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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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rträgst du es auch.“
    „Meridias ist eine Stadt der Menschen, und von Menschen soll sie auch regiert werden.“
    „Dann bleibe mit Patryous zumindest bei uns“, sagte Zaira. Sie lächelte. „In eurer Nähe fühle ich mich sehr wohl und sicher. Ihr habt mein Leben gerettet, und dazu das meines Vaters und unserer Freunde. Die Majunay kennen eure Namen. Ihr seid unter unserem Volk wohlbekannt und es wäre vielen Landsleuten eine Ehre euch auch nur zu begegnen.“
    „Die Stadt ist nicht der richtige Ort für uns. Wir leben draußen in der Wildnis, wir ziehen mit den Wölfen durch einsame Wälder, wir sprechen mit den Gebirgsbären und jagen unter den Schwingen der Adler. Wir sind keine Menschen, das darfst du niemals vergessen.“
    „Dann bitte ich euch von Herzen, zumindest noch einige Tage bei uns zu bleiben. Im Viertel unserer Landsleute herrscht dieselbe Gastfreundlichkeit wie in den Steppen des fernen Ostens. Dort sind wir alle willkommen.“
     

Kapitel 15 – Zurück in die Wildnis
     
    In der Stadt Meridias gab es ein Viertel, das überwiegend von Majunay bewohnt wurde. Ihre Lehmhütten waren in großzügigem Abstand voneinander errichtet worden, wie es in Dörfern und Siedlungen zumeist üblich war. Vereinzelt ragten sogar Jurtenzelte zwischen den Hütten auf, ihre Außenwände aus schwerem weißem Leinentuch flatterten im Wind.
    Das Ufer des großen Flusses Nefalion war nicht weit entfernt. Der Nefalion ensprang irgendwo im Nordosten der Welt und floss durch das Land Majunay in Richtung Süden, und irgendwann mündete er in das graue Meer im Westen. Viele unter den Majunay beruhigte die Nähe des Flusses, erinnerte er sie doch an ihre Heimat, die sie aus vielerlei Gründen verlassen hatten.
    Auf einer Weide graste eine Pferdeherde. Als ursprüngliche Steppenbewohner hatten die Majunay seit jeher eine Vorliebe für Pferde. Die Tiere dieser Gemeinschaft galten als die schnellsten und zuverlässigsten in der ganzen Stadt und erzielten auf Märkten hohe Preise. Die Gemeinschaft betrieb außerdem eine Schmiede, in der Eisenwaren und Waffen gefertigt wurden. Ihre Säbel waren keinesfalls so berühmt wie jene aus den Kriegsschmieden Dakkais, doch waren sie mit beinahe ebenbürtiger Präzision geschmiedet und galten unter Waffenkennern als überaus kostbar.
    Das einzige Wirtshaus des Viertels war bereits am frühen Abend voll von Gästen. Die meisten gehörten dem Volk der Majunay an, doch auch der Zhymaraner Almaran war mit seiner Frau und seinem Sohn anwesend, und die Ostländer behandelten die Familie mit Hö flichkeit und Respekt. Sie sangen gemeinsam die Lieder ihrer Völker und teilten ihre Sagenschätze. Die erbitterte Feindschaft zwischen den Ländern Majunay und Zhymara existierte zumindest in Meridias nicht mehr.
    In einer Ecke des Wirtshauses saßen sich Larkyen, Patryous und Khorgo an einem Tisch gegenüber. Drei Tage waren seit den Unr uhen, dem Sturz des Rates und dem Sieg über den Sohn der ersten schwarzen Sonne vergangen – drei gute Tage voller Frieden und Hoffnung in der Gegenwart von Freunden.
    Khorgo aß und trank, während Larkyen ihn nur zusah. Der Maj unay war längst genesen, und auch die Stichwunde seiner Tochter Zaira verheilte allmählich. Patryous hatte sich um sie gekümmert. Die Unsterbliche hatte Zaira Kräuterverbände angelegt, um den Heilprozess zu unterstützen und die Wunde steril zu halten.
    Zaira saß mehrere Tische entfernt mit Wanar zusammen. Beide unterhielten sich angeregt miteinander, Zaira lachte häufig.
    „Seht euch diese Turteltauben an“, murrte Khorgo schmatzend. „Sie sitzen schon wieder beisammen.“
    „Sie sind glücklich“, meinte Patryous.
    „Ich hatte mir für meine Tochter immer einen Mann aus Majunay vorgestellt, vielleicht einen Nomadenhäuptling, und sie verguckt sich in einen Krieger. Schaut ihn euch an. Er hat beinahe ebenso viele Narben wie ich. Und seine Augen sind rund, sein Gesicht ist blass, er ist hässlich.“ Der Majunay lachte, und Patryous stimmte in das Lachen ein.
    „Bis zum Tag ihrer Hochzeit wirst du ihn liebgewonnen haben“, sa gte Larkyen.
    Khorgo verschluckte sich an einem Stück Fleisch. „Sprechen die beiden bereits darüber? Deine Ohren hören besser als meine, wo rüber sprechen die beiden?“
    „Verliebte sprechen überall auf der Welt über die gleichen Di nge.“
    Khorgo schüttelte mürrisch den Kopf und ließ sich einen vollen Krug Wein bringen. „Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als auf die Liebe zu

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