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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Moment tauchte endlich auch Madeline auf.
    “Überall in der Stadt heißt es, die Polizei habe eine Leiche gefunden”, stieß sie atemlos hervor. “Was ist denn los?”
    Grace war zu müde und zu abgestumpft, um noch antworten zu können.
    “Man kann nichts finden, weil da nichts ist”, sagte Clay.
    Hendricks wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Das Einzige, was wir gefunden haben, ist die Bibel deines Vaters”, erklärte er Madeline. “Joe behauptet, er habe sie beim Pickwick-See gefunden.”
    “Wo Grace und Kennedy sie vergraben haben, als sie kürzlich zum Zelten dort waren”, warf Joe ein.
    Madelines Augen füllten sich mit Tränen, als Joe ihr die Bibel überreichte. Sie strich ehrfürchtig über die Buchstaben auf dem Titel und schaute Grace fragend an.
    Die Antwort auf ihre wortlose Frage kam allerdings von Kennedy, der an Joe gewandt sagte: “Du bist doch auch dort gewesen.”
    “Was meinst du denn damit?”
    “Ich meine damit, dass
du
sie dort vergraben haben musst.”
    “
Wie bitte?”
    “Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie sonst dort hingekommen ist. Wenn wir die Bibel gefunden hätten, hätten wir sie doch sofort Madeline übergeben. Nicht wahr, Grace?”
    “Ja, natürlich”, murmelte Grace. Ihr war klar, dass sie eigentlich größere Anstrengungen unternehmen sollte, um ihre Stiefschwester zu überzeugen, aber sie konnte einfach nicht mehr.
    Madeline schien wie vom Donner gerührt. Sie starrte die Bibel an, als sei sie das Kostbarste auf der Welt.
    Auch Grace war völlig geschockt. Wo waren die Überreste ihres Stiefvaters? Die Polizei hätte sie doch hier finden müssen.
    Oder …
    Sie warf ihrem Bruder einen prüfenden Blick zu. Und jetzt wurde ihr alles klar. Er hatte sie woandershin gebracht. Wann und wohin konnte sie nicht einmal ahnen. Seinetwegen war alles verschwunden.
    Schutzengel bis in alle Ewigkeit …
    “Dein Cousin Joe hat Grace hier draußen mit einer Schaufel in der einen und einer Taschenlampe in der anderen Hand entdeckt”, erklärte McCormick Madeline. “Er dachte, sie wollte die Leiche deines Vater ausgraben, um sie wegzubringen.”
    “Mit einer Schaufel und einer Taschenlampe?” Wieder schaute Madeline Grace fragend an.
    Grace warf Clay einen schuldbewussten Blick zu, um sich auf diese Weise still zu entschuldigen, und sagte das Einzige, was in diesem Zusammenhang noch halbwegs glaubhaft klang: “Ich … ich wollte einfach nur sichergehen, dass diese Gerüchte nicht wahr sind.”
    “Du meinst, diese Behauptungen, Mom und Clay hätten Dad umgebracht?”, fragte Madeline ungläubig.
    Grace starrte zu Boden. “Ich weiß, das war dumm von mir. Aber alle in der Stadt sind sich so sicher und … ich musste es einfach herausfinden. Ich will endlich wissen, was passiert ist. Ich halte es so nicht länger aus.”
    “Grace ….” Madeline fasste ihre Hand. “Ich kann dich gut verstehen. Es ist ja auch furchtbar. Aber man darf nie den Glauben verlieren. Ich weiß ganz genau, dass Mom und Clay bestimmt niemandem etwas zuleide tun können.”
    “Da kennst du sie aber schlecht”, warf Joe ein.
    Madeline drehte sich zu ihm um. “Du hast
nichts
gefunden. Geht das in dein Spatzengehirn rein?”
    “Na klar. Weil wir am falschen Ort gesucht haben.”
    “Ich würde wissen, ob diese Menschen, die du so schmählich beschuldigst, zu so etwas fähig wären, Joe. Ich habe mit ihnen zusammengelebt. Ich bin mit ihnen aufgewachsen.”
    “Wir mussten der Sache trotzdem nachgehen”, murmelte McCormick, beinahe schon entschuldigend, und Grace fragte sich, ob er jetzt wohl noch sein Verhältnis zu ihrer Mutter erklären wollte.
    “Ihr solltet eure Zeit nicht verschwenden”, sagte Madeline. “Geht lieber los und sucht nach dem wahren Täter, statt die Leute zu belästigen, die ich liebe. Seht euch nur an, was ihr mit Grace gemacht habt. Sie hat schon angefangen, an ihrer eigenen Familie zu zweifeln. Aber bei mir werdet ihr keinen Erfolg haben. Ich habe meinen Vater verloren. Noch so einen Verlust kann ich nicht ertragen.”
    Als sie sah, wie die Tränen über die Wangen ihrer Stiefschwester rannen, fühlte Grace sich schuldig. Sie nahm Madeline in die Arme, und Kennedy flüsterte ihr zu: “Manche Lügen sind unvermeidlich.” Sie verstand, was er damit meinte. Sie fühlte sich trotzdem schuldig, auch wenn sie wusste, dass die Wahrheit auch keine Lösung war. Madeline würde ihre Familie verlieren, die einzigen Menschen, die ihr wirklich wichtig waren.
    “Es ist

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