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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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schlimm?«
    »Nur ermüdend.« Und Ungeziefer, Schutzweste und Lebendbestattung.
    »Haben Sie Katy gesehen?«
    »Ja. Sie ist echt ein Fall für sich.«
    »War sie immer schon. Hören Sie, ich habe auf Ihre Nachrichten nicht reagiert, weil ich Sie nicht ablenken wollte.«
    »Kein Problem.«
    »Der DNS -Test brachte keine Ergebnisse zu unserer Unbekannten. Sie ist nicht im System.«
    »Keine große Überraschung.«
    »Nein. Aber einen Versuch war es wert.«
    Ich fragte ihn, ob er Alison Stallings’ Artikel gelesen habe. Hatte er.
    »Aber es hat sich noch niemand gemeldet.«
    »Wir sind also noch keinen Schritt weiter als bei meiner Abreise.«
    » Au contraire . Ich habe die Resultate der Spermaanalyse. Wir hatten recht. Es stammte von mehr als einer Person.«
    Ich setzte mich aufrechter hin. »Und jetzt sagen Sie mir gleich, dass die DNS -Proben auch Namen haben.«
    »Die DNS -Proben haben auch Namen. Zwei Treffer direkt hier in der Datenbank von North Carolina. Ich lege Ihnen die Berichte auf den Schreibtisch. An Slidell habe ich sie schon weitergeleitet.«
    »Das könnte was Großes sein.«
    »Könnte. Ich habe noch etwas gefunden, das ebenfalls was Großes sein könnte.«
    Ich wartete.
    »Als ich mir die Röntgenaufnahmen noch einmal angeschaut habe, habe ich eine kleine, strahlenundurchlässige Schliere in der Nähe der rechten parietookzipitalen Naht entdeckt. In diesem Teil des Gehirns waren die Hämatome ziemlich ausgedehnt, und die Gehirnrinde ist an dieser Stelle ziemlich dick, deshalb war es mir zuerst nicht aufgefallen. Als ich mir die Leiche noch einmal angeschaut und dabei die Schädelschwarte zurückgeschoben habe, hatte sich dort tatsächlich etwas verfangen. Wahrsch…«
    »Was haben Sie gefunden?«
    »Sieht aus wie ein Knochensplitter. Hat die Schwarte durchstochen, ist aber nicht in den Schädel eingedrungen. Ich habe Ihnen den Splitter auf den Schreibtisch gelegt, zusammen mit den beiden DNS -Berichten.«
    Es piepste in der Leitung.
    »Einen Augenblick.«
    Während Larabee umschaltete, um den hereinkommenden Anruf entgegenzunehmen, überlegte ich mir, was ein Knochenfragment in der Schädelschwarte des Opfers bedeuten konnte. Ein Sturz? Ein Schlag? Irgendein Haar-Accessoire? Ich kam nicht weit, denn Larabee meldete sich schon wieder.
    »Muss los. Doppelter Suizid. In Myers Park. Ich dachte, die feinen Herrschaften dort sind zu gut erzogen, um sich selber mit Rattengift um die Ecke zu bringen.«
    »Ich bin in Kürze im Institut.«
    »Gut. Sie haben einen Schädel aus einem Scheißhaus.«
    Völlig aus dem Häuschen legte ich auf. Wegen der DNS , nicht wegen des Latrinenfunds.
    Als ich Charlotte verlassen hatte, war der Fahrerfluchtfall schon fast kalt gewesen. Jetzt hatten wir Spuren. Die Namen der Männer, die mit dem Opfer Sex gehabt hatten. Erzwungen? Aus Liebe? Nur zum Spaß? Für Geld? Es war unwichtig. Diese Männer kannten sie.
    Ich rief Slidell an, wurde aber sofort auf den AB umgeleitet. Hinterließ ihm als Nachricht die Bitte, mich so schnell wie möglich zurückzurufen.
    Ich rief im ICE an, weil ich mir dachte, dass diese neue Information vielleicht auch bei Luther Dew Interesse wecken könnte. AB . Noch eine Nachricht.
    Es ist zwar irrational, aber es gibt bestimmte Arbeiten, die ich so hasse, dass ich mir endlos Ausreden einfallen lasse, um sie nicht zu tun. Lebensmittel einkaufen. Die Zähne mit Zahnseide bearbeiten. Das Auto zum Kundendienst bringen.
    Ganz oben auf der Liste steht Kofferauspacken. Mrs. Flowers’ Rat traf genau auf den Punkt. Wenn auch aus anderen Gründen. Rationalen. Aber ich wusste, wenn ich es aufschob, würde ich mich später selbst verachten.
    Obwohl ich sehr neugierig war auf das, was Larabee mir auf den Schreibtisch gelegt hatte, ging ich ins Schlafzimmer, stellte die Reisetasche auf den Boden und fing an zu sortieren. Schmutzige Kleidung in die Wäsche. Toilettenartikel ins Bad. Bücher, Papiere und anthropologisches Material in mein Arbeitszimmer.
    Draußen im Garten stülpte ich die Tasche um und verstaute sie dann im Schrank im Erdgeschoss. Zufrieden mit mir selbst machte ich eine kurze Pause, um meine E-Mails zu checken.
    Katy hatte geschrieben, dass sie sich über mein Kommen sehr gefreut habe. Und dass ich die einzige Mutter in ihrer Einheit sei, die das je getan habe. Außerdem versprach sie, auf sich aufzupassen.
    Nichts von Ryan.
    Warum hatte ich überhaupt nachgesehen?
    Ich lief ins Schlafzimmer zurück und wandte mich dem Rucksack zu. Ich hatte kaum

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