Total verschossen
wird mir alles klar. Ich fühle mich einfach schrecklich deswegen.« Er hatte Lamar bereits von dem Mord in Atlanta berichtet und von seinen Befürchtungen, dass seine geschiedene zweite Frau dafür verantwortlich sein könnte.
Jamie sah, dass der Mann kreidebleich war; er stand offensichtlich unter Schock. »Es ist nicht Ihre Schuld«, versuchte sie ihn zu trösten. »Wer kann schon sagen oder gar bestimmen, was ein anderer tut?« Damit wollte sie nicht nur ihn, sondern vor allem auch sich selbst beruhigen.
Lamar nickte. »Ich werde die Behörden in Atlanta bitten, den Fall noch einmal aufzurollen.« Er runzelte die Stirn. »Warum, glauben Sie, hat sie das getan?«
Price schüttelte fassungslos den Kopf. »Aus Rache, vermutlich. Ich glaube, ein Teil von mir hat immer befürchtet, dass sie mich eines Tages finden würde.« Sein Blick richtete sich auf Max. »Daher die Hunde. Trotzdem, mit so etwas hätte ich nie und nimmer gerechnet.«
Eine Krankenschwester tauchte aus der Notaufnahme auf. »Ist hier ein Mr. Price?«
»Ich bin John Price«, sagte er und erhob sich.
»Miss Bankhead hat nach Ihnen gefragt.«
John folgte der Schwester durch die zweiflügelige Metalltür, die in die Notaufnahme führte. Dort betrat er ein kleines Zimmer, in das man Vera verlegt hatte; ihr gebrochener Arm war eingegipst.
»Max hat mir alles erzählt, als wir auf den Krankenwagen gewartet haben«, sagte sie.
»Vera, es tut mir so Leid. Ich weiß nicht, wie ich mit alldem leben soll.«
»Du bist doch nicht schuld, John. Wie hättest du wissen sollen, was sie macht?«
»Ich hätte zwei und zwei zusammenzählen können. Ich hätte erkennen müssen, dass Celia vor nichts Halt machen würde, um sich an mir zu rächen. Weil ich mich von ihr scheiden ließ. Ahh, diese armen Frauen.« Er fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die Haare. Der Blick seiner Augen war leer und verzweifelt. »Sie hätte dich umbringen können.«
»Hat sie aber nicht. Das alles ist jetzt vorbei. Deine Exfrau wird nie wieder töten können, selbst wenn sie die Operation überlebt.«
John trat näher und nahm Veras gesunde Hand. »Ich fürchte mich fast, das zu fragen, aber was wird nun aus uns?«
Vera zögerte. »Ich weiß nicht, John. Ich brauche Zeit.«
Er nickte. »Ja, ich auch, denke ich. Wenigstens, bis wir das hier hinter uns haben.«
»Wir könnten trotzdem Freunde sein.«
Ein verletzlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Ich danke dir. Einen Freund könnte ich dringend gebrauchen.«
Destiny und Sam kamen in die Wartehalle gestürzt. »Was ist passiert?«, fragte Destiny atemlos.
»Was wollen Sie denn hier, um alles in der Welt?«, fragte Jamie erstaunt.
»Ich hatte so ein Gefühl, dass etwas Schreckliches passiert ist. Ich habe bei der Polizei angerufen, aber dort hieß es nur, dass es eine Schießerei gegeben hätte. Also habe ich Sam gebeten, mich herzufahren. Ist jemand verletzt worden?«
Jamie erzählte ihr alles.
Sam starrte Destiny mit offenem Mund an. »Dann stimmt es also! Du kannst tatsächlich hellsehen!«
»Hab ich doch gesagt.«
»Hallo, Sam«, sagte Jamie. »Lange nicht mehr gesehen.« Sie gaben sich die Hand, und sie stellte ihn Max vor.
»Was sagen Sie zu Destinys Freund, Ronnie?«, erkundigte sich Max, um die Stimmung ein wenig aufzulockern.
Sam starrte ihn verständnislos an. »Wer ist Ronnie?«
Destiny schoss Max einen bösen Blick zu und tätschelte Sams Hand. »Darüber reden wir später, Schatz.« Sie wandte sich an Jamie. »Dies ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, um das zu erwähnen, aber ich habe den Großteil der Post beantwortet.«
»Inzwischen ist noch viel mehr gekommen«, sagte Jamie. »Eine so überwältigende Reaktion hätte ich nie erwartet.«
»Ich schon. Ich werde die Post morgen abholen und Ihnen gleich die Antworten bringen, die ich schon habe. Aber erst, wenn es zu regnen aufgehört hat«, fügte sie hinzu. »Wenn es regnet, schlafe ich gern länger.«
»Ich auch«, sagte Sam, und die beiden tauschten einen zärtlichen Blick.
»Regen?«, sagte Jamie. »Aber die Wettervorhersage hat keinen Regen vorausgesagt. Es soll sogar noch heißer werden.«
»Die Wettervorhersage liegt falsch«, stellte Destiny mit einem Achselzucken fest. »Es wird regnen und endlich ein bisschen kühler werden. Wird auch höchste Zeit, wenn ihr mich fragt.«
Destiny und Sam blieben noch und unterhielten sich, bis John Price wieder auftauchte und Jamie ausrichtete, dass Vera sie nun sprechen wolle. Jamie
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