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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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wieder einmal für sie dolmetsche und sagt: „Du sollst es besser haben, Stefan!“
    Ich nicke gehorsam und antworte artig:
    „Natürlich, Frau Doktor Szabo!“

30. Palma: Der letzte Abend

    „Hallo Anna!“, sagte Stefan Szabo, als er vor Anna Lange stand, sie mit einem stechenden, ferngesteuerten Blick fixierte, den sie so noch nie bei ihm gesehen hatte, sie dann an den Haaren packte und ihren Kopf nach hinten riss. Heulend zerrte er mit der anderen Hand die Kopfhörer aus seinen Ohren, schleuderte sie zusammen mit dem iPod auf den Boden und brüllte wie ein Tier: „Du störst meine Inszenierung! Du hast hier nichts zu suchen! Weder hier noch bei meinem Finale im Kloster ,Zum flammenden Herzen‘!“
    Panisch, nach Luft schnappend, hyperventilierend, drehte sich Anna im Kreis, versuchte sich aus der Schraubstockhand von Szabo zu befreien, der immer heftiger an ihren Haaren riss, um sie auf den Boden zu drücken, in den Staub und in die Finsternis.
    Wie ein großer schwarzer Vogel senkte sich die Erinnerung über ihr Denken: Das große Projekt, von dem er öfters gesprochen hatte, die Auslandsaufenthalte, das neurotische Lauftraining und natürlich der iPod mit den weißen Kopfhörern. Deutlich sah sie die elegant designten weißen Kopfhörer vor sich, die sein Markenzeichen waren.
    Vor Schmerz und Enttäuschung schrie sie laut auf und ihre Panik verwandelte sich in Wut. Mit den Füßen versuchte sie ihn an einer empfindlichen Stelle zu treffen und legte ihren ganzen Hass in diesen Fußtritt. Sie erwischte ihn richtig, doch außer einem kurzen Zucken im Gesicht zeigte Szabo keine Reaktion – im Gegenteil: Verzückt grinsend drückte er ihr Gesicht an seine Wange. Überdeutlich spürte sie seinen Geruch, der so ganz anders war als früher in der Agentur, ein Geruch, der Tod und Verwesung und Wahnsinn verströmte.
    „Anna! Anna!“, flüsterte ihr Stefan Szabo beinahe traurig in ihr Ohr. „Lass es uns zu Ende bringen! Ich bin das kreative Genie! Es ist meine Inszenierung!“
    Unvermittelt schlug er sie brutal zu Boden und sie spürte, wie die rauen Fliesen die Haut von ihren Beinen schürften. Sie schlug mit ihren Armen hysterisch um sich, versuchte noch wegzukriechen, als der Elektroschocker wie ein Blitzstrahl auf sie niederfuhr.
    *

    Tony Braun hatte in dem riesigen Palast mit Dutzenden Gängen und hunderten von Zimmern völlig die Orientierung verloren. Auf der Suche nach Anna Lange hetzte er durch verstaubte Säle, über verlassene Treppen, einzig der manchmal leise, dann wieder laute Soundteppich zeigte ihm, in welche Richtung er sich bewegte. Er lief eine endlose Gemäldegalerie entlang, erreichte ein großes Holztor mit schmiedeeisernen Scharnieren, öffnete es und stand plötzlich auf einer Galerie hoch über dem Innenhof. Suchend sah er sich um. Es führte kein Weg nach unten, also musste er wieder zurück, nahm aber diesmal eine andere Tür. Wieder kam er in einen Gang mit mehreren Türen und weiter vorn bemerkte er einen großen dunklen Fleck auf dem Boden.
    Er bückte sich, tauchte den Finger in die bereits gestockte Flüssigkeit und wusste sofort, dass es Blut war. Mit dem Ellbogen drückte er auf die Türklinke, sprang mit gezogener Pistole in den Raum und wäre beinahe über einen zusammengekrümmten Körper auf dem Boden gestolpert. Braun drehte ihn zur Seite, befühlte mit zwei Fingern die Halsschlagader, aber für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Seitlich am Hals entdeckte er einen rechteckigen Bluterguss mit der charakteristischen Lücke, die er schon oft gesehen hatte: Auf den Fotos des ermordeten Milan Drakovic, bei Yurika Mekas und auch an der Leiche von Bogdan Drakovic – der Elektroschocker.
    „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, stieß er hervor und wählte hektisch die Nummer von Ramon Llul.
    „Der Killer ist im Palast von Igor Drakovic!“, schrie er ohne Einleitung ins Telefon.
    „Langsam Tony, was ist passiert?“, versuchte ihn Ramon Llul zu beruhigen.
    „Ich bin im Palast von Igor Drakovic, in einem Zimmer mit einer Leiche. Ich habe dir doch von meinem Verdacht erzählt. Jetzt ist es so weit, er hat erneut zugeschlagen!“
    „Und Anna ist verschwunden“, fügte er noch schnell hinzu.
    „Bleib bei der Leiche, bis ich da bin!“, rief Ramon Llul. „Ich lasse den Palast räumen, aber das kann dauern!“
    „Dafür ist keine Zeit, der Killer hat einen Masterplan! Das ist ein Irrer! Ich versuche, ihn zu stellen!“, schrie Braun.
    „Das ist Aufgabe der spanischen Polizei,

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