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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Ordnung?«, fragte Rat nervös, als er sich über Mr Large beugte.
    Dessen Gesicht war kreideweiß, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. »Seh ich so aus, verdammt?«
    Lauren kam kurz nach Rat an und erinnerte sich besser an ihre Erste-Hilfe-Ausbildung. »Haben Sie Schmerzen in den Armen oder in der Brust?«
    »Beides«, lallte Large, als Lauren seinen Gürtel öffnete und seinen Kragen lockerte.
    »Er ist ganz kalt«, bemerkte Rat. »Ist das ein Herzinfarkt?«
    Lauren nickte. »Er zeigt alle Symptome.«
    »Sir, ich brauche Ihr Handy«, bat sie dann, denn die Cherubs hatten ihre Telefone nicht zur Übung mitnehmen dürfen.
    Large deutete kurz auf seine Hosentasche, bevor er heftig würgte und sich wieder verkrampfte.
    Lauren klappte das Handy auf und starrte kurz das Hintergrundbild von Larges geliebten Rottweilern an, bevor sie die Notrufnummer des Campus wählte. Sie hielt das Telefon ans Ohr und wartete auf eine Verbindung, bekam aber nur metallisches Gedudel zur Antwort.
    »Keine Verbindung. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.«
    Lauren sah Rat entgeistert an. »Wir haben hier keinen Empfang«, meinte sie besorgt. »Und Arif ist mit dem Laster weg. Wir müssen uns selbst überlegen, wie wir ihn ins Krankenhaus schaffen.«

3
    Der Sechs-Kilometer-Lauf und die Geburtstagsgrüße hatten James’ Laune gehoben, aber sobald er den Wohnblock erblickte, der momentan sein Zuhause war, sank sie wieder.
    Die Breshnew-Apartments waren ein dreistöckiger Wohnblock, der noch zu kommunistischer Zeit für die Elite Aero Citys errichtet worden war. Jetzt gehörte er einem älteren Verwandten von Denis Obidin, der zwar die Miete kassierte, aber nicht viel für die Instandhaltung des Gebäudes tat.
    Abgelöste Tapete und Schimmelklumpen hingen an den Wänden, der Boiler im Keller lieferte nur Wärme und heißes Wasser, wenn ihm danach war, und die Fertigbauteile, aus denen die Apartments zusammengefügt waren, hatten Risse und machten nicht den Eindruck, als würden sie einem kräftigen Nieser standhalten können, geschweige denn einem russischen Winter.
    Dennoch wohnten die wenigen Ausländer, die in Aero City arbeiteten, alle hier und kratzten die horrende Miete zusammen, weil der Bau von Vladimir Obidins besten Polizeibeamten geschützt wurde.
    Jeder Ausländer, der den Mut aufbrachte, woanders zu wohnen, konnte von Glück sagen, wenn bei ihm nur eingebrochen wurde. Die weniger Glücklichen wurden brutal überfallen und zu einem der beiden Geldautomaten der Stadt eskortiert, wo man sie mit vorgehaltenem Messer zu größeren Bargeldabhebungen zwang. Wenn sich die Opfer bei der Polizei beschwerten, ernteten sie nur Gleichmut und die Aufforderung, zurück in Mr Obidins Apartments zu ziehen.
    Feuchtigkeit hing in der Luft, als James das Haus betrat. Die meisten Leuchtstoffröhren waren entweder durchgebrannt oder flackerten. Nachdem er auf einem feuchten Teppich vier Treppen hinaufgestiegen war, bog er in einen kurzen Gang ein und steckte seinen Schlüssel in die Tür von Wohnung 2–17.
    Drinnen war es ein wenig gemütlicher. Es gab eine moderne Küche und ein Badezimmer, die einer der Vormieter eingebaut hatte, und einige halbwegs vernünftige Möbel.
    »Ich bin wieder da!«, rief James, knallte die Tür zu und ließ seinen Rucksack auf den Dielenteppich fallen.
    Er steckte den Kopf ins Schlafzimmer, wo er seine angebliche Tante und den Onkel in Unterwäsche erblickte. Billiger Deodorantgeruch hing in der Luft, und auf dem Doppelbett lagen schicke Ausgehkleider bereit.
    »Huch«, machte James verlegen beim Anblick der riesigen Unterhose, die sich über Tante Islas cellulitepockigen Hintern spannte.
    Onkel Boris knöpfte sich gerade das Hemd zu. Er war Mitte vierzig, hatte eine schmächtige Figur und stank nach dünnen braunen Zigarren. Selbst an den trübsten russischen Tagen trug er eine orange gefärbte Pilotenbrille.
    »Komm rein, James.« Isla lächelte. »Nicht so schüchtern. Wie lief es denn?«
    »Ich konnte die beiden Wanzen nicht anbringen«, sagte James und versuchte, nicht zu viel von den beiden schlaffen Körpern sehen zu müssen. »Vladimir kam und hat mich rausgeschmissen, bevor ich in die Küche gehen konnte. Aber die anderen funktionieren bestens.«
    »Mach dir keine Gedanken«, meinte Isla achselzuckend. »Sie waren nicht so wichtig.«
    »Meint ihr, dass es mit dem Treffen heute Abend getan ist und wir die Raketen sicher haben?«, fragte James.
    Boris brach in ein mädchenhaftes Lachen aus. »Du

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