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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Hellseher, und die drei ESPer drängten überstürzt aus Harrys Zimmer. Hinter ihnen schwang die Tür wieder zu, doch noch ehe sie ins Schloss fallen konnte, traf sie etwas mit einer solchen Wucht, dass sie wieder aufflog, und an die fünfzehnhundert Liter Meerwasser ergossen sich in den Flur!
    David Chung bekam am meisten ab, die Flut riss ihn einfach von den Füßen. Er wurde nicht verletzt, lag nur da, alle viere von sich gestreckt, die Finger fest um Nathans Ohrring gekrampft. Nur ... er hatte aufgehört zu vibrieren. Chung wusste auch, warum.
    Während sich das Wasser im Flur verteilte, stöhnte in Harrys Zimmer jemand erleichtert auf. Nathan! Gleich darauf drang ein ersticktes Husten und Gurgeln heraus, als Zek Föener das Salzwasser, das sie geschluckt hatte, erbrach. Sie war am Leben ...

EPILOG
    In der Wrathhöhe, dem letzten großen Felsenturm der Wamphyri auf der Alten Sternseite, saß die Lady Wratha mit ihren »Mitstreitern« und nächsten Nachbarn beisammen, den Hunde-Lord Canker Canisohn von Räudenstatt zu ihrer Linken und den Nekromanten Nestor Leichenscheu von der Saugspitze zur Rechten. Die drei hatten weit auseinandergezogen auf einer Seite der Tafel in der großen Halle der Wrathspitze Platz genommen. Ihnen gegenüber saßen die Lords Gorvi der Gerissene von Gorvisumpf sowie Wran der Rasende und dessen Bruder Spiro Todesblick von Irrenstatt, deren Blicke argwöhnisch, wenn nicht feindselig über die riesige schwarze Tischplatte aus Eichenholz schweiften. Wratha die Auferstandene hatte dieses Treffen einberufen und aus reiner Neugier, wenn schon aus keinem anderen Grund, waren die Vampirlords ihrer Einladung gefolgt.
    Nun, da ihre Gäste sich nach dem üblichen Vorgeplänkel – einer Reihe von höhnischen Sticheleien, Erwiderungen darauf und kaum verhohlenen Kampfansagen – wieder etwas beruhigt hatten, kam die Lady Wratha ohne Umschweife zur Sache: »Ich nehme an«, begann sie, »ich spreche euch allen aus dem Herzen, wenn ich sage, dass ich von den Szgany Lidesci genug habe. Meint ihr nicht auch, dass es höchste Zeit ist, dass wir unsere Streitereien endlich begraben und uns zusammenschließen, um Lardis und seiner Sippschaft ein für alle Mal den Garaus zu machen? Haben wir erst einmal die Lidescis erledigt, werden sich alle anderen Stämme binnen sechs Monaten unterwerfen. Dann wird die Sonnseite uns gehören und wir können nach Belieben mit ihr verfahren! Dann werden wir über genügend gutes Szgany-Fleisch verfügen, um die Feste mit kampffähigen Männern und Bestien aufzufüllen und eine unbezwingbare Armee aufzustellen!« Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Nun, all dies habe ich bereits bei anderen Gelegenheiten gesagt und ich wiederhole es hiermit zum letzten Mal! Damit bin ich auch schon am Ende angelangt. Der Rest liegt bei euch! Also sprecht: Was haltet ihr davon?«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Dann sagte Wran mit finsterer Miene: »Du träumst immer noch davon, dein eigenes Reich zu errichten, was, Wratha?« Er strich sich über seine Warze. »Und dazu willst du uns wieder vereinen, unter deiner Führung! Aye, und uns abermals unserer Beute berauben, wie du es schon einmal getan hast?«
    »Oder könnte es vielleicht sein, dass du uns allmählich zu fürchten beginnst«, warf Gorvi der Gerissene ein, »weil wir nun über starke Leutnants und zahllose eigens für den Kampf gezüchtete Krieger verfügen? Was treibt dich dazu, Wratha, dass du uns nun rätst zusammenzuhalten und gemeinsame Sache zu machen, wo du uns doch so lange keines Blickes für wert erachtet hast?«
    »Was redest du da von Furcht, Gorvi der Mutlose?«, knurrte Nestor, jedoch so leise, dass es beinahe wie ein Flüstern klang. »Bedenke, wenn du in diesem Ton zu Wratha sprichst, sprichst du auch zu Canker und mir! Wir fürchten niemanden, denn wir haben bereits ein Bündnis und schlagen vereint zu! Offen gesagt, habe ich es satt, mir ständig anzuhören, wie ›klug‹ und ›gerissen‹ du bist, wo deine einzige Stärke doch in deiner Feigheit besteht! Wenn es nach mir ginge, würde ich dir mit Freuden die Versorgung deines stinkenden Kellerlochs abschneiden, damit du da unten verfaulen kannst. Ich würde es auf der Stelle tun, wären wir nicht auf dich angewiesen, um den Turm zu verteidigen, wenn ... falls ...« Dem Nekromanten fehlten offensichtlich die Worte. Er verstummte, gab ein geringschätziges Schnauben von sich und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    Gorvi lächelte wie stets sein

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