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TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN

Titel: TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RAVEN CROSS
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wandte sie sich um und folgte den anderen Passagieren. Während Zoe ihren Sitzplatz suchte, dachte sie an ihre Mutter und bereute, sie nicht dazu überredet zu haben, zum Casting zu kommen. Nun würde sie sie erst in Monaten wiedersehen. Bis dahin müssen wir also weiter telefonieren, dachte Zoe. Gut, dass ich auf dem Weg zum Flughafen noch mal bei ihr angerufen habe.
    Ihre Mutter hatte während der Telefonate viel geschluchzt, Zoe besorgte Ratschläge gegeben und ihr nur das Beste gewünscht. Der rasante Karrierestart bedeutete für alle in ihrem Familien- und Freundeskreis eine gewaltige Veränderung. Nicht zuletzt, weil es normalerweise kaum jemandem gelang, das öde Wüstenkaff zu verlassen, das sie Zuhause nannten.
    Zoe wusste, welche Hoffnungen in sie gesetzt wurden, und steckte sich hohe Ziele. Als sie im Flugzeug hinter einem großen Mann warten musste, wurde ihr bewusst, dass sie ganz allein war. Ihre Zukunft würde sich von ihrem bisherigen Leben stark unterscheiden. Aber dieses außergewöhnliche Abenteuer musste sie allein antreten.
    Im nächsten Moment bekam sie prompt einen Vorgeschmack auf ihr neues Jet-Set-Dasein. Denn als Zoe wie selbstverständlich in die Economy Class gehen wollte, hielt eine junge Stewardess sie sanft am Arm fest.
    „Sie sitzen in der ersten Klasse“, erklärte sie Zoe freundlich und führte sie in den weiter vorn gelegenen Teil des Flugzeugs.
    Beim Anblick der luxuriösen, weißen Ledersitze und der in jedem Sitzplatz integrierten Mini-Flachbildschirme stockte Zoe der Atem. Ihr schlug das Herz bis zum Hals, als sie sich auf den Fensterplatz setzte. Sofort eilte eine Stewardess heran, reichte ihr eine Auswahl an Zeitschriften sowie die Menükarte und bot ihr von frisch gepresstem Orangensaft bis Champagner eine üppige Auswahl an Getränken an.
    Als das Flugzeug abhob, sah Zoe, ein Glas Moet & Chandon in der Hand, auf das Häusermeer von Los Angeles herab und dann in den endlos scheinenden, hellblauen Himmel. Sie war fast davon überzeugt, ins Paradies zu fliegen.

2. KAPITEL
    „Willkommen im ‚Big Apple‘! Ich bin David Calhourn, Chef von ‚Model Inc.‘ und dein persönlicher Ansprechpartner und Agent.“ Mit diesen Worten empfing ein gut aussehender Mann Zoe am JFK-Airport in New York. Sie schätzte ihn auf Mitte zwanzig. Er nahm ihr die Reisetasche ab und führte Zoe aus dem Flughafengebäude hinaus zu den Parkplätzen. „Es tut mir leid, dass ich nicht in Los Angeles beim Casting gewesen bin. Aber mein Terminkalender ist derart voll! Darum habe ich den Wettbewerb und die Entscheidung meiner West-Coast-Kollegen via Konferenzschaltung verfolgt und mich als einer der Juroren ganz klar für dich ausgesprochen. Du warst auf Anhieb meine Favoritin. Du bist ein Naturtalent auf dem Laufsteg!“
    „Danke.“ Zoe lächelte verlegen. „Ich fand mich eher schlecht. Ich bin gestolpert und …“
    Abrupt blieb er stehen und hob den Zeigefinger. „Sag so etwas nie wieder! Keins meiner Models ist schlecht . Den Begriff streichst du aus deinem Wortschatz. Okay? Stattdessen benutzt du: unkonventionell. Verstanden?“
    Zoe nickte schüchtern.
    „Wo ist dein Selbstbewusstsein? Du hast keine Ahnung, wie schön du bist, oder?“ David musterte sie.
    Prompt wurde sie rot.
    David lächelte, legte ihr den Arm um die Schulter und tätschelte sie aufmunternd. „Das kriegen wir schon hin. Du wirst unser strahlender Stern am Modehimmel. Glaub mir.“
    Nach zehn Metern blieb David vor einem Porsche stehen und öffnete per Funkfernbedienung die Zentralverriegelung. Er stellte Zoes Tasche hinter den Beifahrersitz und meinte: „Spring rein! Ich fahr dich in deine Model-WG.“
    „Holen Sie alle neuen Models persönlich ab?“, fragte Zoe, während sie in den Sportwagen einstieg.
    „Nein. Nur die, von denen ich glaube, dass sie es ganz nach oben schaffen.“ David zwinkerte ihr zu. „Und lass das Siezen. Nenn mich David.“ Er nahm auf dem Fahrersitz Platz und ließ den Motor aufheulen.
    Schnell setzte er den Porsche zurück und fuhr aus der Parklücke.
    Auf der Fahrt nach Manhattan kam Zoe aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die gigantischen Hochhäuser, die Straßenschluchten voller Menschen, die Betriebsamkeit und das Lichtermeer am Time Square beeindruckten sie sehr. Zoe sah im Rückspiegel, dass ihre Augen glänzten. Sie freute sich unbändig darauf, Teil dieser Welt zu sein.
    David steuerte SoHo an, das In-Viertel New Yorks, in dem die Fashion- und Musikszene zu Hause war. Er parkte in der

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