Touch of Pleasure
erinnerte sich deutlich an das Regelwerk und was eine Sub für zickiges Benehmen erwarten konnte. Die Kraft wich zeitgleich aus all ihren Muskeln, und aufsässig beschloss sie, keine Schwäche zu zeigen. Schlimmer als gestern konnte das hier nicht sein, auch wenn ihr Po noch schmerzte. Sie würde es überstehen, und Master Alec würde erkennen müssen, dass er sich an ihr die Zähne ausbiss wie an verbranntem Krokant.
„Du wirst die Position halten. Zwinge mich nicht, dich zu fesseln.“
Er lungerte schräg hinter ihr, und sie hörte ihm an, dass er breit grinste. Sollte er doch! Master Alec würde einsehen, dass es nicht ratsam war, sie vor dem ersten Kaffee zu reizen. Und dann knallte seine Handfläche auf ihre linke Poseite, mit einer Härte, dass sie auf den Zehenspitzen stand, sich auf die Lippe biss, um nicht zu schreien, dabei die Querstreben umklammerte, als hinge ihr Leben davon ab.
Ohne Pause tat er das Gleiche auf der anderen Seite, und Tränen brannten heiß hinter ihren Augenlidern. Doch sie schaffte es, keinen Ton von sich zu geben. Er rieb über die getroffenen Stellen, und obwohl sie es nicht wollte, besänftigte die Berührung sie ein wenig.
„Gib dir keine Mühe, Sienna. Du wirst weinen, schreien, jammern und mich um Gnade anflehen. Vielleicht alles auf einmal.“
Die nächsten Hiebe kamen in so schneller Reihenfolge und waren so furchtbar schmerzhaft, dass sie vergaß, was sie sich vorgenommen hatte. Sie versuchte ihm erfolglos auszuweichen, schrie, während ihr Tränen aus den Augenwinkeln liefen und sie ihn mit Inbrunst hasste.
„Bitte, hör auf. Bitte.“
„Noch bist du nicht so weit.“
Und seine verfluchte Hand prallte auf die Unterseite ihrer rechten Pobacke, danach auf die linke. Ihre Finger lösten sich von den Querstreben, und sie hing ergeben über dem Fußteil und schluchzte laut, sie hörte es und konnte nicht aufhören. Sie fühlte sich seltsam, als würde Master Alec sie durch diese Pein stärker an sich binden.
„Braves Mädchen.“ Mit seinen kräftigen Händen umfasste er ihre Schultern und richtete sie auf. Die Bewegung brannte höllisch, und als er sie drehte, sank sie gegen ihn, holte sich von ihm den Trost, den sie so bitter nötig hatte. Sie weinte in seinen Armen und verstand nicht, wieso sie es tat. War ihr Verhalten normal? Sie war so aufgewühlt, und doch hatte er ihr mit dem Schmerz etwas gegeben, das sie beruhigte.
„Auf die Knie, Sienna, und bedanke dich bei mir für deine Strafe.“
Das wollte sie nicht. Oder? Verfolgte er das Ziel, sie zu demütigen? Würde er als Nächstes verlangen, dass sie seine Schuhe ableckte und küsste? Sie schielte nach unten und stellte erleichtert fest, dass er barfuß war.
Master Alec löste sich von ihr, und sie sank auf die Knie, blickte mit gesenktem Kopf auf den Boden, weil sie sich zu sehr schämte, um ihn anzusehen.
„Süße Sienna“, murmelte er zärtlich und legte seine Handfläche unter ihr Kinn. „Sieh mich an, während du dich bedankst.“
Er bestand darauf, und irgendwie wollte sie es auch tun. Gott, sie war so durcheinander. Sie traf seinen Blick, und in seinen Augen stand keine Grausamkeit, keine Missgunst oder Schadenfreude. Überhaupt war er so ruhig, im Gegensatz zu ihr.
„Ich danke dir, Master Alec“, sagte sie tränenüberströmt, und er schenkte ihr das wärmste Lächeln.
„Ich verstehe mich nicht.“ Und sie brach in lautes Schluchzen aus, obwohl sie versuchte, sich in einen Stein zu verwandeln.
Alec konnte nicht mehr widerstehen und setzte sich zu der Kleinen auf den Boden, lehnte sich an das Bett und wiegte sie in seinen Armen. „Ich habe dir etwas gegeben, nach dem du dich lange gesehnt hast. Eine Bestrafung kann für den devoten Part befreiend oder erregend sein. Du hast den Schmerz gebraucht, weil er dich reingewaschen hat, dich von unnötigem Ballast befreit hat. Eine schmerzvolle, aber auch wunderbare Erfahrung.“
„Wieso weißt du das alles?“ Sie presste ihre Nase in seine Halsbeuge und umklammerte seinen Nacken. Vielleicht hätte er sie nicht bestrafen sollen, denn meistens formte es ein noch stärkeres Band zwischen der Sub und dem Master. Bei Sienna war es kein Band, sondern eine unzerstörbare Kette. Er hatte insgeheim gehofft, dass sie sich von ihm abwenden würde, aufhören würde, sich innerlich an ihn zu binden.
Hatte er doch, oder nicht?
Er glaubte seinen eigenen Ausflüchten nicht. Dazu war er zu erfahren, und Unerfahrenheit konnte er nicht mehr als
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