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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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Etain sogar Seite an Seite gekämpft. Und nachdem die Gefahr gebannt gewesen war, zog Larkyen weiter in Richtung Westen, wo neue Abenteuer auf ihn gewartet hatten.
    In der Hoffnung auf ein besseres Leben war die verwitwete Etain mit ihrem Sohn ebenfalls in den Westen gezogen, um sich in Ken-Tunys, der Kornkammer des Westens, niederzulassen. Wie hätte die Laskunerin auch ahnen können, dass sie in Eisenburg von dem gle ichen Feind heimgesucht werden würde?
    Etain sah den Unsterblichen schluchzend an, Tränen flossen über ihre Wangen. Ihr Gesicht, in dem sich oft ein Ausdruck von Güte und Freundlichkeit abgezeichnet hatte, war nun verzerrt von dem größten Schmerz, den eine Mutter fühlen kann. „Hilf uns“, hatte sie zu Larkyen gesagt. „Lass nicht zu, dass die Strygarer uns holen, erl öse uns.“ Sie hatte gewusst, dass er sie und die anderen nicht retten konnte, doch er konnte ihnen helfen. Wennn mehrere Todesarten zur Auswahl stehen, entscheiden sich die meisten Menschen für die gnädigste Art zu sterben. Larkyen war gnädiger gewesen als ein Strygarer.
    Etain kniete sich zu ihrem Sohn hinab, sie drückte ihn fest an ihre Brust. „Erlöse mich, Larkyen. Tu es endlich!“ Und Larkyen nahm auch ihre Lebenskraft.
    Während Etains Herz aufhörte zu schlagen, schrie er in all seiner Wut, in seiner Verzweiflung auf.
    Geister des Totenheers standen teilnahmslos bei ihm, die Blicke ihrer glühenden Augen waren auf ihn gerichtet. Sie verstanden weder se inen Schmerz, noch seinen Hass auf den unabänderlichen Tod.
    Mutter und Sohn lagen nebeneinander am Boden, und ihre Augen waren geschlossen, als würden sie schlafen. Für sie war der Krieg zu Ende, für sie war das Leben zu Ende, alles war zu Ende. Endgültig.
    Angesichts der vielen Menschen die im Verlauf von Larkyens Existenz seinem Hunger nach Lebenskraft zum Opfer gefallen waren, hätten jene beiden ihm wohl nichts bedeutet. Doch er kannte ihre Namen, ihre Gesichter, ihr Leben war für ihn von Bedeutung.
    Etain hatte Larkyen geliebt, sie hatte es nie gesagt, doch er hatte es bereits damals in Laskun in ihren Augen ablesen können. Und wenn er ein Mensch gewesen wäre, hätte er Etain in einem anderen friedl icheren Leben vielleicht sogar auch lieben können.
    Die Beute hatte nie einen Namen. Freunde und Geliebte hingegen schon.
    Larkyen erzählte Patryous, wie Etain und Verus gestorben waren. Währenddessen kehrten Khorgo und Zaira von den Gräbern zurück. Die beiden Unsterblichen verloren gegenüber ihren Freunden kein Wort mehr über die Ereignisse während des Krieges. Ebenso verschwiegen sie ihnen die Begegnung mit dem Totenflüsterer, der seinen ganz eigenen Beitrag zu Zairas Bedrohung geleistet hatte. Doch diese Bedrohung war vorbei.
    Khorgo und Zaira waren nun Teil einer neuen Gemeinschaft, die sich gleich einem Nomadenstamm um ihre Angehörigen kümmerte. Sie waren in Sicherheit. Khorgo ging auf Larkyen zu. Die Tränen des Majunay waren längst getrocknet. „Meine Landsleute haben mir b erichtet, dass ein neuer Rat entstehen soll. Seine Mitglieder sollen vom Volk gewählt werden. Jeder kann sich zur Wahl aufstellen lassen. Ich blicke voller Hoffnung in die Zukunft.“
    Wanar blieb ebenfalls bei ihnen stehen. Noch immer sah er e rschöpft aus. „Eine neue Zeit in der Geschichte der Stadt bricht an. Alles geschieht so schnell. Schon in fünf Tagen soll die Wahl des neuen Rates stattfinden. Vielleicht findet auch ein Unsterblicher wie du seinen Platz im Rat der Neun.“
    „Nein, das Führen war mir seit jeher so verhasst wie das Folgen.“
    „Und doch hast du riesige Heere im Krieg angeführt. Jemand wie du, der solche Taten vollbringt, verdient es, ein König zu sein.“
    „Ich hatte keine andere Wahl. Und ich hatte nie eine gute Me inung über Könige und Kaiser, über Fürsten und Regenten. Die Völker brauchen keine Führer, sie brauchen auch keine Kaiser und Könige. Alles was sie brauchen, ist Freiheit. Und bei all meiner Abneigung gegenüber jenen Machthabern ist es Ironie, dass ich letzten Endes auch zu einem König wurde.“ 
    „Ein Totenkönig“, sagte Khorgo. „Du bist kein Unterdrücker, du bist kein Tyrann, dir dienen einzig und allein die toten Kentaren, und sie sind machtvoll und vollbringen ein gutes Werk, indem sie die Grenze zur ewigen Finsternis bewachen. Und du könntest ein gutes Werk vollbringen, indem du dich in den Rat der Neun wählen lässt. Wenn ein Majunay wie ich es erträgt, in der großen Stadt zu leben, dann e

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