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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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plötzlich weit auf und ließ das Pferd abermals wenden. Was treibst du da, Bursche? Langsam machte er einen Schritt nach vorne.
          Plötzlich peitschte etwas durch die Luft und Berenghor sah an den verrußten Balken der Hütte vorbei, wie einer der Hellen getroffen zu Boden geschleudert wurde. Auf einmal durchfuhr ein sichtbarer Ruck den Jungen und er verfiel in Panik. Das Pferd spürte die Kopflosigkeit seines Reiters und bäumte sich auf. Es hatte wohl genug von seinen Spielchen. Wiehernd hieb es mit den Vorderläufen in die Luft und machte einen gewaltigen Satz nach vorne. Der Junge verlor das Gleichgewicht und fiel rücklings zu Boden. Hart schlug er auf, rappelte sich wieder hoch und zog einen kleinen Dolch.
          Mit dem Ding wirst du nichts ausrichten können. Berenghor reagierte sofort und änderte den Plan. In einer einzigen fließenden Bewegung warf er sich den Zweihänder auf den Rücken, spürte wie die Klinge hörbar einrastete und rannte los. Drei Schritte und zwei Sekunden später stand er hinter dem Jungen und packte zu. Im Augenwinkel sah er, dass sich von der anderen Seite ein weiterer dieser Unbekannten näherte. Er musste sich im hinteren Teil des Dorfes, den sie nur schlecht einsehen konnten, versteckt gehalten haben. Mit weit ausholenden Schritten und gezogenen Schwertern kam er schnell näher. Plötzlich sprang ihm jemand in den Weg und schlug zu. Es war Tristan. Hell blitzte die Klinge des Leutnants im Sonnenlicht auf, schnitt mühelos durch Fleisch und Knochen und trennte den Kopf des Fremden von seinen Schultern. Das alles geschah in nur wenigen Augenblicken, doch der Rausch des Kampfes sorgte dafür, dass Berenghor alles haarklein mitbekam.
          Den Versuch des Jungen, sich zu wehren, bemerkte er hingegen erst, als er spürte, wie die Klinge des Dolches an seinem Kettenhemd abrutschte. Sein Verstand hatte die Gefahr durch ihn instinktiv als zu klein eingestuft. Berenghor spannte sich und machte einen Schritt zurück. Noch einmal mühte sich der Bengel ab, diesmal aber wurde es Berenghor zu bunt. Er warf den Kopf in den Nacken und schlug hart mit der Stirn zu. Sofort erschlaffte der kleine Körper in seinen Armen und sackte in sich zusammen. Wieder peitschte etwas durch die Luft, diesmal aber viel näher und deutlich lauter. Berenghor fuhr herum und sah, dass auch die zweite Gestalt wie von einem unsichtbaren Hammer getroffen zu Boden ging. Ein fingerdicker Bolzen steckte ihr in der Brust. Völlig automatisch und ohne länger darüber nachzudenken, registrierte er den Tod des Feindes, machte einen Haken daran und warf sich den Jungen über die Schulter. Es konnte gut möglich sein, dass sie noch mehr dieser Gestalten übersehen hatten. Rasch ging er den Weg zurück, den sie gekommen waren. Tristan übernahm die Nachhut und sicherte ihren Rückzug.
          Außer Atem, dafür aber ungeschoren, erreichten sie wieder die Kuppe. Der Wagen stand etwa auf halber Höhe und Jorek bediente noch immer den Mantikor, bereit den nächsten Schuss abzugeben. Linwen kam ihnen mit besorgtem Blick entgegen und Riana saß bei Odoak auf dem Kutschbock.
          >> Keine Angst! Ein Eimer kaltes Wasser bringt ihn wieder auf die Beine. << Berenghor ließ den Jungen unsanft zu Boden fallen und lehnte ihn mit dem Rücken an eines der großen Wagenräder. >> Hat was an den Kopf bekommen, der Kleine. << , erklärte er Riana mit einem schiefen Lächeln, als sich das Mädchen runterbeugte, um besser sehen zu können.
          >> Wir wollten ihm zu Hilfe kommen, Berenghor, und nicht den Schädel einschlagen! << , rief Tristan.
          Berenghor zuckte entschuldigend mit den Schultern. >> Ihm geht’s gut. Du wirst es gleich sehen << Der Hüne ging um den Wagen herum und kam kurze Zeit später mit einem vollen Wassereimer zurück. Laut klatschend leerte er den Inhalt in das Gesicht des Jungen. Der riss die Augen auf, schüttelte sich und erschrak. Ängstlich rutschte er soweit es ging an die Holzspeichen. >> Hab ich’s dir nicht gesagt? Alles in Ordnung mit dem Burschen. << Den letzten Rest schüttete sich Berenghor kurzerhand selbst über den Kopf. Lauthals prustend warf er den Eimer dann achtlos fort.
          Tristan winkte ab. Er stellte sich vor den Jungen, stutzte und sah einen Augenblick später fragend zu Berenghor.
          >> Was schaust du mich so an? Ich hab ihn nicht auf den Gaul gesetzt. Das wird er schon selbst gewesen sein. << Leicht genervt rieb er sich mit den

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