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Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition)

Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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ruhig ins Feuer, Erlöser! Ich brenne lieber, als dass ich einer Religion folge, die meint, die Wahrheit für sich allein gepachtet zu haben! << , antwortete Eirik entschlossen und schob dabei sein Kinn trotzig nach vorne.
          Uriel machte einen Schritt auf den Medikus zu und zum ersten Mal in dieser Nacht hatte Taris das Gefühl, dass der Erlöser wirklich zornig war. >> Ich bin keiner von diesen Männern! << , herrschte Uriel den Medikus an. Er sprach langsam und betonte jedes Wort bewusst. >> Aber ich fordere von Euch denselben Respekt gegenüber dem Glauben, wie ich ihn gegenüber der Wissenschaft hege! Respekt ist die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit, und es ist der Wille des Herzogs, dass die Religion und die Wissenschaft in dieser Sache an einem Strang ziehen. Wenn Ihr schon nicht gewillt seid, Euch des guten Miteinanders wegen respektvoll zu verhalten, dann tut es wenigstens aus Rücksicht vor dem Wunsch des Herzogs! << Das hatte gesessen.
          Taris konnte sehen, wie es hinter der Stirn des Medikus’ zu arbeiten begann.
          >> Und nun sollten wir uns wieder den Ermittlungen widmen. <<, fuhr Uriel fort. >> Euer Schüler ist tot, da stimmt Ihr mir sicher zu, und seine Mörder laufen frei in Leuenburg herum. Talin war für die Widergänger ein notwendiges Opfer. Sie haben sich seiner Lebenskraft bedient, um sich selbst damit zu stärken. Noch sind sie schwach und verletzlich, doch je mehr Zeit wir uns bei der Suche lassen, umso stärker werden sie. Euer Schüler wird nicht das einzige Opfer bleiben, und irgendwann kommt es unweigerlich zur Wiederkehr. <<
          Taris hatte dem Erlöser bisher ruhig und aufmerksam zugehört, doch jetzt konnte er einfach nicht mehr schweigen. >> Dann sind die alten Legenden und Erzählungen in den Versen der Altvorderen also wirklich wahr? << Jede Farbe wich plötzlich aus seinem Gesicht und er musste schlucken. Unwillkürlich schlug er im nächsten Moment eines der Schutzzeichen der Herrin, und er konnte sehen, wie Bruder Malachias zustimmend nickte.
          >> Das sind sie Hauptmann! << , antwortet Uriel ruhig. >> Wie gesagt, eine alte und in Vergessenheit geratene Wahrheit, aber die Wahrheit. Man findet sie heute nur noch in den Schriften der Kirche. <<
          >> Hat die Kirche dann vielleicht auch eine Antwort auf die Frage, wie man diese Kreaturen wieder los wird? << , meldete sich der Medikus plötzlich mit zynischem Unterton zu Wort. Scheinbar hatte er die Rolle der Kirche in dieser Sache akzeptiert, doch sofort klein beigeben wollte Eirik dann offenbar auch nicht.
          >> Ich weiß, wie man Widergänger von unbefleckten Toten unterscheiden kann und auch, dass es unterschiedliche Arten von ihnen gibt. In der Zeit vor der großen Erlösung wurden sie mit Feuer, Klinge und den Worten der Herrin bekämpft, doch wichtiger wäre zu wissen, wie die Wiederkehr an sich verhindert werden kann. An dieser Stelle erhoffe ich mir Antworten von der Wissenschaft! << Wieder einmal hatte Uriel ruhig und sachlich gesprochen.
          Taris war froh, dass er die provokante Art Eiriks nicht beachtet hatte. Er hoffte, dass Eirik diese Aufforderung nicht in den falschen Hals bekam und sie als das auffasste, was sie war: ein Waffenstillstandsangebot.
          Der Medikus legte die Stirn in Falten und sah noch einmal nachdenklich zum Leichnam runter. Dann jedoch suchte er den Blick des Erlösers. >> Ich werde herausfinden, was es damit auf sich hat. Sucht Ihr in Euren Schriften nach Antworten und lasst mich meinen Sachverstand bemühen. << Eirik schloss mit einem Seufzen.
          Uriel nickte dankbar und Taris war froh, dass der Streit damit vorerst beigelegt war.       >> Ihr habt erzählt, dass sich außer Euch und Eurem Schüler noch zwei weitere Personen heute Nacht im Hospital aufgehalten haben. << , wechselte Taris dann das Thema und sah abwartend zu Eirik.
          Dessen Gesichtsfarbe passte sich plötzlich dem strahlenden Weiß seiner Haare an. >> Der Kutscher und der an der Sieche Erkrankte! << , rief er erschrocken aus. Ohne auf die anderen zu achten, drehte sich Eirik mit einem Mal um und hastete so schnell er konnte davon.
          Taris und der Erlöser tauschten kurz besorgte Blicke aus und rannten dann, gefolgt von Bruder Malachias, hinter dem Medikus her.
     

Unnachgiebig
     
     
    Der Weg über den Pass war beschwerlich und sehr gefährlich. Sturmböen peitschten über die Höhe hinweg und gemeinsam mit

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