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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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sich langsam auf seinen Stuhl.
    „Freut mich, Sie zu sehen, Chefinspektor Braun. Immer höflich, immer gute Manieren, so wie man das von der Polizei gewohnt ist“, eröffnete der Anwalt Berger das Gespräch.
    Braun ließ seinen Blick von Berger hinüber zu Flash God schweifen, der geistesabwesend in seinem goldenen Trainingsanzug am Tisch saß und mit seinem massigen Oberkörper vor und zurück wippte.
    „Cevdar Tarük oder soll ich Sie lieber Flash God nennen?“ Er sah ihm ins Gesicht, doch Flash God zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.
    „Erzählen Sie uns doch einmal, wie es zu diesem Mord gekommen ist?“, begann Braun mit der Befragung.
    „Entschuldigen Sie, Chefinspektor“, unterbrach Claude Berger sofort. „Sie sprechen von Mord, das ist praktisch eine Vorverurteilung meines Mandanten.“
    Braun atmete so intensiv durch, dass Gruber ihm einen warnenden Blick zuwarf.
    „Halten wir uns nicht mit Kleinscheiß auf, Herr Anwalt. Aber bitte: Erzähl uns über den Vorfall am Bahnhof, Flash God!“
    Er verschränkte die Arme, schlürfte den grässlichen Kaffee aus der Kantine und wartete.
    „Hallo, haben wir noch Kontakt?“ Er schlug mit seiner Faust auf den Tisch, beugte sich aggressiv vor, spürte sofort die Hand von Gruber auf seiner Schulter und ließ sich wieder auf den Stuhl zurückfallen.
    „Mein Mandant steht noch immer unter Schock. Es war eine Tat im Affekt, er kann sich an nichts mehr erinnern! Alles ausgelöscht, verdrängt. Ich beantrage ein psychiatrisches Gutachten für meinen Mandanten. Er war zur Tatzeit unzurechnungsfähig.“ Zufrieden lächelnd lehnte sich Claude Berger zurück, spielte mit seinem eleganten Kugelschreiber und sah Braun provokant an.
    Er will mich provozieren!, dachte er, aus der Reserve locken, mich dazu verleiten, ihm eine zu knallen, diesem Scheißanwalt! Kontrollieren! Kontrollieren!, hatte die Psychotherapeutin gesagt und: Durchtauchen! Durchtauchen! Denken Sie einfach an das Meer, Sie tauchen hinein durch eine Höhle und ganz hinten ist das Licht. Dort müssen Sie hin, ohne zu zögern! Sonst geht Ihnen die Luft aus!
    Hörte sich theoretisch ziemlich logisch an, aber Tony Braun war im Augenblick nicht in der Stimmung, mit angehaltenem Atem irgendwelche Höhlen zu durchtauchen und deshalb formte sich das Bild auch nicht richtig in seinem Kopf. Stattdessen schnellte er hoch, knallte die Hände auf die Tischplatte, dass die Plastikbecher nur so hüpften und Claude Berger und Inspektor Gruber zusammenzuckten.
    „Aufhören mit der Scheiße!“, brüllte er. „Sofort aufhören! Er soll gefälligst das Maul aufmachen, nicht du, du ...“ Affe oder Arschloch wollte er noch daranhängen, doch jetzt griff der Psychotrick und er ruderte zurück.
    „Herr Anwalt, würden Sie bitte Ihren Mandanten davon überzeugen, dass es besser für ihn ist, wenn er selbst redet?“, fragte er höflich, hob seinen umgeworfenen Stuhl auf und setzte sich wieder.
    Doch das Verhör erzielte nicht den gewünschten Effekt. Flash God faselte immer von verlorener Ehre, seiner Verlobten Natasha und redete sich natürlich auf Unzurechnungsfähigkeit hinaus. Immer wenn er nachhakte, griff der Anwalt Berger geschickt ein und die Möglichkeit für Braun, den Spieß umzudrehen, Flash God einen Mord nachzuweisen und ihm für Informationen über seine Auftraggeber einen Deal vorzuschlagen, war vorüber.
    Gruber wechselte gerade das DAT-Band, als sein Handy surrte und er stirnrunzelnd auf das Display blickte, da keine Nummer des Anrufers aufschien.
    „Wer ist da?“, fragte er kurz angebunden, hörte die rauchige weibliche Nachtstimme und war wie elektrisiert.
    „Wie geht es Ihrem Traum bei Tag? Er wird nicht Wirklichkeit! Für Sie nicht, weil Sie es zu sehr wollen, und für mich nicht, weil ich zu viel davon habe.“
    „Wer sind Sie? Woher haben Sie diese Nummer?“ Irritiert drehte er sich zur Seite.
    Die Stimme lachte kurz auf, ohne eine Antwort zu geben.
    „Treffen wir uns morgen Abend gegen 20.00 Uhr am Lidoschiff!“, bestimmte sie dann geschäftsmäßig. „Dann können wir über den Alptraum Familie reden.“
    „Hallo, wer spricht da?“, rief er in sein Telefon, winkte Gruber das Band abzustellen, stand auf und stellte sich vor den Einwegspiegel mit dem Rücken zum Vernehmungstisch.
    „Ich kenne Sie nicht! Wie finde ich Sie?“, fragte er hektisch.
    „Ich kenne Sie! Keine Angst, ich kenne Sie“, hauchte die Stimme und trennte die Verbindung.
    „Mach du weiter, Gruber! Ich muss mal

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