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Tokio Vampire

Tokio Vampire

Titel: Tokio Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florine Roth
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gestürzt. Das Management von Devil in Blood zahlt dir ein Schmerzensgeld.“
    Ich hörte ihr weiter aufmerksam zu. Schwarze Kisten und Gerüststapel? Abstruse Story, wobei, mir passierten ja öfter mal seltsame Unfälle.
    „Du hast eine Gehirnerschütterung, also könntest du auch glaubwürdig behaupten, du könntest dich an nichts mehr erinnern“, meinte Leo. „Ist vielleicht das Beste.“
    Glaubwürdig, ja? Ich konnte mich aber an alles erinnern, bis ins letzte Detail. Okay, bis zu dem Punkt, als ich bewusstlos wurde. Und ich war ein ziemlich miserabler Lügner.
    „Air hat gesagt, du würdest wieder gesund, aber das dauerte etwas. Als ich dich gesehen habe, da habe ich ihm nicht geglaubt. Sorry, aber Air und Marc – das sind voll die Freaks! Als sie mit dir zurückkamen ... Air war total am Ende. Marc war nackt. Sie waren beide blutüberströmt! Es war schrecklich! Und dann haben sie dich bewacht und wollten partout abwarten bis zum nächsten Morgen. Ich bin völlig ausgeflippt, weil ich wollte, dass du ins Krankenhaus kommst, aber Marc hat mich angepflaumt, dass ich keine Ahnung hätte ...“ Leo stockte wieder. „Mama und Papa waren fertig mit den Nerven. Ich glaube, die erlauben dir nie wieder irgendwohin zu fahren.“
    Na, das waren ja rosige Aussichten. Obwohl, im Augenblick stand mir der Sinn auch nicht nach „irgendwohin fahren“.
    Ich öffnete den Mund ein wenig, meine Kieferknochen knackten. Aber ich wollte unbedingt was fragen. „Are?“ Meine Stimme war fremd, krächzig, und mein Hals war so rau, dass selbst dieses eine geflüsterte Wort schmerzte.
    „Ich sag ihm, dass du aufgewacht bist“, versprach Leo distanziert. Ich glaube, sie war mit dem Thema „Are“ echt durch.

    Ich hatte wieder eine ganze Weile geschlafen. Zwischendurch waren meine Eltern da gewesen. Sie hatten sich so darüber gefreut, dass ich endlich aufgewacht war, dass meine Mutter angefangen hatte zu weinen. Das war schrecklich. Aber es ging mir zusehends besser, hatte ich den Eindruck. Ich konnte die Augen bereits wieder öffnen und etwas sprechen.
    Ich war total verkabelt und an Infusionen angeschlossen. Ich hatte wirklich richtig was abbekommen, und trotzdem dachte ich fast ununterbrochen an Are. Ich wollte ihn sehen, nicht nur, um zu erfahren, was da eigentlich passiert war. Drei Tage hatte Leo gesagt, und vorher hatten sie noch einen halben Tag gewartet, bis sie mich ins Krankenhaus gebracht hatten. Waren Devil in Blood bereits zu ihrer Europatour aufgebrochen? Würde Are sich überhaupt die Zeit nehmen, mich hier zu besuchen? Oder war er vielleicht sogar sauer, weil ich durch meinen Leichtsinn fast seine Deckung hätte auffliegen lassen? Es war sicher ein gutes Stück Arbeit, meinen Zustand durch einen Unfall zu erklären. Ich hatte Angst davor, dass er richtig sauer auf mich war. Denn ich hatte so eine Sehnsucht nach ihm. Ich wollte ihn so sehr wiedersehen.
    Doch Are kam.
    Noch bevor ich das verräterische Geräusch hörte, explodierte ein Wahnsinnsschmerz in meinem Kopf. Ich schloss die Augen, hatte das Gefühl, in meinem Schädel würde ein Feuer lodern und machte Are ein verzweifeltes Zeichen, damit der seine psychische Präsenz runterfuhr. Denn natürlich wusste ich sofort, dass mein nächtlicher Besuch nur Are sein konnte. Augenblicklich ließen die Schmerzen nach.
    Leo hatte ihn tatsächlich gleich angefunkt, nachdem ich aufgewacht war.
    Er stand neben meinem Bett, vampirischer, als ich ihn je gesehen hatte. Blass und hager wirkte er, als er auf mich herabsah.
    „Hey Liam.“
    „Hallo.“
    Ich betrachtete ihn aufmerksam. „Schön, dass du g-gekommen bist.“
    Er nickte langsam. „Wie geht es dir?“
    „Scheiße, aber schon viel b-besser als vorher“, versuchte ich mich an einem Scherz. Aber irgendetwas an Are war anders.
    „B-bitte bleib“, sagte ich daher. Ich hatte das Gefühl, als sei er „auf dem Sprung“. Kein gutes Zeichen, oder?
    Er setzte sich zu mir auf die Matratze und berührte mich leicht an der Stirn. „Du hättest tot sein können“, sagte er leise. „Wenn Marc und ich nur etwas später gekommen wären ...“
    „Marc?“ Ich versuchte mich zu erinnern. Hatte ich Marc gesehen? Leo hatte auch irgendwas von Marc erzählt. Marc nackt und blutüberströmt. Ich erinnerte mich an zwei Schatten, die auf mich zurasten, einer davon musste Are gewesen sein. Der andere – hatte sich in einen Wolf verwandelt! Marc?
    Ich grinste matt. „Marc ist ein ... Werwolf?“
    Are nickte erneut. Ich

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