Total verschossen
ein Verhältnis mit ihr?«
»Wir sind ein paar Mal Kaffee trinken gegangen. Wir haben zu dem Zeitpunkt beide eine Scheidung durchgemacht; ich glaube, wir konnten uns einfach darüber beim anderen aussprechen. Wir waren nur Freunde, nichts weiter.«
»Der Mord ist nie aufgeklärt worden«, sagte Max.
»Ja, ich bedaure das sehr. Sie war eine sehr nette Frau.«
»John, finden Sie es nicht auch seltsam, dass beide Frauen, mit denen Sie sich getroffen haben, ermordet wurden?«, wollte Jamie wissen.
Er zögerte erneut. »Ja, natürlich, aber da ich nichts damit zu tun hatte, sah ich keine Veranlassung, zur Polizei zu gehen. Ich bin neu in der Stadt, habe mich gerade erst selbstständig gemacht. Eine polizeiliche Untersuchung ist das Letzte, was ich im Moment gebrauchen könnte.
»Warum sind Sie aus Atlanta weggezogen?«, fragte Max.
»Ich hatte meine Gründe.«
»Betrafen die Ihre geschiedene Frau?«, wollte Jamie wissen.
Abermals wirkte er verärgert. »Warum all diese Fragen?«
»Es könnte um Leben und Tod gehen«, erklärte Max.
Price machte große Augen. »Meine geschiedene Frau hat mich verfolgt. Sie war gegen die Scheidung und hat alles getan, um mir das Leben zur Hölle zu machen, nachdem ich sie verlassen hatte. Meine Wohnung wurde zweimal verwüstet, meine Autoreifen aufgeschlitzt. Sie hat sogar angefangen, meinen Vorgesetzten zu belästigen. Ich habe ein Urteil erwirkt, das sie zwang, sich von mir fern zu halten, aber es hat nichts genützt. Ich konnte ihr nichts nachweisen. Da beschloss ich, wegzuziehen und ganz neu anzufangen.«
»Weiß jemand, dass Sie jetzt hier wohnen?«
»Nur meine Tochter und meine erste Frau. Ich überweise immer noch Geld für die Ausbildung meiner Tochter.«
»Wohin schicken Sie die Schecks?«, erkundigte sich Max.
»An die Adresse meiner ersten Frau natürlich. Sie lebt in Marietta, Georgia, nördlich von Atlanta.«
»Kannte Ihre zweite Frau diese Adresse?«
»Sie stand in unserem Adressbuch. Sie hat sie sicher gesehen, wenn ich die Schecks abschickte.«
»Auf diese Weise könnte Barbara ihn gefunden haben«, sagte Jamie zu Max. »Sie könnte den Postkasten seiner ersten Frau durchsucht haben.«
»Wer ist Barbara?«, fragte Price verwirrt.
»Das ist der Name, den Ihre geschiedene Frau jetzt angenommen hat«, erklärte Max. »Sie benutzt den Namen Barbara Fender.
Price erbleichte. »Mein Gott.«
»Was ist?«, fragte Max.
»Das ist der Name unserer Nachbarin in Atlanta, die ermordet wurde.«
Price erhob sich und schob die Hände in die Hosentaschen. »Ihr richtiger Name ist Celia.« Er hielt inne und betrachtete die beiden. »Hören Sie, ich weiß, Celia hat ihre Probleme, aber ich glaube nicht, dass sie zu einem Mord fähig wäre.«
»Es gibt keinen Beweis dafür«, erklärte Max, »aber das ist schon eine seltsame Anhäufung von Zufällen.«
»Sie ist in mein Nachbarhaus eingezogen«, sagte Jamie.
John schwieg, als müsste er das alles erst einmal verdauen. »Ich weiß nicht, was ich denken soll. Celia war auf jeden Menschen eifersüchtig, mit dem ich in Berührung kam, auf meine Tochter, meine Freunde. Sie ist mir gefolgt, wenn ich das Haus verließ.
Ich habe praktisch ständig über die Schulter geschaut, weil ich nie wusste, was als Nächstes kommt. Ich habe sie gebeten, sich behandeln zu lassen, aber sie wollte nicht. Als ich dann die Scheidung einreichte, hat sie mir gedroht, es mir heimzuzahlen.«
»Wäre es möglich, dass sie Sie genug hasst, um Ihnen einen Mord anzuhängen?«, wollte Max wissen.
John blickte ihn an. »Sie konnte grausam sein. Ich wusste vor der Heirat nichts von ihren Problemen, aber es hat nicht lange gedauert, bis sie Flagge gezeigt hat, um es mal so auszudrücken. Ich habe die Heirat fast von der ersten Minute an bereut, aber ich hoffte, ich könnte ihr helfen.«
»Sie sind heute Abend ausgegangen«, wechselte Max das Thema.
»Ich war zum Essen eingeladen.
»Bei einer Frau?«
»Ja. Sie hat mir auf meine Anzeige geschrieben.«
»Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns zu verraten, wer diese Frau ist?«
»Das würde ich lieber für mich behalten. Um ihretwillen«, fügte er hinzu.
»John, sie könnte in Gefahr sein«, warnte Jamie.
Auf einmal vergrub er das Gesicht in den Händen, und als er sprach, zitterte seine Stimme. »Ich dachte, es wäre endlich vorbei. Ich dachte, ich könnte wieder ein normales Leben anfangen. Wäre ich nicht mit diesen Frauen ausgegangen, hätte Celia sie nicht getötet, falls sie dafür
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