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Totenflut

Titel: Totenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Und?«
    Â»Ich habe da etwas gefunden! Ist schon lange her. Eine Anfertigung bestehend aus fünf Aquarien aus Plexiglas. Jeweils zwei Meter hoch und vier Meter lang! Hat damals fast 20 000 Mark gekostet.«, sagte Maslow.
    Â»War der Auftraggeber ein Arzt?«
    Â»Nein, ein Künstler! Er sagte, es solle eine Installation werden. Ein Herr Kramer.«
    Â»Wohin haben Sie geliefert?«, fragte Schröder.
    Â»In die Brucknerstraße 13.«
    Schröder legte auf und beschleunigte den Wagen, dass der Motor aufheulte. Die Brucknerstraße war nicht weit entfernt. Sie ging von der Mindener Straße ab und führte runter zu den Bahngleisen. Der Regen war so dicht und heftig, dass der Scheibenwischer es kaum schaffte, die Wassermassen von der Scheibe zu schieben. Es war, als schütte jemand beckenweise Wasser über dem Auto aus. Die Reifen pflügten sich durch tiefe Pfützen und warfen das Wasser lautstark in die Radkästen und an die Seite der Straße. Der Regen war unbändig. Er fiel nicht einfach nur, er wurde vom Himmel geschleudert und schlug auf die Dächer der Häuser ein. Er drohte die ganze Stadt zu ertränken.
    Wegener stand hinter Petersen, dem Computerspezialisten. Sie hatten die Adressen bereits herausgesucht und mussten sie nur noch bei Google Earth eingeben. Sofort hatten sie Zugriff auf ein Satellitenbild. Petersen erhöhte den Zoom, und ein Fabrikgelände wuchs größer und größer auf dem Bildschirm. Sie erkannten zwei große Gebäudekomplexe, von denen eins einen Schornstein besaß. In einem Innenhof war ein Pool zu erkennen. Man konnte deutlich das bläulich schimmernde Wasser darin sehen. Petersen erhöhte den Zoom erneut. Für einen Pool war das Becken zu klein. Jetzt konnte man sogar die Gitterstäbe erkennen und zwei Personen, die auf das Becken zugingen. Eine Person war fast nackt. Wegener musste schlucken. Das war wie eine makabre Peepshow. Sie konnten nicht sagen, um wen es sich handelte, aber Weise führte gerade eins seiner Opfer zum Kerker. Nach dieser Aufnahme hatte die junge Frau nicht mehr lange zu leben. Wegener wählte Schröders Nummer.
    Das Handy klingelte, als Schröder gerade das alte Wasserwerk passiert hatte.
    Â»Schröder, es ist die Brucknerstraße 13! Hast du verstanden?«, rief Wegener ins Telefon.
    Â»Hab ich!«, rief Schröder zurück, warf das Handy auf den Beifahrersitz und hupte sich seinen Weg über eine große Kreuzung frei. Hinter der Tankstelle bog er rechts ab. Das Heck brach aus auf dem wassergefluteten Asphalt. Er steuerte dagegen und schoss eine kleine Straße hinunter. Da konnte er den Schornstein bereits sehen. Er erreichte die rote Backsteinmauer mit dem eisernen Tor.
    Kapitel 39
    Elin saß bekleidet und gefesselt auf einem Stuhl in einem weißen Lichtkegel, als sie aufwachte. Um sie herum war Finsternis. Sie hörte Schritte, die sich ihr näherten. Mit Todesangst starrte sie in die sie umgebende Schwärze, bis Axel aus dem Schatten trat. Sein Gesicht tauchte in das Licht ein wie in eine Flüssigkeit. Er grinste.
    Â»Da sind wir nun! Sie haben gute Arbeit geleistet, Frau Nowak! Sie haben mich analysiert bis ins kleinste Detail. Ich bin erstaunt über Ihre Fähigkeiten, das muss ich schon sagen. Aber ich werde Sie für Ihre Arbeit belohnen! Sie werden alles erfahren, was Sie wissen wollten! Sie werden es sehen, hören und fühlen!«
    Elin wusste, dass sie ihm hilflos ausgeliefert war. Sie hatte keine Möglichkeit, sich zu schützen. Er würde tun, was er tun wollte mit ihr, und es würde furchtbar werden. Die Angst vor den Schmerzen lastete wie ein tonnenschweres Gewicht auf ihrem Körper. Sie dachte, sie würde zerquetscht. Wie tief unten im Ozean, verloren in der schwarzen Kälte, umgeben von nichts als schwarzem Wasser, das sie unbarmherzig erdrücken würde.
    Axel zog eine Fernbedienung aus der Innentasche, richtete sie nach rechts und drückte einen Knopf. Eine große Lichtquelle begann zu flackern. Ein riesiger Kubus aus Glas, gefüllt mit einer klaren Flüssigkeit, erhellte die Fabrikhalle. In der Vorderseite des Würfels befand sich eine Aussparung. Darin stand ein roter, lederner Sessel wie ein Thron aus Blut. In der Flüssigkeit erkannte Elin die abgetrennten Zungen der Opfer.
    Â»Ist er nicht wunderschön?«, fragte Axel. »Da sind sie alle. Jede hat ihren Platz. Können Sie sich auch nur im Ansatz

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