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Tohuwabohu

Tohuwabohu

Titel: Tohuwabohu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Titelseiten breittreten. Er konnte sich nicht recht denken, wie sie es wohl letztlich formulieren würden, aber er hatte in die Fähigkeiten der Redakteure, daß sie es hübsch eindrucksvoll herausstellen würden, das allergrößte Zutrauen. Er versuchte sich vorzustellen, welchen Eindruck das Ganze wohl auf Fünfpenny gemacht haben würde, und kam zu dem Schluß, der Tod vor der Mündung dieser grauenhaften Elefantenbüchse müsse dem Koch vergleichsweise als willkommene Erlösung von der Pein erschienen sein, von Miss Hazelstone fortwährend die Nadel ihrer Novocainspritze in die Pimmelspitze gerammt zu bekommen. Der Kommandant stellte sich vergeblich die Frage, ob Fünfpenny wohl eine Vorhaut gehabt habe. Das würde sich nun nie mehr feststellen lassen.
    Dieser Gedanke brachte ihn darauf, doch mal aus dem Fenster zu schauen und nachzusehen, wie Wachtmeister Els weiterkam. Er bemerkte mit dem allerletzten Rest von Erstaunen, den Miss Hazelstones Beichte ihm noch gelassen hatte, daß Els angesichts der Höhe des Baumes den Kopf nicht hatte hängen lassen, vor allem den von Fünfpenny nicht, und es irgendwie fertiggebracht hatte, wieder auf die Erde zurückzukommen, wo er sich eifrig um Beförderung bemühte, indem er den indischen Butler mit Fußtritten dazu antrieb, die verstreuten Überreste des Zulu- Kochs aufzusammeln und in einen Kopfkissenbezug zu stecken. Els war, dachte der Kommandant, wie üblich ein bißchen sehr optimistisch. So was Großes wie ein Kopfkissenbezug war gar nicht nötig. Ein Schwammtäschchen hätte es auch getan.

Kapitel 4
    Miss Hazelstone setzte sich, von ihrer Beichte offenbar erschöpft, still in ihrem Sessel zurück und blickte glücklich in ihre unmittelbare Vergangenheit. Kommandant van Heerden ließ sich ihr gegenüber in einen Sessel plumpsen und blickte weit weniger zufrieden in seine unmittelbare Zukunft. Was Miss Hazelstone ihm offenbart hatte, das würde sie, da hatte er keinen Zweifel, der ganzen Welt auf die Nase binden, wenn er ihr auch nur halbwegs die Gelegenheit dazu bot, aber diese Enthüllungen mußten unter allen Umständen auf der Stelle verhindert werden. Seine eigene Karriere, der gute Ruf der führenden Familie Zululands, die ganze Zukunft Südafrikas hing ohne jede Frage von Miss Hazelstones Schweigen ab. Seine erste Aufgabe war also, dafür zu sorgen, daß kein einziges Wort über die Ereignisse dieses Nachmittags aus Jacaranda Park heraussickerte. Kommandant van Heerden hatte wenig Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten, das zu verhindern. Und in die von Wachtmeister Els hatte er schon überhaupt keins. Der Kommandant wußte aus bitterer Erfahrung, daß Wachtmeister Els außerstande war, irgend etwas, sei es Geld, Frau, Penis oder Gefangene, von Klatsch ganz zu schweigen, für sich zu behalten. Und was Miss Hazelstone zu berichten hatte, war ja nun nicht mehr bloß Klatsch. Es war politisch, rassisch, gesellschaftlich – Sie sagen es! – Dynamit. Genau an diesem Punkt seiner Betrachtungen sah er den Wachtmeister sich dem Haus nähern. Er machte den Eindruck eines braven Hundes, der seine Pflicht getan hat und jetzt eine Belohnung erwartet. Hätte er einen Schweif gehabt, er hätte ohne jeden Zweifel damit gewedelt. Statt dessen zog er ein grauenerregendes Anhängsel hinter sich her, von dem der Kommandant nur dankbar bemerkte, daß der Wachtmeister den Anstand besaß, nicht damit zu wedeln. Fünfpennys sterbliche Überreste waren etwas, womit niemand, nicht einmal Els, hätte wedeln wollen.
    Kommandant van Heerden handelte rasch. Er ging hinaus auf die Veranda und machte die Tür hinter sich zu. »Wachtmeister Els«, kommandierte er, »hier sind Ihre Befehle.« Der Wachtmeister ließ den Kopfkissenbezug fallen und nahm eifrig Habtachtstellung an. Ohne Bäumeklettern und Leicheneinsammeln konnte er es aushalten, aber er liebte es, wenn man ihm Befehle gab. Gewöhnlich bedeuteten sie, daß er die Erlaubnis erhielt, jemandem Schaden zuzufügen. »Schaffen Sie diesen ... dieses Ding da weg«, befahl der Kommandant.
    »Jawoll, Sir«, sagte Els dankbar. Fünfpenny ödete ihn langsam an.
    »Begeben Sie sich zum Haupttor und bleiben Sie dort, bis Sie abgelöst werden. Sorgen Sie dafür, daß niemand das Grundstück betritt oder verläßt. Absolut niemand. Das heißt, auch keine Weißen. Haben Sie verstanden?«
    »Jawoll, Sir.«
    »Falls jemand reinkommt, sorgen Sie dafür, daß er nicht wieder rauskommt.«
    »Darf ich Waffen einsetzen, um denjenigen aufzuhalten,

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