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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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I
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    Skandos von Prime
     
     
     
    Auf dem Planeten Prime, am Rande der Milchstraße, kniete ein zerbrechlicher, gebeugter Mann in grüner Robe auf dem Gipfel eines hohen Hügels. Sein Gesicht bestand nur aus Falten und Augenbrauen, und er starrte ununterbrochen das glitzernde Kaleidoskop der Sterne an, das den nächtlichen Himmel ausmachte.
    Dieser Mann war Skandos, der Histro-Physiker, der sogar unter seinen Kollegen, den Wissenschaftlern von Prime, als brillanter Forscher geachtet war.
    Heute nacht dachte er an die Vergangenheit – an die Geschichte. Dies war die Zeit, in der das Reich der Menschheit, die gewaltigste gesellschaftliche Errungenschaft der menschlichen Geschichte, unaufhaltsam seinem Untergang entgegenging; doch Skandos dachte an einen anderen Augenblick, an die Zeit vor Tausenden von Jahren, als das erste primitive, klappernde Raumschiff mit Flüssigsauerstoffantrieb nach einer dreitägigen Reise von nur 360000 Kilometern auf dem Erdmond aufgesetzt war. Das war der eigentliche Beginn der Menschheitsgeschichte gewesen. Und wann, überlegte Skandos, würde sie jemals wirklich ein Ende finden?
    Er konnte sich noch gut an die dazwischenliegenden Jahre erinnern. Nach dem Mondflug war es nur noch ein kleiner Schritt gewesen bis zu den nahen Planeten und bewohnbaren Trabanten des Sonnensystems. Von dort aus hatten sich zum erstenmal die wasserstofffressenden Schiffe auf ihre Erkundungsfahrten zu den Sternen gemacht, bei denen ganze Generationen an Bord vergangen waren, bevor sie schließlich landeten.
    Und dann der größte Sprung von allen: die Erfindung des N-Raumantriebs und der Flug der Viola, dreitausend Lichtjahre in kaum neun Tagen – und damit lag der suchenden Menschheit mit einem Mal das gesamte All offen. Diese ersten Schiffe waren noch von kühnen Erforschern gesteuert worden, doch danach kam der Exodus, bei dem Millionen die überbevölkerten Welten des Sonnensystems verließen und zu den Sternen aufbrachen, um auf hundert jungfräulichen Planeten ein neues Zuhause zu finden.
    Das Empire hatte sich langsam entwickelt. Behutsam hatte die Erde ihre politischen Fangarme ausgestreckt, um ihre abgelegenen, umherwandernden Kinder zu ergreifen. Die ersten Imperatoren waren reine Titelträger gewesen, doch schließlich wuchs ihre Macht immer mehr, bis endlich die Zeit der Imperatorin Neva anbrach, in der eine einzige Frau zwanzigtausend Milliarden Menschen beherrschte.
    Das war ein goldenes Zeitalter, dachte Skandos. Wenn ein solcher Begriff tatsächlich historische Relevanz haben sollte, dann waren es die ersten paar Jahrhunderte des Reichs gewesen, bevor die Biomenschen und die Wissenschaftler sich abgesetzt hatten, um im Kosmos ihre eigene Rolle zu finden, die Zeit, als man die Submenschen immer noch als intelligente Mitwesen betrachtete und nicht als Sklaven, die es auszubeuten galt, die Zeit, als täglich neue Welten unter die Herrschaft des Imperators fielen, als das Imperiale Korps der Einhundert im ganzen Gebiet für Frieden und die Einhaltung der Gesetze sorgte – das war wirklich ein goldenes Zeitalter gewesen.
    Doch selbst während die Spirale menschlichen Ehrgeizes immer mehr auswärts gewirbelt war, hatte diese Bewegung schon den Keim der schließlichen Selbstzerstörung in sich getragen. Die Menschheit war nicht allein im All. Einhundert intelligente Arten hatte man entdeckt, studiert, diskutiert und dann mit der Welle der Reichsexpansion hinter sich gelassen.
    Doch mit der Zeit war die Menschheit Wesen begegnet, die sich nicht so einfach verschlingen ließen. Die erste dieser hochentwickelten Arten waren die Dynarx gewesen, grüne Schleimschnecken, deren Denktätigkeit völlig von der des Menschen verschieden zu sein schien. Die Dynarx herrschten über eintausend eigene Planeten, und als die ersten menschlichen Schiffe diese Grenzen zu durchstoßen versucht hatten, waren sie niemals zurückgekehrt. Andere waren ihnen gefolgt, auch Kriegsschiffe, doch das Schicksal dieser Raumer und ihrer Besatzungen unterschied sich nicht von dem der ersten Pioniere, bis der Imperator schließlich, von Furcht und Entmutigung getrieben, ein Verdikt erließ, demzufolge die gesamte Sphäre der Dynarx zu einem Bereich erklärt wurde, der für menschliche Forschungsreisen tabu war. So war ein Teil der Galaxis für die menschliche Expansion verlorengegangen. Ein relativ winziger Teil, ja, aber das war nur ein Anfang, der Vorbote einer künftigen Katastrophe.
    Die Katastrophe kam mit den Wykzls.

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