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Touch of Pain

Touch of Pain

Titel: Touch of Pain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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in Kauf nehmen, für seine Tat im Gefängnis zu landen?
    Oder würde er sie umbringen, wenn er mit ihrer Umprogrammierung nicht erfolgreich war?
    „Ich mag die Richtung nicht, in die deine Gedanken gehen, Fiorella. Dein Herzschlag hat sich gerade immens beschleunigt. Du zitterst wie Espenlaub. Glaubst du, Richard plant deinen Tod?“
    Natürlich nicht, andererseits, hatte sie heute den Schatten einer Seite von ihm gesehen, den er fünfzehn Jahre vor ihr verborgen gehalten hatte.
    Und was ist mit dir? Hast du nicht ebenso ein geheimes Ich, das du vor dir selbst versteckt hast?
    „Du wirst zwar viele kleine Tode in den nächsten Wochen durch unsere Hände sterben, Carolina. Aber keiner davon ist der endgültige Tod. Du wirst mich weder anzeigen noch den stillen Zorn, den du gerade spürst, aufrechterhalten. Das versichere ich dir. Ich werde deine leise Wut zu nutzen wissen, die aus Verunsicherung entsteht.“
    „Ich habe Angst, Master David.“
    Er strich ihr die Haare aus der Stirn, und sie vermochte sich nicht zu helfen, sie klammerte sich an ihm fest.
    „Das sind die ersten ehrlichen Worte, die du von allein sagst. Es wäre auch unnormal, wenn du anders fühlen würdest. Du kennst mich nicht, und doch hast du einen intimen Moment mit mir geteilt. Du fürchtest, dass ich dich freilege, Dinge mit dir mache, für die du dich bereits jetzt schämst. Insgeheim hoffst du, dass ich sie dennoch tue. Dabei gehört es sich nicht, dass du diese Gefühle hast, sagt die emanzipierte Frau in dir. Liege ich richtig?“
    Er sah sie abwartend an, und es gab nur eine Antwort, die ihr unendlich schwerfiel.
    „Ja, Master David.“
    Eine Träne rann ihre Wange hinunter, die Master David mit dem Daumen wegwischte.
    „Manchmal ist die Wahrheit schwer zu ertragen, besonders, wenn man keine Wahl hat. Die nehmen wir dir ab. Wir lassen weder Ausflüchte noch emotionale Rückzüge zu. Du wirst dich nicht nur körperlich und seelisch vor uns entblößen, sondern vor allem vor dir selbst. Richard bewundert deinen Mut, den du zeigst, sofern du nicht anders kannst. Zu Demut und Hingabe zu stehen, verlangt Stärke und eine Emanzipation, die du dir bisher versagt hast.“
    Die Wachen hatten ein Foto von ihr, sie sah es auf dem Pad, als der Mann sich in den Wagen beugte. Er betrachtete sie intensiv, als ob er sich einprägen wollte, wie sie aussah. „Gib mir deine Hand, Kleines.“
    Erschreckt drückte sie sich an Master David.
    „Joe will nur deinen Daumenabdruck und dich nicht vergewaltigen.“
    Joe umfasste ihre Hand, kommentierte nicht, dass sie zitterte. Sanft presste er ihren Daumen und ihren Zeigefinger auf einen Scanner.
    „Schon vorbei.“ Er grinste sie an, und es raubte ihm eine Menge von dem dunklen Aussehen. „Ich wünsche dir einen angenehmen Aufenthalt, Carolina. Aber falls du versuchst zu flüchten, suche ich dich und finde dich.“ Pure Finsternis sah auf sie herab.
    Sie atmete erleichtert aus, als Joe die Tür verschloss und der Wagen sich in Bewegung setzte, einer geraden Einfahrt folgte, bis er vor einem erleuchteten Haus stoppte. Unter anderen Umständen hätte sie den spanisch angehauchten Stil bewundert, doch sie dachte an Flucht, versuchte, so viel von der Umgebung zu erfassen wie nur möglich. Die romantische Wirkung der Urlaubsanlage schien sie geradewegs zu verhöhnen, da ihre Stimmung nichts mit freudiger Entspannung zu tun hatte.
    Master David ergriff mit einer Hand ihre Handgelenke. „Ich sehe dir an, du schmiedest Fluchtpläne, die bereits jetzt zum Scheitern verurteilt sind. Joe sieht nicht nur aus wie ein Ex-Militär, er ist es auch, und der beste Fährtenleser, den ich kenne. Joe findet dich, wenn er es will. Als Belohnung für seine Bemühungen erhält er eine Stunde mit seiner Beute.“ Er zog sie zu sich heran. „Für jede Verfehlung erwartet dich die passende Strafe, für einen Fluchtversuch ist die Bestrafung öffentlich und hart, nachdem Joe sein Vergnügen mit dir hatte, und das möchtest du nicht wirklich erleben.“ Seine Augen glichen polierten Kieselsteinen. Er half ihr beim Aussteigen.
    Carolina vermochte sich nicht zu helfen, Panik übermannte sie, und sie trat nach Master David, erwischte sein Schienbein und schrie lauthals um Hilfe, so dämlich, wie das war. Sie wusste es, konnte aber nicht aufhören zu schreien und um sich zu schlagen. Carolina musste es zumindest versuchen.
    Er lachte gefährlich und drehte ihr einen Arm auf den Rücken, führte gerade so viel Druck aus wie erforderlich.

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