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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Mädchen Natasha aufgegriffen, die blutüberströmt und unter schwerem Schock stehend den Pannenstreifen entlangtorkelte.
    Als dann auch die Identität des zweiten Mannes feststand und die Verbindung zu dem Mädchen einigermaßen klar war, begann das große Theoretisieren von Gruber, den Polizisten und auch den Männern von der Spurensicherung. Bald hatten sich alle auf ein Motiv fixiert: Eifersucht und gekränkte Ehre.
    „Klingt ganz logisch“, hatte Braun zu Gruber gesagt. Seine Freude darüber war aber schnell wieder gedämpft. „Dass ausgerechnet Üzkül das Opfer ist, ist allerdings mehr als merkwürdig.“ Als es bereits nach Mitternacht war, verabschiedete sich Braun schnell und brauste Richtung Innenstadt. Auf keinen Fall wollte er seinen wöchentlichen Termin in den Sand setzen.
    *

    „Schon die Nachrichten auf dem Lokalsender gehört?“, fragte Slobodan Petrovic beim Eintreten und musste unwillkürlich grinsen. Bogdan Drakovic stand an der gut bestückten Bar seines Büros und füllte zwei Gläser mit fünfzig Jahren altem Whiskey.
    „Der arme Üzkül! Diese Türken mit ihren altmodischen Ehrbegriffen“, sagte er ironisch und hielt Petrovic ein Glas hin.
    „Muss ja ein ziemliches Blutbad gewesen sein, am Bahnhof“, fuhr er fort und zündete sich eine Zigarre an.
    „Was ist, wenn Flash God etwas erzählt?“, fragte Petrovic und nippte an seinem Whiskey.
    „Flash God hat einen guten Anwalt. Den besten, den ich kenne – Claude Berger!“ Bogdan Drakovic stieß eine dicke Rauchwolke in die Luft aus und schnüffelte mit erhobenem Kopf wie ein Wolf. „Das ist ein Aroma, die besten Zigarren, die es derzeit gibt. Willst du auch eine?“, fragte er Petrovic und hielt ihm auffordernd die Zedernholzbox entgegen.
    „Danke, ich bleibe bei meinen Zigaretten“, winkte Petrovic ab. „Kann Berger verhindern, dass eine Spur von Flash God zu uns führt? Immerhin weiß er, wer ich bin!“
    Bogdan Drakovic ließ sich durch die Einwände von Petrovic nicht aus der Ruhe bringen.
    „In einem vertraulichen Gespräch wird Berger Flash God erklären, dass Natasha, die kleine, geldgierige Nutte, so gut wie tot ist, wenn er redet“, sagte er und gurgelte seinen Whiskey so übertrieben, dass sich seine teigigen Wangen auf und ab bewegten.
    „Was ist mit dem Bullen? Der lässt sicher nicht locker und wird versuchen, auf andere Weise an uns heranzukommen“, sagte Petrovic, der noch immer seine Zweifel hatte. Für ihn gab es nur den direkten Weg, alles andere war ihm zu anstrengend und zu kompliziert.
    „Tony Braun? Für den habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht!“ Bogdan Drakovic grinste höhnisch und saugte genüsslich an seiner Zigarre. „Der Bulle hat doch psychische Probleme, das wissen wir ja von unserer Kontaktperson bei der Polizei! Ein Familientrauma, was weiß ich! Aber das ist sein wunder Punkt! Damit können wir ihn knacken!“
    Dann schilderte er Petrovic detailliert seinen Plan, füllte erneut die Gläser mit Whiskey, beide prosteten einander zu und freuten sich über den gelungenen Abend.
    *

    Die „Wahren Werte“ lagen versteckt in einem weitläufigen Gebäude, das früher einmal die Zentrale des Schlachthofs der Stadt Linz war. Vorbei an den ebenfalls mittlerweile geschlossenen Tabakwerken, einem der zahlreichen Opfer des Shareholder-Value-Wahns, konnte man das Gelände nur über eine verwilderte Bahntrasse und eine von Schlaglöchern aufgerissene Zufahrtstraße erreichen. Das Hauptgebäude erinnerte an eine überdimensionierte Garage aus roten Ziegelsteinen und die gesamte Vorderfront bestand aus einer Gusseisenkonstruktion mit schmutzig-trüben Glaseinsätzen. Direkt davor, die ganze Breite des Gebäudes einnehmend, befand sich eine Rampe, auf der früher das Schlachtvieh durch drei große Schiebetore ins Innere getrieben wurde. Über dem mittleren Tor zersägte ein Leuchtschild mit dem Wort „Cave Club“ in regelmäßigen Abständen die Dunkelheit. Umrundete man das Gebäude, musste man sich zunächst zwischen rostigen Gittern in abenteuerlichen Zickzack-Windungen entlangschlängeln, die in ihrer Anordnung an die Terminalabsperrungen großer Flughäfen zum Kanalisieren der Besucherströme erinnerten. Auf der Rückseite angekommen, blickte man zunächst auf ein teilweise brachliegendes Gelände aus Wiesen, Müll und vereinzelten Schrebergartenhütten, dominiert von der hinteren Fassade des Schlachthofes. Waagrechte Eisenträger mit darüberliegenden Fensterreihen unterteilten die rote

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