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Töte, Bajazzo

Töte, Bajazzo

Titel: Töte, Bajazzo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klima zurecht? Wie finden Sie Ihre Partner? Was macht Ihnen am meisten Spaß? Wohin führt Sie das nächste Engagement? Immer das gleiche.«
    »Das kann ich verstehen. Sie sind gut. Und wer gut ist, der wird der Öffentlichkeit nicht vorenthalten, dann sind Sie eben von einem öffentlichen Interesse.«
    »Sehr schön gesagt.« Sie strahlte mich an und nickte. »Ich merke schon, daß Ihnen meine Sprache etwas Probleme bereitet. Wenn Sie wollen, können wir uns auch in Englisch unterhalten.«
    »Gern.«
    »Gut, tun wir das.« Wieder strich die Sängerin ihr Haar zurück. »Da Sie sich so besorgt um mich gekümmert haben, möchte ich mich erkenntlich zeigen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Gut. Sollten Sie heute abend nichts anderes vorhaben, möchte ich Sie bitten, mit mir eine Kleinigkeit zu essen. Ist das in Ihrem Sinne? Paßt es in Ihren Terminplan?«
    »Das fragen Sie noch, Signora? Wann?«
    »Ich habe jetzt Hunger.«
    »Bene, ich auch.«
    »Wunderbar, kommen Sie. Wir werden hier im Hotel bleiben, aber nicht so vornehm essen, denn ich möchte mich nicht noch umziehen. Es gibt hier ein Bistro, in dem es zwanglos zugeht. Einverstanden?«
    »Mit Vergnügen.«
    Sie lächelte mich strahlend an. Mittlerweile war auch wieder Farbe in ihr Gesicht zurückgekehrt. »Ich kann mir vorstellen, daß der Abend doch nett wird…«
    »Das möchte ich auch hoffen, Signora.«
    »Sagen Sie nicht immer Signora. Für Sie bin ich Mirella, klar?«
    »Und ich heiße John.«
    »Okay«, erwiderte sie burschikos und mußte lachen. »Ich würde jetzt gern schon wissen, was am anderen Tage in unseren Zeitungen über uns zu lesen ist.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Irgend jemand wird uns sehen, John. Die Typen von der Presse sind überall. Und dann beginnt das Rätseln, mit wem die Dalera am Abend zusammen war.«
    »Werden wir ihnen die Lösung geben?« erkundigte ich mich lächelnd.
    »Wozu?« fragte sie kokett.
    Ich zwinkerte ihr zu. »Sie haben recht, wozu auch….«
    Der Hausmeister kam, und sein Schatten bedeckte einen Teil der Papiere, die auf dem großen Schreibtisch ausgebreitet waren. »Signore Kraus?«
    Der Regieassistent fuhr hoch. Er hatte nachdenklich über den Plänen gesessen, um theoretisch das in die Tat umzusetzen, was dem Regisseur nach der Probe noch eingefallen war.
    »Ja, was ist denn?«
    »Ich möchte jetzt gehen.« Der Hausmeister war etwas verlegen und rang die Hände. »Ich muß noch zu einem Geburtstag.«
    »Si, Si, gehen Sie!« Kraus nickte.
    »Sie bleiben noch?«
    »Ich habe zu tun.«
    »Das dachte ich mir. Wenn Sie die Probebühne verlassen, dann nehmen Sie bitte die Tür drei. Ich habe sie nicht abgeschlossen.« Er räusperte sich. »Hier ist der Schlüssel.« Er legte ihn behutsam in den Schein der Lampe und mitten auf den Plan.
    »Gut.«
    »Dann gehe ich jetzt. Gute Nacht.«
    Benito Kraus nickte. Er war froh, allein gelassen zu werden. Das Kommen des Hausmeisters hatte ihn gestört, ebenso wie dessen Abgang, denn auf den Brettern hinterließen seine Tritte knarrende und schleifende Geräusche.
    Kraus lehnte sich zurück. Sein Rücken schmerzte vom langen Sitzen.
    Die Luft war trocken hier. In dem Lampenlicht sah er die flirrenden Staubteilchen, die einfach nie verschwanden.
    Neben dem Stuhl stand die Dose mit dem Mineralwasser. Kraus hob sie an und trank einen Schluck. Das Zeug schmeckte nicht mehr. Es war zu warm geworden. Er warf die leere Dose in den Papierkorb und widmete sich wieder den Plänen.
    Die Oper ›Der Bajazzo‹ war ein Drama in zwei Akten mit einem Prolog.
    Der Schauplatz des Dramas war der Ort Montalto in Kalabrien. Eine kurze Oper in zwei Akten, die durch ein Intermezzo miteinander verbunden waren.
    Es brauchte nicht umgebaut zu werden. Es blieb bei einem Bühnenbild, auf dem die Dorfmauer zu sehen war und daneben eine aus Brettern bestehende Spielbude, das Theater eben.
    Eigentlich kein Problem für einen Bühnenbildner. Eine Oper ohne Umbau, darüber freute sich jeder, der damit zu tun hatte, aber da war der verdammte Regisseur, der noch an dem Bühnenbild feilen wollte und sich hatte etwas einfallen lassen, was er für gut hielt, im Gegensatz zu seinem Assistenten.
    Er wollte noch Leben hineinbringen. Und damit meinte er die moderne Zeit.
    Dorfplatz, Mauer und Bude sollten erhalten bleiben. Dazu aber sollten sich die Errungenschaften der modernen Technik gesellen. Das hieß bei ihm Monitore, über die Filme liefen. Carlo Furona hatte sogar an Filme gedacht, die über die Schirme flimmerten,

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