mit ihrem Chef sei das Letzte, was sie wolle. Im schlimmsten Fall würde er sogar misstrauisch werden und spekulieren, ob sie irgendwelche anderen Absichten damit verfolgte. So weit durfte sie es keinesfalls kommen lassen.
Sie würde sehr vorsichtig vorgehen müssen, doch seine Arroganz würde sich für sie zweifellos als hilfreich erweisen. Noch nie war sie einem Mann begegnet, der nicht empfänglich darauf reagierte, wenn man seinem Ego schmeichelte und es mit Streicheleinheiten verwöhnte. Hawk war das vermutlich sogar gewöhnt, schließlich sah er gut aus, hatte einen einflussreichen Posten und war finanziell bestens gestellt.
Zweifellos war er mit mehr Frauen im Bett gewesen als jeder durchschnittliche Mann, und ganz sicher ging er davon aus, dass sie, Leah, sich seinem Begehren früher oder später hingeben würde, ganz gleich, wie sehr sie sich jetzt noch dagegen sträubte.
Wenn sie das machen musste, um ihr Ziel zu erreichen, dann ging es eben nicht anders. Leah verdrängte der Einfachheit halber die Tatsache, dass es nie Teil ihres Plans gewesen war, notfalls mit dem Chef zu schlafen. Wenigstens war es nicht so, dass sie noch Jungfrau war oder Hawk körperlich abstoßend fand.
Natürlich würde sie die Chipkarte auch an sich nehmen, wenn es sich vermeiden ließ, mit ihm ins Bett zu gehen. Allerdings konnte sie sich nur vorstellen, dass sie an die Karte herankam, wenn Hawk nach einer Nacht voll heißem und wildem Sex tief und fest eingeschlafen war und sie seine Brieftasche durchsuchen konnte.
Vielleicht könnte sie ihn auch betäuben. Leah fand diesen Gedanken äußerst ansprechend, doch fast im selben Moment schwand ihre gute Laune, als ihr klar wurde, welches Risiko damit verbunden war. Sie hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit Medikamenten. Was, wenn sie ihm eine zu hohe Dosis eines Schlafmittels in seinen Drink mischte und Hawk damit unbeabsichtigt vergiftete – oder sogar umbrachte?
Außerdem wusste sie gar nichts über seine eventuellen gesundheitlichen Probleme. Womöglich reagierte Hawk ja allergisch auf Barbiturate! Sie wollte auf keinen Fall wegen
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