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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewegen, der den Stab besaß. Alle anderen Personen, die das Wort gehört hatten, erstarrten mitten in der Bewegung und wurden gelähmt.
    Fünf Sekunden!
    Mal sehr lang, mal sehr kurz!
    Für Suko waren sie kurz, denn er mußte eine relativ lange Distanz überwinden und dies nicht eben auf einem glatten Boden, auf dessen Härte er sich abstemmen konnte.
    Er versuchte es trotzdem.
    Und er hatte Pech.
    Suko wußte nicht, was ihn da behindert hatte. Wurzeln konnten schnell zu Stolperfallen werden.
    Er verlor das Gleichgewicht, er rutschte noch nach vorn, fing sich auch, doch dabei verlor er wertvolle Zeit.
    Nur noch der dürre Busch befand sich vor ihm und die hohe Blumenwiese.
    Dann war die Zeit um.
    Suko schrie, dann schloß er die Augen, denn er hatte das Blitzen der Klinge gesehen, als sie ihre Bewegung fortsetzte.
    Diesmal traf sie.
    Suko hielt die Augen noch immer geschlossen. Aber seine Ohren waren nicht zu, deshalb vernahm er auch das dumpfe, widerlich klingende Geräusch und wenig später noch den Aufprall.
    Er fror ein!
    Der Inspektor hatte das Gefühl, Stunden auf diesem einen Fleck verbracht zu haben, dabei waren es nur Sekunden, aber in dieser kurzen Zeitspanne flossen Ströme von Bildern durch sein Hirn, und sie alle hatten etwas mit seinem Versagen zu tun.
    Ja, er hatte versagt!
    Dann schaute er wieder hin.
    Der Henker war zufrieden. Mit der Gegenbewegung hob er das Beil an, und Suko sah, daß sich die Klinge verändert hatte. Sie war nicht mehr nur blank, denn an ihrer Schneide zeigte sie die rote Färbung des Menschenbluts.
    Er konnte auch den Richtklotz sehen, der jetzt leer war, denn auch der Torso war von seinem Platz zur Seit gekippt und mußte irgendwo auf dem Boden liegen.
    Der Henker drehte sich um.
    Er tat es mit einer lässigen und kraftvollen Bewegung zugleich, und er hielt sein Beil halb hoch. Suko sah ihn zum erstenmal von vorn, aber viel war nicht zu erkennen.
    Die zwei Schlitze im Stoff, in denen die Augen so seltsam schimmerten, als würde sich in ihnen eine Flüssigkeit bewegen. Nur das dürre Gestrüpp trennte die beiden, und Suko wußte sehr genau, daß er als nächster an der Reihe war.
    Er ging trotzdem weiter.
    Mit der rechten Hand zog er seine Beretta. Vom Totenplatz her wehte Geschrei zu ihm herüber, um das der Henker sich nicht kümmerte. Er glotzte Suko an, der ging vor und schoß.
    Der trockene Knall der Beretta ging unter in den Schreien der Menschen.
    Suko sah, daß die geweihte Silberkugel die Brust des Henkers durchschlagen hatte. Der Stoff hatte dort ein Loch bekommen, die Kugel steckte im Körper, und Suko rechnete damit, daß dieses dämonische Wesen durch die Kraft des Silbers vernichtet wurde.
    Er verrechnete sich.
    Der Henker ging zwar einige Schritte zurück, das aber lag an der Aufprallwucht des Geschosses. Ansonsten blieb er auf den Beinen, wobei unter dem schwarzen Stoff der Kapuze ein Knurren hervorklang, als säße dort ein wildes Tier.
    Mehr war er auch nicht.
    Ein wildes, dämonisches Tier, das nur eines kannte, das verfluchte Töten.
    Suko war kein Mensch, der so leicht aufgab. Auch gegen die Gestalt nicht. Er wollte und er mußte sich zum Kampf stellen, und er trat durch das dürre Gestrüpp, um an die Gestalt heranzukommen.
    Zuvor erwischte ihn das Grauen.
    Er sah den Richtklotz, mit dem Blut der getöteten Frau. Ihr Kopf lag links davon, der Körper rechts.
    In Suko rastete etwas aus. Er stand dicht davor, sich auf den Henker zu stürzen wie ein wütender Stier, der ein rotes Tuch sieht. Dann aber siegte die Vernunft. Wenn er etwas erreichen wollte, mußte er innerlich eiskalt sein.
    Das war der Henker auch.
    Eine gefühllose Mordmaschine. Eine Person, die es in dieser Welt nicht geben durfte, ein schreckliches Neutrum, entstanden im Reich der Finsternis.
    Er ging zurück.
    Aber nicht, weil er Furcht vor dem Chinesen hatte, er brauchte den nötigen Platz, um auszuholen und sich auf einen weiteren Mord vorzubereiten. Für ihn war Suko schon so gut wie tot. Die geweihte Silberkugel hatte er weggesteckt. Auch Suko dachte gar nicht erst darüber nach, wie das geschehen konnte, er wollte sich nicht ablenken lassen.
    Für einen winzigen Moment schaute er an dem Henker vorbei. Nahe der Grillhütte hatten sich auf dem Totenplatz die Menschen versammelt. Dort war etwas passiert, was Suko nicht weiter kümmern konnte, denn er war es, der angriff. Wieder schoß er!
    Diesmal hatte er auf den rechten Arm des Henkers gezielt. Es war zwar nur ein verzweifelter Versuch,

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