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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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hatte und ob Frank Farman diese Information an Mendez weitergegeben hatte.
    »Ich hab Angst«, sagte Cody.
    Anne sah ihn an, wie er da in seinem roten Schlafanzug und mit zerzausten dunklen Haaren zusammengekauert auf dem Bett saß.

    »Wovor hast du Angst, Cody?«
    Er schluckte. »Vor Dennis.«
    »Dennis hat die Frau nicht umgebracht.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    Weil Dennis mit seinen elf Jahren sicher nicht zu so etwas imstande war. Aber das sagte Anne nicht. Stattdessen gab sie ihm eine der Antworten, mit denen Erwachsene Kinder immer abspeisten, wenn sie nicht wussten, wie sie ihnen die Wahrheit beibringen sollten, oder das nicht wollten.
    »Ich weiß es eben«, sagte sie. Sie holte tief Luft und stieß sie wieder aus, überlegte, was sie jetzt tun sollte.
    »Danke, Cody«, sagte sie und stand auf. »Es war gut, dass du mir das erzählt hast.«
    Cody machte keinen besonders überzeugten Eindruck. »Verraten Sie Dennis nicht, dass ich es Ihnen gesagt habe.«
    »Mach dir keine Sorgen wegen Dennis«, erwiderte Anne. »Werde gesund. Ich würde mich freuen, dich morgen wieder in der Schule zu sehen.«
    Anschließend sprach sie noch fünf Minuten mit Renee Roache über das Geschehene und sagte ihr, dass Detective Mendez wahrscheinlich mit Cody würde sprechen wollen. Danach verließ sie das Haus mit dem Geruch von Brathähnchen und machte sich auf die Suche nach Dennis Farman.

17
    Die Farmans wohnten nicht weit von den Roaches in einem zweistöckigen Haus, das schlachtschiffgrau gestrichen war. Es machte einen ordentlichen und sauberen Eindruck, sogar die Beete schienen mit dem Lineal gezogen zu sein. Keinerlei Schnickschnack. Wie beim Militär, dachte sie.
    Eine der Farman-Töchter öffnete die Tür. Die Mädchen
besuchten beide die Junior Highschool und waren viel älter als Dennis, sodass sie wahrscheinlich alles taten, um seine Existenz zu ignorieren. Anne konnte sich nicht vorstellen, dass es etwas Nervigeres für heranwachsende Mädchen gab als kleine Brüder.
    Von Dennis war nichts zu hören oder zu sehen, während sie in der Diele auf Sharon Farman wartete. Sie sah sich die Familienfotos an den Wänden an, stellte fest, dass Dennis schon als Kleinkind ausgesehen hatte, als würde er Kummer bereiten.
    Dennis hat gesagt, dass im Wald Leichen vergraben sind.
    Sharon Farman kam in die Diele und trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. Sie hatte sich nach der Arbeit offenbar noch nicht umgezogen und trug eine Bluse mit langen, an den Schultern gebauschten Ärmeln und einem gerüschten Stehkragen. Sie gehörte zu den Frauen, die in ihrer Jugend ziemlich hübsch gewesen waren, deren Schönheit aber den Zigaretten, der Erziehung der Kinder und dem Leben an der Seite eines Widerlings zum Opfer gefallen war.
    »Mrs Farman«, sagte Anne. »Es tut mir leid, Sie beim Abendessen …«
    »Wir essen noch nicht«, sagte Sharon Farman knapp. »Wir warten damit auf meinen Mann. Was wollen Sie?«
    »Ich wollte mich nach Dennis erkundigen.«
    »Nach Dennis erkundigen?«, sagte sie in einem Ton, als wäre es das Verwunderlichste, was sie je gehört hatte. »Warum wollen Sie sich nach Dennis erkundigen? Sie haben doch den ganzen Tag mit ihm verbracht. Mir an Ihrer Stelle würde das reichen.«
    »Dennis war heute nicht in der Schule«, sagte Anne. »Ich bin davon ausgegangen, dass Sie ihn zu Hause behalten haben.«
    Sharon Farman wirkte zugleich verwirrt und peinlich
berührt. »Dieser kleine Arsch! Sein Vater hat ihn extra zur Schule gefahren.«
    »Hmm.« Mehr brachte Anne nicht heraus. Sie hatte noch nie eine Mutter oder einen Vater von ihrem Kind als kleinem Arsch reden hören, mochte das auch noch so sehr der Wahrheit entsprechen. »Ist er denn da?«
    Die Frau drehte den Kopf zur Treppe und brüllte: »DENNIS! Komm sofort runter!«
    In diesem Moment sprang die Haustür auf, und Frank Farman kam herein. Seine Frau ging zu ihm.
    »Dennis war heute nicht in der Schule«, sagte sie. »Du hast ihn doch dort abgesetzt, oder?«
    »Es kam mir ein Anruf dazwischen«, sagte Farman, während er seinen breiten Gürtel abnahm, an dem alle möglichen Waffen und ein Paar Handschellen befestigt waren. Er hängte ihn an einen der Garderobenhaken neben der Tür. »Ich habe ihm gesagt, dass er zu Fuß gehen soll.«
    Sharon Farman zog die Mundwinkel nach unten, machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in die Küche, aus der eine der Töchter gerade gebrüllt hatte: »Mom, es brennt an!«
    Anne wandte sich zu Frank

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