Touchdown fürs Glück (German Edition)
sondern seufzte .
„Das war Emma.“
„Aha.“ Sie fixierte ihn, konnte jedoch nicht wirklich wütend werden, „ich dachte, zwischen euch sei alles geklärt.“
„Das dachte ich auch“, vorsichtig blickte er sie an, „na los, schrei mich an.“
„Warum ? “, fragte sie ehrlich erstaunt.
Er wirkte ziemlich verloren, „das war eine beschissene Situation.“
„Das war sie tatsächlich“, sie sah ihn auffordernd an, „aber nicht deine Schuld.“
Julian schien erstaunt zu sein.
„Vielleicht ist es nicht die feine englische Art, an einem Telefon Schluss zu machen, aber ansonsten hast du nichts falsch gemacht.“
„Eigentlich habe ich nicht am Telefon Schluss gemacht“, er legte die Decke auf das Treppengeländer.
„Nicht?“
Kopfschüttelnd erklärte er, „am Abend zuvor war es sch on aus. Ich wollte mich nur für meinen Auftritt entschuldigen.“
„Sie schien es anders aufgefasst zu haben. Was hattest du denn angestellt?“
Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber er fuhr mit seinen Ausführungen fort, „von Anfang an hat es nicht gestimmt, Liv. Sie ist nett, aber ich war nicht verliebt und auch nicht glücklich .“
Da sie ihn sehr gut kannte, murmelte sie belustigt, „du Dickschädel wusstest vermutlich von Anfang an, dass ihr nicht zueinander gepasst habt.“
„Das stimmt“, er schlang s eine Arme um sie, „irgendwie hatt e ich mir eingeredet, dass ich einfach nur Zeit bräuchte, um mich an sie zu gewöhnen. Du warst vorangekommen und schienst eine neue Beziehung zu haben“, er schnitt eine Grimasse, „ich wollte dem nicht nachstehen und sehnte mich wieder danach, verliebt zu sein.“
„Mhh“, Liv blickte auf seinen Bartschatten und ließ die Augen weiterhochwandern.
Seine Augen lächelten auf sie hinab, „eigentlich war mir von Anfang an bewusst, dass ich mich nicht in sie verlieben konnte. Sie war nicht wie du.“
„Schön zu hören , dass du nicht in sie verliebt warst “, sie schmiegte sich an ihn. Der Gedanke an seine Freundin hatte ihr bis gerade eben großen Schmerz zugefügt, weil sie sich nicht vorstellen wollte, dass er einer anderen Frau liebevolle Gefühle entgegenbrachte. Sein Geständnis tat ihr gut, weil sie nicht eifersüchtig sein musste. Er hatte sich lediglich verlaufen und sich in die Idee von einer neuen Freundin verrannt. Zwar war Emma sehr hübsch und bestimmt auch nett, aber si e hatte ihm nichts bedeutet. Livs angeknackstes Ego und angebrochenes Herz waren versöhnt. Innerlich glühte sie vor Glück.
Er drückte ihr einen Kuss aufs Haar und erklärte leise, „dich wieder zu haben, macht mich glücklich , Liv .“
„Wirklich?“
Er nickte an ihrem Kopf, „du machst mich sehr glücklich.“
„Und Rocky ? “, fügte sie hinzu , während sie die Nase an seinem Hals vergrub und lächelte .
„Und Rocky“, er schnaubte stöhnend auf , „wenn ich ihn mit dir schauen kann.“
22 . Kapitel
In den nächsten Wochen schwebte Liv im siebten Himmel. Sie war bis über beide Ohren verliebt und verbrachte die meiste Zeit mi t ihrem Exmann, der anscheinend genauso verliebt war wie sie. Nach seinem morgendlichen Training kam er mittags oft in ihr Büro, brachte Lunch mit oder aß mit ihr einen Happen in der Kantine. Ihre Sekretärin betete ihn an, sobald er auftauchte, und unzählige Kollegen verirrten sich plötzlich in ihr Büro, um ihn scheinheilig nach der Saison zu fragen. Julian amüsierte sich königlich darüber und verteilte großzügig Tickets für die kommenden Spiele.
Zusammen mit Claire besuchte Liv ihn ab und zu beim Training und saß am Spielfeldrand, um ihm zuzusehen, mit seinen Teamkollegen zu scherzen und den Coach nach Baby Jillian zu fragen. Jede Nacht verbrachte sie bei ihm und ging nur in die eigene Wohnung zurück, um frische Kleidung zu holen, die Pflanzen zu gießen und nach der Post zu schauen. Selbst an den Spieltagen, wenn er im Land herumreiste, schlief sie bei ihm in der Wohnung und sah auf seinem Fernseher zu, wie er mit seinem Team gewann oder auch verlor, was zugegeben sehr selten passierte.
In seinem Haus fühlte sie sich wohl und heimisch – sie liebte dessen gusseiserne Architektur, liebte den typischen Wohlfühlcharakter, den Julian geschaffen hatte, und liebte das Haus einfach aufgrund der Tatsache, dass es Julians Heim war.
Nahtlos fanden sie in ihre alte Bez iehung zurück . Dieses Verliebtsein war anders, weil sie sich nicht erst kennenlernen mussten, sondern sich bereits in und
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