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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jane und Suko waren zu ihm gefahren. Sie hatten geklingelt und den Reporter in einem nicht eben properen Zustand vorgefunden. Er hatte sie fast angeschrien mitzutrinken, aber jetzt sah plötzlich alles anders aus.
    Verdammt, dachte Bill. Wenn ich doch nur einen klaren Kopf hätte oder Sheila hier wäre. Aber sie war unterwegs, um sich dunkle Kleidung zu besorgen.
    Man rechnete ja mit einer Beerdigung…
    Den kleinen Johnny hatte sie mitgenommen. Nur Nadine, die Wölfin, war noch im Haus. Sie hockte neben dem Tisch, hatte den Kopf leicht angehoben und schaute Bill aus traurigen, aber wissenden Augen an.
    Möglicherweise war sie auch der Beweis dafür, daß John Sinclair noch lebte. Wäre er gestorben, hätte sie, das sensible Tier, es sicherlich irgendwie gefühlt.
    »Er lebt also«, sagte Bill, stierte in sein Glas, in dem sich nur noch wenig Flüssigkeit befand, setzte es an die Lippen und leerte auch den Rest.
    »Er lebt!« wiederholte er flüsternd, senkte den Kopf, hob ihn wieder an, wischte mit der freien Hand den Schweiß aus der Stirn und blickte in die Gesichter seiner Freunde. »Oder etwa nicht?«
    »Wir gehen davon aus«, erwiderte Jane Collins.
    »Ach so.« Bill zog den Mund in die Breite. »Einen sicheren Beweis für eure Behauptung habt ihr nicht - oder?«
    »Nicht direkt.«
    »Dann könnt ihr euch auch geirrt haben - oder?«
    »Das hoffen wir nicht«, erklärte Suko.
    Bill stellte das Glas so unglücklich auf die Tischkante, daß es fiel. Es zerbrach auf dem weichen Teppich nicht, und Suko bückte sich, um es aufzuheben. »Hoffen«, sagte Bill und hob die Schultern. »Was heißt hoffen?«
    »Hoffnung ist besser als Verzweiflung.«
    Bill nickte und wechselte das Thema wieder. »Kann ich die Leiche sehen?«
    »Bitte.« Suko nickte. »Dem steht nichts im Wege. Wir haben den Körper wieder zum Yard geschafft.«
    »Und er trug seine Waffen nicht bei sich?«
    »Nein.«
    »Auch die Narbe fehlt«, fügte Jane hinzu.
    Bill hob beide Hände und ließ sie dann klatschend auf seine Oberschenkel fallen. »Ich weiß nicht, was ich denken soll, ich weiß nur, daß ich zuviel getrunken habe und mich beschissen fühle. Das wird sich ändern. Ich gehe unter die Dusche. Wartet ihr?«
    »Ja.«
    Bill verschwand. Sein Gang war der eines alten Mannes. Vielleicht war er auch nur vorsichtig.
    »Es hat ihn hart getroffen«, flüsterte Jane Collins.
    »Wer von uns hat keinen Schock bekommen?«
    »Ja, und dabei wissen wir nicht, was mit dem echten John Sinclair geschehen ist. Wenn die andere Seite es geschafft hat, uns einen Doppelgänger unterzujubeln, müßte es für sie doch ein Leichtes sein, den echten John Sinclair zu töten.«
    »Das sehe ich leider auch so.«
    Jane dachte weiter. »Gehen wir mal davon aus, daß Costello und Asmodis inzwischen darüber informiert sind, daß wir genau Bescheid wissen. Es würde doch ihrer Mentalität entsprechen, wenn sie uns über Johns Schicksal Bescheid geben würden - oder nicht?«
    »Das könnte man so sehen.«
    Jane schaute Suko starr an. »Sie haben es aber nicht getan, mein Lieber.«
    »Ist der Strohhalm, an den du dich klammerst, nicht zu dünn?« fragte Suko nach.
    »Besser der als keiner.«
    »Gestatte mir, daß ich darüber anders denke, aber ich will uns die Hoffnung nicht nehmen, denn…« Suko sprach nicht mehr weiter, weil er ein typisches Geräusch gehört hatte, das entsteht, wenn jemand eine Tür öffnet.
    »Mummy, ich habe Durst.«
    Sie hörten die Stimme des kleinen Johnny bis in den Wohnraum. Da wußten sie, wer zurückgekommen war.
    »Hol dir etwas aus der Küche.« Sheilas Stimme klang erschöpft und monoton. Sie wußte noch nichts von der Hoffnung, die die anderen hegten. Suko und Jane waren gespannt, wie sie reagieren würde. Sie kam in den Wohnraum, blieb dicht hinter der Tür stehen und war nicht einmal überrascht, die Freunde zu sehen.
    »Ach, ihr seid's«, sagte sie tonlos, als ob ihr alles egal wäre. Sie blieb stehen und lehnte sich nur ein wenig zurück, damit sie sich am Türpfosten stützen konnte.
    Sheila sah schlimm aus. Draußen nieselte der Sprühregen aus den tiefen Wolken. Er hatte Sheilas leichten Sommermantel durchnäßt. Das Kleidungsstück wirkte wie ein Lappen. Auch die blonden Haare waren naß geworden, das Gesicht zeigte einen müden Ausdruck, die Haut hatte einen grauen Farbton angenommen. In den Händen trug sie noch die Plastiktaschen mit der Trauerkleidung.
    »Schön, daß ihr gekommen seid«, sagte Sheila, trat in den Raum und stellte die

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