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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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das Amt des Gouverneurs neu definiert. Wie ich mich kleidete, wie ich redete. Ich habe immer nach einem individuellen Stil gesucht. Die Leute wählten mich, damit ich Probleme löste und eine Vision für unseren Staat entwickelte. Ja, aber sie wollten auch, dass sich Politik anders anfühlte. Sie wollten einen Gouverneur und einen Gouvernator. Natürlich lag mir die Rolle – anders zu sein. Schon mein Körper war anders als der der anderen, ganz zu schweigen von meinem Auto.
    Ich habe mir über all diese Dinge eigentlich nie große Gedanken gemacht. Ich bin sicher, dass ein Psychologe seine helle Freude daran hätte. Mein österreichischer Landsmann Sigmund Freud würde bestimmt gern ausführlich über die Zigarren reden – auch er rauchte Stumpen. Doch das Leben ist reicher, wenn wir die vielen Facetten, die wir alle besitzen, akzeptieren, selbst wenn wir uns nicht immer widerspruchsfrei verhalten und das, was wir tun, nicht immer einen Sinn zu haben scheint, selbst in unseren Augen nicht.
    Wenn ich eine Rede vor Uni-Absolventen halte, erzähle ich immer eine Kurzversion meiner Lebensgeschichte und versuche Lehren daraus abzuleiten, die jeder anwenden kann: Hab ein Ziel vor Augen! Glaub an dich! Brich ein paar Regeln! Hör nicht auf die Schwarzseher! Hab keine Angst vor dem Scheitern! In den Geschichten dieser Autobiografie finden sich ein paar Erfolgsrezepte, die bei mir funktioniert haben:
Verwandle deine Mankos in Vorzüge. Als ich Filme drehen wollte, sagten mir die Hollywood-Agenten, mit denen ich sprach, dass ich das lieber vergessen sollte: Mein Körper und mein Name und mein Akzent seien einfach zu bizarr. Stattdessen arbeitete ich hart an meinem Akzent und meinen schauspielerischen Fähigkeiten, ebenso hart wie ich im Bodybuilding gearbeitet hatte, um an die Spitze zu kommen. Mit Conan und Terminator hatte ich meinen Durchbruch: Gerade die Dinge, die nach Meinung der Agenten ein Nachteil waren und dafür sorgen würden, dass ich nie eine Rolle bekäme, machten mich plötzlich zum Star. Oder wie John Milius, der Regisseur von Conan der Barbar , es ausdrückte: »Wenn wir Schwarzenegger nicht gehabt hätten, hätten wir uns einen wie ihn basteln müssen.«
Wenn jemand »nein« sagt, versteh das als »ja«. »Unmöglich« war ein Wort, das ich als Gouverneur immer geflissentlich überhörte. Man sagte mir, es sei unmöglich, die Kalifornier zum Bau von einer Million Solardächern zu bewegen und das Gesundheitswesen zu reformieren und etwas Entscheidendes gegen die Erderwärmung zu tun. Mich allen diesen Herausforderungen zu stellen, spornte mich an, gerade weil es vorher noch niemand geschafft hatte. Der einzige Weg, das Mögliche zu schaffen, besteht darin, das Unmögliche zu wagen. Wenn man scheitert, was soll’s? Das erwarten doch sowieso alle. Aber wenn man Erfolg hat, kann man die Welt verbessern.
Folge nie der Menge. Geh dorthin, wo Platz ist. Oder wie man in Los Angeles sagt: Meide den Freeway zur Stoßzeit – nimm die normale Straße. Geh nicht ins Kino am Samstagabend – geh zur Sonntagsmatinee. Wenn du weißt, dass es unmöglich ist, in dem bestimmten Restaurant um neun Uhr einen Platz zu bekommen, warum dann nicht einmal ein frühes Abendessen? Die Menschen greifen im Alltag ständig auf den gesunden Menschenverstand zurück, aber in der Karriere vergessen sie ihn leicht. Als alle möglichen Freunde und Bekannten Geld zusammensparten, um sich ein kleines Einfamilienhaus zu kaufen, investierte ich in ein Apartmenthaus. Als jeder aufstrebende Schauspieler versuchte, irgendeine kleine Rolle in einem Film zu ergattern, hielt ich nur nach Hauptrollen Ausschau. Als jeder Politiker versuchte, sich von unten hoch zu arbeiten, bewarb ich mich direkt um das Amt des Gouverneurs. Es ist leichter hervorzustechen, wenn man immer gleich die Spitze anpeilt.
Egal, was du tust, du musst es auch gut verkaufen. Mister Olympia zu werden, war nicht genug. Ich musste den Leuten auch erklären, dass es eine ganze Bodybuilding-Bewegung gab, mit vielen verschiedenen internationalen Wettkämpfen. Ich musste ihnen erklären, was Training abgesehen von einem muskulösen Körper noch bewirkt. Ich musste ihnen zeigen, dass Fitness die Gesundheit fördert und die Lebensqualität steigert. Dabei ging es ums Verkaufen. Menschen können große Dichter, große Schriftsteller, geniale Wissenschaftler sein. Man kann die beste Arbeit abliefern, doch wenn die Leute nichts davon erfahren, ist alles umsonst! In der Politik ist es

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