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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Verkaufs von Meth und Marihuana, zwei wegen Vandalismus und eine wegen Einbruchs.
    Von seinen zweiundvierzig ereignisreichen Jahren auf diesem Planeten hatte Creach stolze siebzehn hinter Gittern verbracht. Sein Jugendstrafregister war versiegelt, man würde also einen richterlichen Beschluss brauchen, um darauf zugreifen zu können.
    Creachs letzte bekannte Adresse lag in einem Viertel der Stadt, das als Five Corners bekannt war, in der Nähe der Johnson C. Smith University. Gegenwärtig war er auf Bewährung frei, nachdem er wegen Scheckbetrugs zu zwei bis fünf Jahren verurteilt worden war.
    Der zweite Samenspender war Ray Earl Majerick. Bevor ich sein Register lesen konnte, piepte eine frisch eingegangene E-Mail.
    Eine Antwort von Katy. So schnell?
    Nicht schuldig, aber süße Mädchen. Polaroids sind hier nicht unüblich, könnte aber auch ein Fotorama sein, ein Nachbau von Fuji. Einige Missionen haben den Auftrag, Fotos von den Einheimischen zu schießen, um sie aufzuheitern. Oft werden Sofortbildkameras benutzt, weil sie einen Schnappschuss ausspucken, den man sofort weitergeben kann. Für den persönlichen Gebrauch benutzen die Soldaten Digitalkameras oder Smartphones.
    Ich wandte mich wieder dem Ausdruck bezüglich Majerick zu. Sein Register erzählte eine andere Geschichte als die von Creach. Bewaffneter Raub. Körperverletzung. Freiheitsberaubung. Vergewaltigung. Dieser Kerl klang nach wirklich schlechten Nachrichten. Keine aktuelle Fahndung, aber Majericks letzte bekannte Adresse kam von der Bewährungskommission. Sie lag in Concord.
    Ich rief Slidell an. Mailbox. Gingen die Leute denn gar nicht mehr ans Telefon?
    Langsam, Brennan. Konnte ja sein, dass er bereits mit Creach und Majerick redete.
    Ich wandte mich dem Knochen zu, den Larabee in der Schädelschwarte unserer Unbekannten gefunden hatte. Wie versprochen lag er in einem kleinen Plastikröhrchen auf der Schreibunterlage.
    Nachdem ich Handschuhe übergestreift hatte, nahm ich den Verschluss des Röhrchens ab und ließ mir das Ding auf die Hand gleiten. Das Fragment hatte eine grauweiße Färbung und war etwa zwei Zentimeter lang und am dickeren Ende einen halben Zentimeter breit. Das schmalere Ende verengte sich zu einer sehr scharfen Spitze.
    Die Farbe sah korrekt aus. Das Gewicht war okay.
    Ich drückte mir das kleine Dreieck ans Handgelenk. Es fühlte sich auf der Haut kühl an. Gut.
    Und doch stimmte etwas nicht.
    Mit einem komischen Gefühl holte ich eine Lupe, Streichhölzer und Sicherheitsnadeln aus meiner Schreibtischschublade.
    In der Vergrößerung sollte die äußere Oberfläche eines Knochens winzige Poren aufweisen, manchmal schwarz oder braun von Erde oder anderen Verunreinigungen. Larabees Splitter sah merkwürdig homogen aus, wie Porzellan oder Keramik.
    Plastik? Harz?
    Ich legte den Splitter auf die Schreibunterlage, öffnete eine Sicherheitsnadel, zündete ein Streichholz an und erhitzte die Spitze, bis sie rot glühte. Dann drückte ich die heiße Spitze in den Splitter.
    Obwohl ein schwach organischer Geruch aufstieg, brannte die Oberfläche nicht. Der Splitter war also weder Plastik noch Harz. Damit blieb Knochen oder Elfenbein.
    Aber für Knochen sah das Material viel zu glatt und einheitlich aus.
    Den Kopf voller Fragen, eilte ich in den Stinker-Saal und legte den Splitter mit der Bruchkante nach oben unter das Seziermikroskop. Dann stellte ich Licht und Vergrößerung ein.
    Und da im Querschnitt sah ich sie. Hunter-Schreger-Bänder. Winzige geknickte Linien, wie ein Band aus lauter V. Ihr Vorhandensein bedeutete, dass das Material vom Stoßzahn eines Elefanten oder eines Mammuts stammte. Die Winkel der winzigen V konnten auf die Art hindeuten, doch hier ließ mich mein Gedächtnis im Stich.
    Verwirrt starrte ich durchs Mikroskop. Wie kam Elfenbein in die Schädelschwarte eines Fahrerfluchtopfers?
    Plötzlich musste ich unbedingt mit Slidell reden. Ich rannte in mein Büro zurück, steckte den Splitter wieder in das Röhrchen und wählte seine Nummer.
    Zum dritten Mal an diesem Tag landete ich auf seinem AB .
    »Verdammt noch mal!«
    Vor Aufregung und weil ich in diesem Augenblick keine Kacke aus einer Hirnschale kratzen wollte, drückte ich den Nachrichtenknopf auf meinem Telefon und nannte dann, nicht besonders freundlich, den Code für meine Mailbox.
    Nachricht um Nachricht arbeitete ich mich durch zehn Tage angehäuftes Gelaber.
    Eine Frage vom obersten Medical Examiner in Raleigh. Eine andere von einem Kollegen in

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