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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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helfen. So wie’s aussieht, ist sie tot. << , kommentierte Berenghor die religiöse Geste, biss sich aber gleich darauf auf die Zunge. Wieder einer seiner flapsigen Sprüche. Natürlich wusste auch er mit dem eben Gesehenen nicht wirklich etwas anzufangen, hatte sich jedoch deutlich besser im Griff als der junge Leutnant. Der war inzwischen kreidebleich.
          >> Bei allem, was mir heilig ist! Was haben die mit ihr gemacht? << Tristan hatte Berenghors Bemerkung offenbar gar nicht gehört. Er sah noch immer mit großen Augen ins Dorf.
          >> Ich hab keine Ahnung, aber wenn du weiterhin hier oben Kundschafter spielen willst, werden wir’s nie herausfinden. Wobei, << , er hielt kurz inne und spähte über das Dorf hinweg Richtung Nordwesten, >> die werden es sicher gleich nochmal machen. Dort! << Er deutete mit dem Kopf auf einen Reiter, der sich von Norden her der Siedlung näherte.   Der Neuankömmling reichte aus, um Tristan aus seiner paralysierten Stimmung zu holen. >> Die Schabracke trägt das herzogliche Zeichen Leuenburgs! Nur ein Ritter des Herzogs darf es in seiner Heraldik führen. Wir müssen ihm helfen. Rasch zurück, und dann ins Dorf! << Tristan sprach schnell, sprang auf und rannte zum Wagen.
          Berenghor erhob sich ebenfalls und sah ihm hinterher. Endlich rührte sich etwas. Problemlos warf er sich den Zweihänder über den Rücken und folgte Tristan auf die Kuppe. Oben angekommen sah er, wie der bereits mit Jorek sprach. Der Soldat rannte sogleich zurück, verschwand im Wagen und tauchte kurz darauf wieder in der Kanzel des Mantikors auf. Rasch drehte er an der großen Kurbel und spannte die Kriegsschleuder voll durch. Er will angreifen! Berenghors Herz machte einen Satz und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Endlich würde es wieder Arbeit für ihn geben.
          >> Komm mit Berenghor! << , rief Tristan, und rannte auch schon wieder an ihm vorbei. >> Odoak bringt den Wagen weiter nach vorne und Jorek wird auf mein Zeichen hin das Feuer eröffnen. Wir beide arbeiten uns zu den Hütten vor und greifen von der Seite aus an. <<
          Berenghor grinste. Endlich kam bei dem Jungen der Leutnant zum Vorschein, dem zu folgen es sich lohnte. Entschlossene, zielstrebige und klare Befehle. So mochte er es.
          Der Reiter hatte inzwischen gestoppt. Sein Pferd scheute und machte ihm das Leben schwer. Offenbar spürte das Tier die Gefahr und wollte seinen Herrn warnen.
          Hör auf deinen Gaul, Dummkopf! Berenghor rannte hinter Tristan her. Der Leutnant versuchte noch immer, so gut es ging im Verborgenen zu bleiben. Die Landschaft machte es ihm aber nicht gerade leicht. Kein Baum weit und breit und nur ab und an loses Gestrüpp. Berenghor selbst gab darauf, wie konnte es auch anders sein, keinen feuchten Kehricht. Das Fieber der Schlacht kündigte sich an und er wollte dem Feind gegenüberstehen. Jetzt.
          Gerade als sie die ersten Hütten erreichten, nahm Berenghor im Augenwinkel wahr, wie der Reiter sein Tier unter Kontrolle brachte und es im Schritttempo ins Dorf führte. Jetzt war Eile geboten. Tristan gab Berenghor ein Zeichen, und kurz darauf verschwand der Leutnant zwischen den Hütten. Er tat es ihm gleich, nahm sich jedoch kurz Zeit und verschaffte sich halbwegs einen Überblick. Wenn er sich nicht ganz täuschte, dann würden er und Tristan genau zwischen den Gestalten und dem Reiter auf die Straße treffen. Soweit so gut. Er griff nach hinten, löste die Schwere Klinge aus ihrem Verschluss und begrüßte deren Gewicht in den Händen. Wie lange hatte er sie nicht mehr gezogen? Es war ein gutes Gefühl.
          Rasch drückte er sich an die Reste einer vom Feuer verzehrten Wand und lauschte. Er konnte den Hufschlag und das gleichmäßige Schnauben des großen Kriegsrosses hören. Langsam ging er ein paar Schritte weiter, spähte um die Ecke der nächsten Hütte und zog überrascht eine Braue nach oben. Keine zehn Meter vor ihm stand ein gewaltiges Pferd, mit edlem Zaumzeug und prachtvoller Schabracke. Unruhig tänzelte es an Ort und Stelle hin und her und warf den Kopf dabei immer wieder nervös nach hinten. Einen Ritter jedoch suchte Berenghor vergebens. Auf dem Rücken des Tieres saß dafür ein total verängstigter Bengel und zog wild an den Zügeln. Endlich gehorchte das Pferd und machte kehrt.
          Berenghor hätte nicht gedacht, dass der Gesichtsausdruck des Jungen noch schrecklicher werden konnte. Der riss die Augen

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