Totgeschwiegen
Umstände, die zum Verschwinden ihres Stiefvaters geführt haben, noch immer nicht aufgeklärt wurden.”
“Es ist ein ziemlich … schwieriger Fall”, schaltete Kennedy sich ein.
“Deshalb bin ich jetzt hier. Ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um diese offenen Fragen für Sie zu beantworten.”
“Das ist sehr nett”, murmelte Grace benommen.
Allie McCormick schob sich eine widerspenstige Strähne hinters Ohr. “Ihre Stiefschwester Madeline ist zu mir aufs Revier gekommen und hat mich gebeten, den Fall noch einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen.”
“Der Fall wird also neu aufgerollt?”, fragte Kennedy.
Innerlich zuckte Grace zusammen wie unter einem Peitschenhieb.
“Nein, nicht offiziell. Ich beschäftige mich einfach ein bisschen in meiner Freizeit damit.”
“Es kann natürlich gut sein, dass Sie Ihre Zeit damit verschwenden”, wandte Grace ein.
“Das macht nichts. Ich arbeite gern an solchen Sachen. Manchmal helfen einem ganz kleine, scheinbar unnütze Hinweise weiter, sogar solche, die keinen direkten Bezug zum Fall haben.” Sie griff in ihre Tasche und holte eine Karte hervor. “Das ist meine Telefonnummer. Falls Ihnen irgendwas Neues dazu einfällt.”
Grace nahm die Karte entgegen. “Das ist jetzt schon achtzehn Jahre her. Wieso glauben Sie, wir könnten uns nach so langer Zeit an etwas Neues erinnern?”
“Das weiß man nie. Es sind schon die merkwürdigsten Dinge passiert.” Sie lächelte sie so freundlich an, dass Grace davon ausging, dass sie nichts von Irenes Affäre wusste. “Einem interessanten Kriminalfall kann ich einfach nicht widerstehen. Das geht Ihnen doch bestimmt auch so?”
– ENDE –
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