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Tokio Killer - 02 - Die Rache

Tokio Killer - 02 - Die Rache

Titel: Tokio Killer - 02 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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an der Drückbank fertig war. Mist.
    Ich zog mir Shorts und ein Sweatshirt über, wärmte mich dann mit einigen Liegestützen und Stretchübungen auf, während er seine Kniebeugen machte. Das Aufwärmen könnte durchaus nützlich sein, dachte ich, je nachdem, wie stark er sich wehren würde. Ein kleiner Vorteil, aber ich verschenkte nichts.
    Als ich fertig war, fragte ich: «Schon an der Drückbank gewesen?»
    «Aa.» Ja.
    «Wie viel hast du aufgelegt?»
    Er zuckte die Achseln, aber ich sah, wie er leicht die Brust rausstreckte, was mir verriet, dass seine Eitelkeit geweckt war.
    «Nicht so viel. Hundertvierzig Kilo. Hätte mehr geschafft, aber bei dem Gewicht ist es besser, jemand gibt Hilfestellung.»
    Perfekt. «He, das kann ich doch machen.»
    «Nee, ich bin schon durch.»
    «Ach, komm schon, noch einen Satz. Was legst du auf, das Doppelte deines Körpergewichts?» Ich unterschätzte bewusst.
    «Mehr.»
    «Ach du Schande, mehr als das Doppelte? Da komm ich nicht mal annähernd dran. Tu mir doch den Gefallen, nur ein Satz, das motiviert mich. Ich gebe Hilfestellung, ja?»
    Er zögerte, zuckte dann die Achseln und ging zur Drückbank.
    Es waren die hundertvierzig Kilo aufgelegt, die er zuvor gedrückt hatte. «Meinst du, du schaffst hundertsechzig?», fragte ich mit skeptischem Unterton.
    Er sah mich an, als würde ihn so eine Frage langweilen. «Klar.»
    «Das will ich sehen», sagte ich, zog zwei Zehn-Kilo-Scheiben von der Gewichthalterung und schob sie auf die Hantel. Ich stellte mich hinter die Bank und packte die Stange mit beiden Händen. «Sag Bescheid, wenn du so weit bist.»
    Er setzte sich aufs Fußende der Bank, die Schultern nach vorn gebeugt, und ließ den Hals von einer Seite zur anderen rotieren. Er schwang die Arme vor und zurück und ich hörte ihn mehrmals kurz und kräftig ausatmen. Dann legte er sich zurück und packte die Hantel.
    «Bei drei anheben», sagte er.
    Ich nickte.
    Wieder atmete er ein paar Mal zischend aus. «Eins … zwei … drei!»
    Ich half ihm, die Langhantel anzuheben und über der Brust zu stabilisieren. Er starrte die Stange an, als würde sie ihn wütend machen, das Kinn in Vorbereitung auf die Anstrengung in den Hals gedrückt.
    Dann senkte er sie, kontrollierte ihre Abwärtsbewegung, ließ aber genug Schwung zu, damit sie von seiner gewaltigen Brust abfedern konnte. Nach zwei Dritteln der Aufwärtsbewegung blieb die Hantel fast stehen, schwebte zwischen dem Zug der Schwerkraft und der Kraft seiner steroidbetriebenen Muskeln, setzte aber ihren zittrigen Aufstieg fort, bis die Ellbogen durchgestreckt waren. Seine Arme bebten vor Anstrengung. Ein zweites Mal konnte er das unmöglich schaffen.
    «Noch ein Mal, noch ein Mal», drängte ich. «Los, du schaffst das.»
    Es entstand eine Pause, und ich wollte ihn schon erneut anfeuern. Doch er bereitete sich bloß mental auf den nächsten Versuch vor. Er holte dreimal kurz Luft, ließ dann die Langhantel auf die Brust sinken. Sie hob sich einige Zentimeter von dem Aufprall, dann noch ein paar von dem anschließenden Stoß nach oben, verharrte aber eine Sekunde später auf der Stelle, um sich gleich darauf unaufhaltsam zu senken.
    «Tetsudatte kure», grunzte er. Hilf mir. Aber ruhig, da er mit meiner sofortigen Hilfe rechnete.
    Die Stange senkte sich weiter und legte sich auf seine Brust. «Oi, tanomu», sagte er wieder, diesmal drängender.
    Stattdessen drückte ich die Stange nach unten.
    Seine Augen öffneten sich, suchten nach meinen.
    Mit dem Gewicht der Stange und dem Druck, den ich ausübte, wehrte er sich jetzt gegen fast zweihundert Kilo.
    Ich konzentrierte mich auf die Hantel, aber am Rande meines Blickfeldes sah ich, wie sich seine Augen erst vor Verwirrung, dann vor Angst weiteten. Er gab keinen Laut von sich. Ich konzentrierte mich weiter auf den Druck nach unten.
    Mit zusammengebissenen Zähnen, das Kinn fast im Hals vergraben, mobilisierte er seine ganze Energie und schaffte es tatsächlich, das Gewicht ein Stück von der Brust zu heben. Ich hakte einen Fuß unter die Querstreben der Bank, nutzte die Hebelkraft, um den Druck auf die Hantel zu verstärken, und wieder sank sie ihm auf die Brust.
    Ich spürte ein Beben in den Gewichten, als seine Arme anfingen, vor Anstrengung zu zittern. Wieder bewegte sich die Stange ein wenig nach oben.
    Plötzlich drang mir Fäkaliengeruch in die Nase. Sein Sympathikussystem stellte aus Verzweiflung Körperaktivitäten ein, die nicht lebenswichtig waren, und lenkte sämtliche

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