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Totenhauch

Totenhauch

Titel: Totenhauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Stevens
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zuvor noch nicht gegeben hatte, als Devlin und ich aus dem Brunnen geklettert waren.
    Devlin hämmerte gegen den Deckel, und ich versuchte, zu ihm zu kommen, aber Daniel packte mich. Ich ging auf ihn los wie eine Dämonin, kratzte ihn, trat ihn, schlug mit den Fäusten auf ihn ein.
    Ängstlich wich er zurück, aber gleich darauf holte er mit einem Messer aus und schlitzte mir mit der Klinge den Oberarm auf. Ich verspürte einen brennenden Schmerz und fühlte, wie das Blut aus der Wunde lief. Ich taumelte rückwärts und stürzte zu Boden.
    Drohend baute er sich vor mir auf, aber er war nicht mehr allein. Jetzt, da die Dämmerung hereingebrochen war, war der Totengeist von Clayton Masterson durch den Schleier geschlüpft.
    Seine rechte Hand und Meakins linke Hand waren zusammengebunden.
    Es war Clayton gewesen, der mir den Arm aufgeschlitzt hatte   …
    Daniel wimmerte. »Sie können ihn sehen. Ich weiß, dass Sie ihn sehen können. Sie müssen ihm jetzt nur noch zu verstehen geben, dass Sie ihn sehen, und alles ist vorbei. Bitte   … bitte   … machen Sie, dass es aufhört.«
    Für ihn würde es dann vorbei sein, aber für mich nicht. Also gab ich dem Geist nicht zu verstehen, dass ich ihn sah. Ich hielt den Blick fest auf Daniel gerichtet. Während mir das Blut über die Finger lief.
    Mit verzerrtem Gesicht warf er sich auf die Knie, und einen Moment lang waren er und sein Geist in einen schrecklichen Kampf verstrickt. Ich sah meine Chance gekommen und war mit einem Satz am Brunnenschacht. Meine Finger griffen nach dem Riegel, und ich zog ihn genau in dem Augenblick zurück, als Daniel vom Boden aufstand, das Messer in der Hand. Ich wusste, was er vorhatte, aber Devlin wusste es nicht. Als er die Abdeckung aufstieß und aus dem Brunnen stieg, sah er nur, wie Daniel mit dem blutigen Messer vor mir stand. Clayton konnte er nicht sehen. Er ahnte nichts von dem Kampf, den die beiden miteinander austrugen.
    Er rief Daniels Namen, rief ihn ein zweites Mal, und dann schoss er.
    Ich lag ausgestreckt auf dem Boden, und in meinem Kopf drehte sich alles.
    Der Krankenwagen war gekommen. Einer der Rettungssanitäter legte mir einen Druckverband am Arm an, während die anderen sich um Daniel kümmerten, aber es war zu spät. Ich wusste genau, wann er gestorben war. Ich sah seine Seele davonschweben, immer noch an den Totengeist von Clayton Masterson gebunden. Bis in alle Ewigkeit.
    Und dann sah ich aus den Augenwinkeln einen dunklen Schatten aus dem Wald treten. Und dann noch einen und noch einen, bis sie die beiden Geister umgaben und sie verschlangen.
    Die Schattenwesen waren nicht hinter mir her gewesen. Sie waren gekommen, um Daniel Meakin zu holen.
    Mein Arm musste später genäht werden, aber die Blutung war erst einmal gestoppt. Ich saß hinten im Notarztwagen, den Blick auf Devlin geheftet, bis ich ein vertrautes Gesicht entdeckte, das sich im Hintergrund verbarg. Im ersten Moment fand ich es seltsam, dass niemand auf ihn achtete, aber dann fiel mir wieder ein, warum.
    Ich ging zu ihm hin, noch ein bisschen wacklig auf den Beinen von den Schmerzmitteln.
    »Sie waren da unten bei mir, nicht wahr? Sie haben mir den Weg nach draußen gezeigt.« Er und Shani hatten mich gerettet. »Warum?«
    Durch seine dunkle Brille hindurch konnte ich den eisigen Blick spüren, mit dem er mich ansah.
    »Weil ich Gerechtigkeit will«, erwiderte der ermordete Cop. »Und Sie sind der einzige Mensch, der mir helfen kann, Gerechtigkeit zu bekommen.«
    »Amelia?«
    Ich drehte mich um, als Devlin zu mir trat. Mit einem seltsamen Ausdruck schaute er mich an. »Mit wem hast du da gerade geredet?«
    Suchend blickte ich mich um. Doch da war niemand.
    Er legte mir die Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Nein«, erwiderte ich mit einem Schaudern. »Aber das wird schon wieder.«
    Ich wollte ihn fragen, wie er mich heute Nacht gefunden hatte, doch im Moment war das alles zu viel für mich. Ich hatte das Gefühl, dass Robert Fremont nicht ganz unbeteiligt gewesen war. Ich erschauderte, wenn ich daran dachte, was sein Totengeist von mir wollte, aber darüber konnte ich mir ein andermal Gedanken machen. Jetzt wollte ich den Augenblick mit Devlin auskosten.
    Ich legte den Kopf an seine Brust, und er hielt mich so zärtlich fest, dass ich am liebsten geweint hätte.
    Doch der Augenblick verflog. Aus dem Tag war Nacht geworden, und seine Geister warteten.

EPILOG
    Tage später verstand ich immer noch nicht, wie Devlin mich in jener

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