Tore in der Wüste
ebenfalls eine an.
„ Wenn ich dir das erzähle, was du wissen willst, dann würde das gegen die Sicherheitsvorschriften verstoßen “ , sagte er.
Ich antwortete nicht. Das hatte ich bereits vermutet.
„ Aber ich werde es dir trotzdem erzählen “ , fuhr er fort.
„ Natürlich nicht mit allen Details. Nur das allgemeine Bild. Ich werde meine Diskretion nicht verletzen. Es ist s o wieso mehr ein offenes Geheimnis. Und jetzt, wo dein Volk zu den Sternen fährt und Besucher von anderen Welten empfängt, werdet ihr es sowieso früher oder später erfahren. Besser, du hörst es gleich von einem Freund. “
„ Meine Katze …“ begann ich.
„… war ein Whillowhim “ , sagte er. „ Der Repräsentant einer der mächtigsten Kulturen der Galaxis. Ein Vergleich zwischen den unterschiedlichen Spezies, die zusammen die Zivilisation formen, war schon immer mit Schwierigkeiten verbunden. Da gibt es große Kulturen und massive Mach t blöcke, und dann gibt es da – wie soll ich mich ausdrücken? – aufstrebende Welten wie deine eigene, die gerade an der Schwelle zur großen Welt stehen. Eines Tages wird dein Volk wahrscheinlich die Mitgliedschaft im Rat innehaben, verbunden mit dem Stimmrecht. Was für eine Stärke werdet ihr deiner Meinung nach haben? “
„ Eine verdammt geringe “ , antwortete ich.
„ Und was macht man unter diesen Umständen? “
„ Man geht Allianzen ein, schließt Verträge. Man sucht nach Bündnisgenossen mit ähnlichen Problemen und Inte r essen. “
„ Ihr könntet eine Allianz mit einem der großen Mach t blöcke eingehen. Sie würden bestimmt gute Gegenwerte für die Unterstützung durch dein Volk bieten. “
„ Dabei besteht aber immer die Gefahr, zur Marionette zu werden. Man kann auch eine Menge verlieren. “
„ Vielleicht, vielleicht auch nicht. Solche Dinge kann man nur schwer vorhersehen. Andererseits könntet ihr euch auch mit den kleineren Gruppierungen zusammentun, die, wie gesagt, wahrscheinlich vergleichbare Interessen haben. N a türlich birgt auch das Gefahren in sich. Verstehst du nun, worauf ich hinaus will? “
„ Vielleicht. Gibt es viele aufstrebende Welten wie me i ne? “
„ Ja “ , entgegnete er. „ Eine ganze Menge. Und ständig kommen neue dazu. Das ist auch gut so – für alle. Wir ben ö tigen die Vielseitigkeit, die neuen Anschauungen, die Standpunkte den Dingen gegenüber, die das Leben für uns bereithält. “
„ Gehe ich richtig in der Annahme, daß viele junge We l ten in grundlegenden Fragen zusammenhalten? “
„ Da gehst du richtig. “
„ Ist die Anzahl groß genug? Können sie wirklich etwas ausrichten? “
„ Es nähert sich der entscheidenden Grenze. “
„ Ich verstehe “ , sagte ich.
„ Ja. Einige der älteren und mächtigeren Gruppierungen sehen es nicht gerne, wie ihre Vormachtstellung schwindet. Die Zahl der Neuen gering zu halten ist ein Mittel dagegen. “
„ Wenn wir mit dem Artefakt Pech gehabt hätten, hätte uns das permanent ausgeschlossen? “
„ Keinesfalls. Ihr seid schließlich da. Ihr existiert. Und ihr seid weit genug entwickelt. Früher oder später würde man sich mit euch auseinandersetzen müssen, auch wenn man euch am Anfang totgeschwiegen hätte. Aber natürlich wäre es ein Punkt gegen euch gewesen. Es hätte alles erheblich verzögert. “
„ Hast du die ganze Zeit über die Whillowhim verdäc h tigt? “
„ Ich vermutete, daß eine der Großmächte im Spiel war. Es hat bereits eine ganze Reihe ähnlicher Zwischenfälle g e geben – da r um behalten wir die Neuen auch besonders im Auge. In eurem Fall war es leicht, eine verfahrene Situation zu finden, die sie als Ausgangspunkt nehmen konnten. Aber bezüglich der eigentlichen Drahtzieher vermutete ich falsch. Erst als unser Freund, der Speicher, seine Botschaft übermi t teln konnte und du den Whillowhim gestellt hast, wurde mir alles klar. Aber das spielt keine Rolle mehr. Wenn wir jetzt den Whillowhim unsere Beweise vorlegen würden und sie beschuldigen – was wir selbstverständlich nicht tun –, dann würden sie ganz einfach behaupten, daß ihr Agent überhaupt nicht ihr Agent ist, sondern ein Privatmann, der auf eigene Faust gehandelt hat, und sie würden die resultierenden U n annehmlichkeiten natürlich zutiefst bedauern. Nein. Das Bewußtsein ihres Scheiterns wird genügen. Wir haben uns e re Wachsamkeit demonstriert. Sie wissen, wir sind auf der Hut und ihr seid gewarnt – wie auch unsere Vorgesetzten. Ich glaube nicht,
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