Touch of Pleasure
Funkeln in den braunen Augen.
Ehe Sienna Luft holen konnte, legte Emily ihr die Arme um die Schultern und presste sie so fest an sich, dass sie kaum atmen konnte. „Du musst mir alles erzählen. Alles!“
Sie packte Siennas Hand und zerrte sie zu der Couch. Sienna biss sich hart auf die Lippe, um das Winseln zu unterdrücken, sobald ihr armer Po die Sitzfläche berührte. Emily sollte es nicht wissen. Nebeneinander saßen sie auf dem Velours. Emily musterte sie unerwartet ernst. „Du hast geweint.“
Sienna schluckte diesen blöden Kloß in ihrer Kehle hinunter, der in ihrem Magen landete, wo er Übelkeit verursachte. „Sei mir bitte nicht böse, aber ich will erst unter die Dusche, bevor ich packe.“
„Ich verstehe nicht …“
„Ich fahre gleich nach Hause.“
Emily presste den Kiefer zusammen, als verhinderte sie, dass Worte über ihre Lippen sprudelten, die sich nicht sagen wollte oder durfte. Sienna schüttelte sie an den Schultern. „Weißt du mehr als ich?“
Emily sah zu der Uhr, die auf dem Tisch neben der Couch stand. „Wir werden in fünfzehn Minuten abgeholt. Dein Outfit liegt in deinem Bad. Du hast das rechte Schlafzimmer, aber wenn du tauschen möchtest …“
Was redete Emily da für einen Unsinn? Sie brauchte kein Schlafzimmer, kein Outfit, keinen Master – sie brauchte nur sich selbst in ihrer gewohnten Umgebung.
„Diesmal kannst du nicht den Schwanz einziehen und dich davonschleichen. Und du solltest dich lieber beeilen“, flötete ihre Freundin mit einem Gesichtsausdruck, den man nur als triumphierend bezeichnen konnte.
Mit einem Schnauben stand Sienna auf und marschierte ins Badezimmer, verschwendete keinen Blick an die Whirlpoolwanne oder die großzügige Dusche, alles in den gleichen Farben wie das Wohnzimmer. Schauder liefen ihr über den Rücken, denn eine Vorahnung beschlich sie, dass der Tag nicht so verlaufen würde, wie sie ihn geplant hatte.
David bedachte Alec mit einem Blick, der eine Sub in einen bebenden Haufen verwandelt hätte. Ihm entlockte es jedoch ein Lächeln, das nicht einer fröhlichen Stimmung entsprach, sondern ebenso düster war, wie er sich fühlte.
„Du legst dein Veto ein. Im Ernst?“
David stand dicht vor ihm, sodass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. „Das ist mein gutes Recht, und ich erlaube mir keine Späße, wenn ich es benutze.“
Alec ballte die Hände zu Fäusten, zwang sie, an den Seiten seiner Oberschenkel zu bleiben, weil er den unglaublichen Drang verspürte, David die Nase zu brechen. Sein Freund, Geschäftspartner und Vertrauter wich nicht etwa zurück, er umfasste Alecs Nacken. Als sie das Resort vor gut fünf Jahren gegründet hatten, hatten sie sich gegenseitig ein Einspruchsrecht eingeräumt, sollten sie der Meinung sein, dass der jeweils andere eine Dummheit beging. David benutzte sein Vetorecht das erste Mal.
„David, das kann ich der Kleinen nicht antun.“
„Du hast Sienna genug angetan. Du wirst dein Verhalten korrigieren.“ David löste seine Hand langsam von ihm und trat einen Schritt zurück. „Sei wenigstens so ehrlich zuzugeben, dass du dich um den eigenen Seelenfrieden sorgst, das Desaster mit Valerie dazu benutzt, um Sienna auszuweichen, weil du bereits nach wenigen Sekunden gespürt hast, dass sie dich mehr berührt als alle Subs zusammen, mit denen du in den letzten Jahren gespielt hast, mit der Ausnahme von Carolina.“
Wie gern würde er David eine zornige Erwiderung entgegenschleudern, doch sein Freund hatte recht, so sehr, dass es schmerzte. Er hätte sich sofort von der Kleinen zurückziehen müssen, denn schließlich hatte er ihre Schwingungen bemerkt, sobald sie ihn angelächelt hatte. Er war zu erfahren, als dass er sein Verhalten entschuldigen könnte. Sienna hatte ihm vertraut, ihm ihre Seele in die Hände gegeben, und er hatte sie zerquetscht, weil er in Panik geraten war, ein Gefühl, das ihn nach der vermeintlichen Überwindung von Valerie niemals wieder angesprungen hatte. Und dann hatte er ihr noch den Arsch versohlt, mit einer Härte, die er selten beim ersten Mal anwandte, hatte sie geküsst und geplant, sie in seinen privaten Bungalow zu bringen.
Scheiße!
David lächelte nur über den tiefdunklen Blick, den er in seine Richtung schoss. „Ich mache von meinem Recht Gebrauch, und du wirst Sienna während ihres Aufenthaltes als Master begleiten, es sein denn, sie sieht gleich beim Kennenlernbrunch einen anderen Dominanten genauso an, wie sie es bei dir getan hat.“
„Du
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