Touch of Pain
Ihr Schreien erstarb, und sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht in hysterisches Weinen zu verfallen. Master David schob sie in das Haus, zerrte sie eine Treppe in die dritte Etage hoch. Master Alexander hielt seinen Daumen gegen ein Pad. Die Tür ging auf, und ihr drohten die Beine wegzuknicken.
„Bitte lass mich gehen, Master David … du Arschloch!“ Der Zusatz kam von allein aus ihrem Mund, und ihr stockte der Atem.
Master David schnaubte. Sie hatte niemals einen unheilvolleren Laut gehört. Master Alexander blickte sie aus silbrigen Augen an, die ihr das Fatale ihres Handelns förmlich in die Haut meißelten.
„Es tut mir leid, bitte schlagt mich nicht. Oh Gott.“
Sie ignorierten ihr Flehen. Master Alexander öffnete eine Tür am hinteren Ende des Ganges, und ihre Erwartung, dass es sich um eine karge vergitterte Zelle handelte, erfüllte sich nicht. Ein normales Zimmer war es dennoch nicht, das zeigten ihr die diversen Manschetten und Ringe, die in die Wand und sogar im Boden vor dem Fußende des Bettes eingelassen waren.
Ein Strafbock stand an einer Seite des Raumes. Bei dem Anblick verließ sie beinahe die restliche Kraft, die sie noch besaß. Master David festigte seinen Griff.
Was, wenn die Master sie blutig schlugen?
Sie danach vergewaltigten?
Wenn Master David Richard angelogen hatte, wie er sie behandeln würde?
Master Alexander schloss leise die Tür, und sie zuckte zusammen, als hätte er sie ins Schloss geknallt. Obwohl ihr Schicksal bereits vorher besiegelt gewesen war, gab ihr die geschlossene Tür den Stoß, der sie in den freien Fall versetzte. Blutend und zerbrochen würde sie in der tiefen Schlucht aufprallen, ebenso einsam, wie sie sich fühlte.
Master David ließ sie los. Sie unterdrückte das Verlangen, sich an ihn zu klammern, als würde es sie retten, sofern sie es nur fest genug tat. Sie konnte kein Mitleid von ihm erwarten. Aber würde er Grausamkeit austeilen? Carolina kramte einen Rest von Stärke hervor und verharrte stocksteif, untersagte sich, dem drohenden Tränenausbruch nachzugeben. Die Master würden sich nur bestätigt fühlen, dass sie sie kontrollieren konnten.
„Ausziehen!“, sagte Master David.
Sie atmete bewusst ein, befahl ihren Beinen, sie aufrecht zu halten, obwohl sie sich am liebsten auf dem Boden zusammengerollt hätte.
Master Alexander sah sie amüsiert an, in Master Davids Miene entdeckte sie nur stählerne Entschlossenheit.
Sie wollten sie sowieso bestrafen, und Carolina empfand die Vorstellung, mit dem nackten Hintern eine Eisbahn hinunterzurutschen, verführerischer, als ihnen einen Millimeter entgegenzukommen.
„Nein.“ Ihre Stimme hörte sich flehentlich an, nicht überlegen, wie sie es gewollt hatte.
Die Master kommentierten ihren Ungehorsam nicht, sie schritten sofort zur Tat. Carolina fand sich mit dem Bauch nach unten über dem Strafbock wieder. Master David umspannte ihren Nacken mit einem unerbittlichen Griff, drehte ihr einen Arm auf den Rücken, zwang sie stillzuhalten, sodass Master Dreckskerl ihr Handgelenk mit einer Manschette umschließen konnte. Sie erinnerte sich an die Worte des Lehrers eines Selbstverteidigungskurses, den sie vor Ewigkeiten besucht hatte.
Wenn er es schafft, dich zu fixieren, bist du verloren.
Sie war nicht nur verloren, sie war hoffnungslos aufgeschmissen.
„Hör auf, dich zu wehren, du tust dir nur selbst weh. Du kannst nichts tun, also akzeptiere es“, sagte Master David sanft.
Der andere Arm erlitt das gleiche Schicksal. Ihre Handgelenke waren mit dem Bock verbunden, und sie hatte kaum Spielraum. Zu zweit befestigten sie die Fesseln um ihre Fußgelenke und fesselten sie mit gespreizten Beinen, offen und schutzlos, für was auch immer sie ihr antun wollten. Ihr Kleid lag gerafft über ihrer Taille. Herr im Himmel, sie konnten dort alles von ihr sehen.
Sie verkrampfte ihre Muskeln, versuchte verzweifelt, nicht in Schluchzen auszubrechen und nicht zu betteln.
Und warum um Gottes willen war sie dermaßen erregt? Gleichzeitig hielten Angst und Beschämung sie in einer unnachgiebigen Umklammerung. Die Emotionen waren zu stark. Carolina kam nicht gegen sie an, konnte sie nicht auseinanderhalten, bis sie unfähig war zu wissen, was sie fühlen wollte.
Die Master verblieben stumm und betrachteten sie mit unbeteiligten Mienen, warteten, bis sie aufhörte, an den gepolsterten Manschetten zu ziehen, sich innerlich mit ihrem Schicksal abfand. Sie ließ den Kopf hängen und nahm einen tiefen Atemzug.
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