Tote essen kein Fast Food
für die Rettungsaktion in den Dünen neulich. Vielen Dank für deine Hilfe. Und ich bin übrigens Martin.â Hoppla. Diese Form von Lockerheit kannte ich gar nicht an meinem Vater. Sollte er die Lage etwa sofort gepeilt haben?
âKein Problemâ, sagte Jan und grinste leicht verlegen. âMan muss ein bisschen aufpassen auf Fanny.â
âDiese Erfahrung habe ich auch schon gemachtâ, erwiderte Martin, und mir war gerade nicht sehr klar, worauf sich das bezog.
âMist!â Svea klappte ihr Handy zu und trat aus der Küche nach drauÃen. âDer Teilnehmer ist vorübergehend nicht zu erreichen ... Oh, hallo, Fanny.â Sie sah erleichtert aus, als sie uns bemerkte, und dann leicht irritiert. âIst Frida nicht bei euch? Ich hatte gehofft, du hast sie im Schlepptau.â
Zum Glück nicht, dachte ich. Das hätte gerade gar nicht gepasst. âNeeâ, sagte ich. âIch hab sie heute zuletzt beim Mittagessen gesehen. Wo ist sie denn hin?â
âSie ist kurz vor vier mit Jasper losâ, sagte Svea und runzelte die Stirn. âZum Weststrand, hat sie gesagt, und ich dachte eigentlich, sie ist mit dir zusammen weg.â
âN...neinâ, sagte ich mit einem Anflug von schlechtem Gewissen, weil ich mich in den letzten Tagen nicht sehr um Frida gekümmert hatte. âWir waren zwar auch am Strand, aber Frida haben wir dort nicht gesehen.â
âDabei hätte sie euch auffallen müssen.â Svea flocht ihre langen schlanken Finger zwischen die kräftigen von Martin und wirkte weit weniger gelassen als sonst. âSie hatte Jasper eins von Martins ollen Unterhemden übergezogen. Gegen Sonnenbrand.â
âTypischâ, grinste ich. âDas ist übrigens Janâ, setzte ich hinzu, um etwas Anteilnahme zu zeigen. âEr hat mich neulich zusammen mit Frida aus diesem Loch geholt.â
âSveaâ, sagte Svea und reichte Jan die Hand. Jetzt war mir klar, woher Martins plötzliche Lockerheit kam. âIrgendwas machen wir falschâ, bemerkte sie an Martin gewandt. âStändig verschwindet eins von unseren Kindern.â
Oder von unseren Eltern, dachte ich, aber das behielt ich für mich.
âDas klärt sich bestimmt gleich aufâ, sagte Martin. âWahrscheinlich kommt sie in fünf Minuten quietschvergnügt um die Ecke und hat selbst gefangene Krebse in ihrem Kescher. AuÃerdem passt Jasper auf sie auf.â
âWarum beruhigt mich das jetzt nicht?â, fragte Svea trocken. âIch warte noch genau eine halbe Stunde. Dann gehe ich los und suche sie.â
Frida kam nicht in dieser halben Stunde. Und auch nicht in der nächsten. Svea und Martin waren bereits losgefahren. Ich sollte zu Hause die Stellung halten, falls Frida von alleine wieder auftauchen würde. âDu meldest dich sofort, wenn sie da ist, okay?â, hatten sie mir eingeschärft.
âNa klar.â Es war jetzt kurz nach acht. Jan hatte sich vor einer Viertelstunde verabschiedet, was ungefähr fünf Minuten in Anspruch genommen hatte (hmmm). Er wurde zumZwillinge-Hüten erwartet, da sein Onkel und seine Tante sich in einer Strandbar mit Freunden verabredet hatten und dabei auf die Gesellschaft von Max und Moritz keinen Wert legten.
âTut mir echt leidâ, Jans Grübchen vertiefte sich um ein, zwei Millimeter, âaber irgendwie muss ich mir die Ferien hier ja verdienen.â
Ich begleitete Jan ein kleines Stück bis dort, wo die Heidelandschaft anfing. Dort verabschiedeten wir uns noch mal. âIch muss jetzt wirklich los, Fannyâ, nuschelte er zwischen zwei Küssen. âSonst krieg ich Stress mit Maxâ und Moritzâ Eltern.â
âDen kriegst du sowieso. Und zwar mit Max und Moritz höchstselbstâ, grinste ich. âAber ich muss ja auch zurück. Auf Frida warten.â
Ich blickte ihm erst noch sehnsüchtig nach, bekam dann aber doch ein ungutes Gefühl im Bauch. Wo steckte Frida nur?
Martin und Svea hatten den Jeep bis zur Weststrandhalle genommen und wollten den Strand und den Dünenkamm in Richtung Kampen nach ihr absuchen. Vielleicht hatte sie es sich ja verbotenerweise in einer der sandigen Kuhlen gemütlich gemacht und war darin eingeschlafen. So richtig vorstellen konnte ich mir das angesichts von Fridas Aktionsdrang allerdings nicht. Bei Jasper schon eher.
Die inzwischen dunkelorangefarbene Sonne näherte sich jetzt rasch dem
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