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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
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irgendwo hinter mir.
    Als ich mich umdrehte, ging er bereits auf mich los. Eine riesige Hand legte sich auf mein Gesicht und verschloss mir den Mund. Dann versuchte er, mich wegzuschieben, um freie Schussbahn zu haben. Ich sah die Pistole, sah, wie er versuchte, damit nach mir zu schlagen. Doch es gelang mir, ihm den Stock in den Bauch zu stoßen und ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er stolperte und stieß gegen einen Karton, womit er den ganzen Stapel zum Einsturz brachte. Mit der Schulter voran warf ich mich auf ihn und stieß ihn zu Boden. Er ließ die Pistole fallen, die außerhalb seiner Reichweite landete und auf dem Teppich kreiselnde Bewegungen vollführte.
    Dann plötzlich gehorchte mir mein Körper nicht mehr.
    Die Schmerzen in meinem Rücken waren mit einem Mal schwindelerregend, eine einzige Tortur. Etwas riss an meinen Wunden, ich spürte, wie das Fleisch aufplatzte und das
Blut strömte. Mir wurde schwarz vor Augen, als wäre eine mit Nägeln gefüllte Bombe in meinem Kopf explodiert. Ich taumelte zur Seite und griff nach dem erstbesten Gegenstand.
    Und das war Malcolm.
    Er hatte sich hochgerappelt, stand vor mir und schob die Kartons zur Seite, sodass ich keinen Halt an ihnen finden konnte. Ich stolperte auf ihn zu, und er versetzte mir einen Schlag mitten ins Gesicht. Ich ging zu Boden, landete auf der Hüfte und schrie auf wegen des Schmerzes, den der Aufprall durch meinen Rücken jagte.
    Erneut ging er auf mich los. Diesmal half mir irgendetwas – das Adrenalin vielleicht oder purer Instinkt -, seinen Schlag mit dem Arm abzuwehren. Dann packte ich ihn mit der rechten Hand an der Gurgel. Sein Keuchen klang wie ein Ventil, aus dem Luft strömte. Er taumelte nach hinten in Richtung des spärlichen Lichts, das von oben herabfiel.
    Ich schaute mich um. Die Waffe lag ganz in meiner Nähe. Einen oder anderthalb Meter entfernt.
    Doch er griff mich ein weiteres Mal an und versetzte mir einen Tritt an den Kopf. Ich wirbelte herum und krachte mit der Wange an etwas Hartes. Der Wanderstock glitt mir aus der Hand. Noch einmal erwischte mich Malcolm. Sehr hart. Direkt am Ohr. Ein dröhnender Klang erfüllte meinen Schädel. Einen Moment lang schien der Raum sich um mich zu drehen. Kaum hatte ich die Orientierung wiedergefunden, da sah ich Malcolm erneut ausholen. Diesmal zielte er auf meinen Hals, genau dort, wo ich ihn eben noch gepackt hatte. Doch der Schlag verfehlte sein Ziel und traf mein Schlüsselbein.
    Allerdings hatte der Tritt an den Kopf mich matt gesetzt.
    Ich war am Ende. All das, was sie mir angetan hatten,
zeigte endlich seine unerbittliche Wirkung. Sie hatten mich fertiggemacht. Mir gnadenlos meine Kräfte genommen, von denen nun nichts mehr übrig war.
    Schwankend stand Malcolm vor mir und schaute auf mich herunter.
    »Ich war bereit, Ihnen eine zweite Chance zu geben, David«, erklärte er atemlos. »Können Sie sich erinnern? Wir haben Ihnen gesagt, Sie sollten sich raushalten.«
    Er wischte sich Blut von der Nase.
    »Aber ein drittes Mal kann ich Ihnen nicht helfen.«
    Er stieg über mich hinweg, um die Pistole aufzuheben. Ich versuchte aufzustehen, brachte aber nicht mehr die Kraft auf. Jede einzelne Wunde, die meinem Körper in den letzten Tagen zugefügt worden war, schien sich mit einem Mal in ein wildes Tier zu verwandeln, das nach mir schnappte und jede Gegenwehr erstickte.
    Ich hustete, und Blut quoll aus meinem Mund. Ich öffnete die geballten Fäuste und blieb einfach liegen. Ich erwartete den tödlichen Schuss. Erwartete die Dunkelheit, in der ich versinken würde wie Legion. Erwartete, ins Wasser meiner Existenz einzutauchen, bis alles um mich herum still würde.
    Dann spürte ich etwas in meiner Hand.
    Ich drehte den Kopf zur Seite und sah Mary, einen guten Meter entfernt. Sie kauerte in der Ecke, teilweise beleuchtet durch das von oben eindringende Licht. Sie hatte sich in den Keller geschlichen. Tränen liefen über ihr Gesicht, und ihre Blicke folgten Malcolm. Sie hockte neben einem Karton ein Stück links von der Stelle, wo er eben noch gestanden hatte.
    Noch einmal schaute sie zu Malcolm, dann zu mir, und schließlich zur Seite.
    Ich hörte, wie Malcolm die Pistole aufhob.
    Als ich noch einmal nach Mary schaute, sah ich, was sie
mir in die Hand gedrückt hatte. Den Stock. Irgendwo in ihrem Blick entdeckte ich einen winzigen Funken Hoffnung. Als könne alles nur – auf welche Weise auch immer – besser werden, als es jetzt war.
    Langsam, qualvoll, richtete ich mich

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