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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Paul, aber wenn Sie herauskommen, dann wird nur einer von uns beiden wieder hineingehen. Das dort unten ist Beton. Nun kommen Sie schon, zeigen Sie’s mir.“
    Er holte einmal tief Luft, sein Griff um den Fensterrahmen verstärkte sich. Einen Augenblick lang dachte ich, er würde es tatsächlich versuchen. Doch er sah zuerst hinunter, dann wieder zu mir.
    „Also gut, Fred“, sagte er, wobei er langsam wieder Kontrolle über seine schulmeisterliche Stimme bekam. „So ein großer Narr bin ich nicht. Sie haben gewonnen. Aber hören Sie mir bitte zu. Was ich gesagt habe, ist wahr. Sie müssen dieses Ding haben. Und ich muß es zurückbekommen. Ich hätte nicht so gehandelt, wenn es nicht ungeheuer wichtig für mich wäre. Bitte sagen Sie mir, wenn Sie wollen, ob Sie mir die Wahrheit gesagt haben.“
    Ich spürte noch immer die Schmerzen seiner Schläge. Ich wollte eigentlich gar kein artiger Junge sein. Andererseits mußte es ihm wirklich sehr wichtig sein, wenn er sich so benahm, und zudem hatte ich nichts davon, wenn ich es ihm nicht sagte. Also: „Es war die reine Wahrheit“, sagte ich.
    „Und Sie haben keine Ahnung, wo es sein könnte?“
    „Nein.“
    „Könnte es jemand mitgenommen haben?“
    „Sehr leicht sogar.“
    „Wer?“
    „Jeder. Sie wissen doch von diesen Partys, die wir immer veranstaltet haben. Da waren dreißig bis vierzig Leute anwesend.“
    Er nickte zähneknirschend.
    „Schon gut“, sagte er dann. „Ich glaube Ihnen. Aber versuchen Sie sich bitte zu erinnern. Können Sie sich an etwas – irgend etwas, egal was – erinnern, das uns einen Hinweis geben könnte?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Tut mir leid.“
    Er seufzte. Er sank in sich zusammen. Er sah weg.
    „Na schön“, sagte er schließlich. „Ich gehe. Ich nehme an, Sie werden die Polizei rufen.“
    „Ja.“
    „Nun, ich bin nicht in der Position, um einen Gefallen zu bitten oder Sie einzuschüchtern, zumindest im Moment nicht. Aber das Folgende ist sowohl als Erinnerung als auch als Mahnung gedacht, welche Repressalien ich Ihnen zukünftig auferlegen könnte. Rufen Sie sie nicht an. Ich habe schon Ärger genug, auch ohne sie.“
    Er wandte sich ab.
    „Warten Sie“, sagte ich.
    „Was?“
    „Vielleicht, wenn Sie mir sagen, wo das eigentliche Problem liegt …“
    „Nein. Sie können mir nicht helfen.“
    „Aber angenommen, das Ding taucht auf – was soll ich dann damit anfangen?“
    „Wenn dieser Fall eintritt, dann bringen Sie es an einen sicheren Ort und halten den Mund. Ich werde Sie regelmäßig anrufen. Halten Sie mich dann auf dem laufenden.“
    „Was ist denn so wichtig daran?“
    „Brummelbrummel“, murmelte er, und weg war er.
    Plötzlich hörte ich eine geflüsterte Frage hinter mir – „Kannst du mich sehen, Fred?“ –, und ich wandte mich um, aber es war niemand da. Nun, meine Ohren klingelten auch noch von den Schlägen, die sie empfangen hatten. Ich entschied, daß es alles in allem ein schlechter Tag gewesen war, und zog mich zum Nachdenken auf das Dach zurück. Später störte mich dann ein Nothubschrauber, da man mir Selbstmordabsichten unterstellte. Ich erklärte dem Polizisten, ich hätte auf dem Dach Schindeln ausgebessert, und damit war er zufrieden.
     
    Episoden und Fragmente, Fortsetzung …
    „Ich habe versucht, dich anzurufen. Dreimal“, sagte er. „Keine Antwort.“
    „Hast du nicht daran gedacht, selbst vorbeizukommen?“
    „Das wollte ich gerade. In diesem Augenblick. Du bist mir zuvorgekommen.“
    „Hast du die Polizei angerufen?“
    „Nein. Ich muß mir nicht nur um mich, sondern auch um meine Frau Sorgen machen.“
    „Ich verstehe.“
    „Hast du sie angerufen?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht dachte ich mir, ich müßte erst einmal eine bessere Vorstellung von der ganzen Affäre haben, bevor ich sie herbeipfeife.“
    Hal nickte, eine dunkelhaarige Studie in Quetschungen und Blutergüssen.
    „Und du glaubst, ich weiß etwas, nicht wahr?“
    „Das ist richtig.“
    „Nun, das ist nicht der Fall“, sagte er, nippte an seiner Tasse, winselte und rührte dann noch einen Löffel Zucker in seinen Eistee. „Als ich an die Tür kam, stand er dort. Ich ließ ihn ein, worauf er anfing, mich wegen dieses blöden Steins auszufragen. Ich erzählte ihm alles, woran ich mich erinnern konnte, aber damit war er nicht zufrieden. Er fing an, mich herumzuschubsen.“
    „Was geschah dann?“
    „Ich erinnerte mich an weitere

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