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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Stille.
    Er bewegte sich langsam und leise durch das Wohnzimmer, mehr oder weniger wie der Einbrecher, der vor sechs Wochen durch dasselbe Fenster hereingekommen war. Vom Tisch am anderen Ende des Zimmers sprang ihm ein blinkendes rotes Licht ins Auge – das Telefon, das aus der Halterung genommen worden war. Daneben lag Thornes Handy. Holland brauchte nicht nachzusehen, um zu wissen, dass es ausgeschaltet war …
    Das Lied verklang, und in der Pause vor dem nächsten vernahm Holland leises Stimmengewirr. Als die Musik wieder anfing, bewegte er sich in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
    Sie waren im Schlafzimmer. Jameson, das Mädchen und …
    Obwohl er nicht verstand, was sie sagten, atmete er erleichtert auf, als er Thornes Stimme heraushörte.
    Die Erleichterung nahm schnell einen bitteren Geschmack an, als Holland klar wurde, dass er schnell handeln musste, dass er keine Ahnung hatte, was ihn auf der anderen Seite der Schlafzimmertür erwartete. Er dachte an Sophie, während er wie angewurzelt im Zimmer stand und sich nach etwas umsah, das er als Waffe benutzen könnte.
     
    Thorne spürte einen heftigen Schmerz im Nacken und in den Schultern, als Jameson sein Gewicht verlagerte. Er sah, wie eine Hand an seinem Gesicht vorbei glitt. Die Wäscheleine war um die Finger geschlungen …
    »Komisch, wie die Leute ticken«, sagte Jameson. »Selbst im Angesicht des Todes haben sie alle weitaus mehr Angst vor dem, was hinten passiert …«
    Thorne zuckte zusammen, als Eve die Hand auf seinen Hintern legte. Er verkrampfte sich und hielt den Atem an.
    »Auf einer Skala von eins bis zehn«, sagte sie, »wie interessiert bist du jetzt?«
    Thorne versuchte mit aller Kraft, sich flach auf dem Boden auszustrecken. Doch es gelang ihm nicht. Gegen den sanften Widerstand der Kissen, die sie unter ihn geschoben hatten, hatte er keine Chance.
    Jameson packte Thorne bei den Haaren und riss seinen Kopf hoch. »Noch einen Rat.« Thorne stöhnte kopfschüttelnd. »Es ist besser, du wehrst dich nicht gegen die Leine, wenn du sie am Hals spürst …«
    Thorne raffte die ihm verbliebenen Kräfte zusammen und stieß den Kopf gegen den Boden.
    Er spürte, wie ihm ein Büschel Haare ausgerissen wurde …
    Er drückte das Gesicht gegen den Teppich, denn Jameson brauchte mehr Platz, um ihm die Kapuze überzustreifen. Danach käme die Wäscheleine, und dann wäre es vorbei …
    »Dann lass es bleiben«, sagte Jameson. »Aber ernsthaft, wenn du mich machen lässt und die Wäscheleine ihre Arbeit tut, bist du bereits lange bewusstlos, bevor sie fertig ist …«
    Thorne schrie, und im gleichen Moment hörte Jameson auf zu ziehen und knallte Thornes Gesicht auf den Boden. Benommen hielt Thorne einen Augenblick still, den Jameson nutzte, um ihm die Kapuze über den Kopf zu ziehen.
    Obwohl er kämpfte und sich wehrte, fühlte Thorne, wie eine bizarre Ruhe von ihm Besitz ergriff, die noch wuchs, als die Schlinge sich um seinen Hals zuzog. Die Angst in ihm fiel in sich zusammen. Er sah Gesichter platzen und aufreißen wie Lichtblitze. Er trieb durch einen so schwarzen Raum, dass er wohl mehr mit dem Tod zu tun hatte als mit Dunkelheit.
    Das Krachen der Tür und das Gebrüll sind wie ferne, widerhallende Soundeffekte, die plötzlich ohrenbetäubend laut werden, als der Druck um seinen Hals nachlässt …
    Thorne holte Luft und richtete sich auf, warf keuchend den Kopf nach oben, stieß gegen etwas Nachgebendes, Weiches. Das Gewicht fiel von ihm oder wurde weggehoben, und er schoss nach vorne, rollte sich auf den Rücken. Er hob die vom Gürtel tauben Hände und begann, sich mit abgestorbenen Fingern die Kapuze vom Kopf zu ziehen.
    Ein Schrei und dann ein Knacksen und das durchdringende Quietschen von Laufrollen, als das Bett über den Boden schießt …
    Er starrte an die Decke, angestrengtes Stöhnen und Schmerzenslaute waren zu hören, und Körper, die gegen etwas Massives krachten. Den Kopf auf die Seite gelegt, konnte Thorne Jameson und Holland in einem Knäuel neben dem Schrank erkennen. Er sah die Schranktür langsam aufschwingen, und in dem Spiegel dahinter sah er Eve auf sich zukommen.
    Wirbelte weg vom Spiegelbild, hin zur echten Eve …
    Das Messer erhoben, stürzte oder stolperte oder fiel sie auf ihn, und Thorne blieb kaum etwas anderes übrig, als das Gesicht abzuwenden und sie so fest er konnte zu treten. Als sie den Mund öffnete, das Gesicht vor Anstrengung oder Hass verzerrt, krachte Thornes Fuß gegen ihren Unterkiefer. Ihr

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