Total Recall
zum Outlaw. Ich spiele Emil Rottmayer, einen Sicherheitsfachmann, der unter dem Verdacht des Cyberterrorismus verhaftet und verhört wird. Das Gefängnis, in das man ihn steckt, ist ein albtraumhaftes, privat betriebenes High-Tech-Verlies, das »Tomb«, in dem westliche Regierungen Menschen, die eine Bedrohung für das Establishment darstellen, in Untersuchungshaft festhalten. Rottmayer wird gefoltert, weil er seinen Chef, den Führer einer Gruppe von Aufständischen, nicht verraten will. Hier kommt Sylvester Stallone ins Spiel als Ray Breslin, der weltbeste Experte für »strukturelle Sicherheit«. Seine Spezialität ist es, undercover in Hochsicherheitsgefängnisse zu gehen und ihre Schwächen aufdeckt, indem er ausbricht. Dieses Mal allerdings wird er von einem Geschäftspartner verraten, der ein Vermögen verdienen kann, wenn das »Tomb« ausbruchsicher ist, und Sylvester schafft es einfach nicht herauszukommen. Nach ein paar Rangeleien bilden Sly und ich ein Team, und dann geht es richtig los. Um das Ganze wirklich wie ein echtes riesiges Hardcore-Gefängnis im industriellen Stil aussehen zu lassen, drehte unser Regisseur, der Schwede Mikael Håfström, den größten Teil von The Tomb in einer früheren NASA-Raketenfabrik in Louisiana. Der gemeinsame Aufenthaltsbereich für die Gefangenen, »Babylon« genannt, war ein riesiger, sechzig Meter hoher Saal, in dem bis vor kurzem Raketenbauer den externen Treibstofftank für das Space Shuttle zusammenschraubten. Inzwischen war der Raum leer und wirkte sehr einschüchternd – die perfekte Kulisse für einen Film, in dem die Helden gegen die Missstände des globalen Establishments kämpfen.
Zurück im wahren Leben wartete eine andere große Herausforderung auf mich. In diesem Sommer haben wir die Gründung eines wichtigen neuen Instituts an der University of Southern California angekündigt, des »USC Schwarzenegger Institute for the Study of State and Global Policy«. So werde ich, auch nachdem ich aus dem Amt geschieden bin, weiterhin die politischen Themen verfolgen, die mir am meisten am Herzen liegen: Politikreform, Klimawandel und Umwelt, Bildung, Wirtschaft, Gesundheitswesen und Stammzellenforschung. So wie die amerikanischen Präsidentenbibliotheken das Vermächtnis früherer US-Präsidenten in Forschung und Wissenschaft weitertragen, wird unser Institut versuchen, die öffentliche Diskussion zu bereichern und Veränderungen anzustoßen. Wir werden mit einigen der besten Köpfe aus Politik und Wissenschaft zusammenarbeiten, um zu Problemen in aller Welt Studien zu erstellen und Empfehlungen auszusprechen.
Die USC ist dafür ein perfekter Partner: Die Universität ist stolz darauf, weder konservativ noch liberal, sondern aufgeschlossen zu sein. Sie fördert Diskussionen, um die besten Ideen der klügsten Köpfe zusammenzutragen, quer durch das gesamte politische Spektrum. Wir werden Konferenzen und Workshops veranstalten und die Forschung in all jenen Bereichen finanziell unterstüzen, die ich bereits als Gouverneur gefördert habe und in denen Kalifornien eine Vorreiterrolle eingenommen hat.
Ich werde zudem die große Ehre haben, zum ersten »Governor Downey Professor of State and Global Policy« ernannt zu werden. Dieser Lehrstuhl ist nach John G. Downey benannt, dem ersten (und außer mir bislang einzigen) Einwanderer, der später kalifornischer Gouverneur wurde und der auch Mitbegründer der USC war. Die Professur gibt mir die Möglichkeit, durch die Welt zu reisen und als Repräsentant der USC und des »Schwarzenegger Institute« Vorträge zu halten.
Meine Amtszeit als Gouverneur musste einmal enden, doch mit dem Institut werde ich die Arbeit, die ich im Amt begonnen habe, ausweiten und weiterführen. Die Aufgabe reizt mich sehr, weil ich nie zufrieden bin, solange ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen nicht anderen weitergeben kann. Ich denke an Sarge und Eunice und daran, wie sie mich immer ermuntert haben, mich um Dinge zu kümmern, die wichtiger sind als ich selbst. Sarge hat das in einer Rede, die er 1994 an der Yale University hielt, wunderbar zum Ausdruck gebracht. Er sagte dem Abschlussjahrgang: »Nicht das, was man aus dem Leben herausholt, ist wichtig. Zerbrecht eure Spiegel! Seht in unserer so ich-bezogenen Gesellschaft nicht nur auf euch selbst, seht aufeinander. Ihr werdet feststellen, dass es befriedigender ist, wenn ihr etwas zum Besseren verändert habt, ihn eurem Viertel, in eurer Stadt, in eurem Land, und wenn ihr eurem Nächsten
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