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Touchdown fürs Glück (German Edition)

Touchdown fürs Glück (German Edition)

Titel: Touchdown fürs Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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nickte, verabschiedete sich mit einem Kuss von ihm und sah ihm ein wenig unglücklich hinterher.
    Zwischenzeitlich vergaß sie sogar, dass sie ihn an gelogen hatte – dass sie ihm bisher verschwiegen hatte , was sie nach Sammys Tod getan hatte – dass sie ihn betrogen hatte.
    Mit einem schmerzhaften Kloß im Hals starrte sie in ihre leere Kaffeetasse. Es war mehr als verführerisch, diese Episode nicht nur aus ihrer Erinnerung zu streichen, sondern auch Julian niemals davon zu erzählen. Er hätte keinen Grund, sich von ihr abzuwenden, wenn er es einfach nicht wüsste.
    Panik stieg in ihr hoch, als sie sich ausmalte, wie er reagieren würde, wenn sie ihm dav on erzählte – wenn sie ihm beichtete , dass sie seine Sorge um sie damit beantwortet hatte, ihn mit einem Fremden betrogen zu haben. Er war generell ein eifersüchtiger Mann und hatte sich auf dem College sogar wegen ihr geprügelt, als ein Mitstudent sie auf einer Party zu sehr bedrängt hatte und gegen ihren Willen mit ihr hatte tanzen wollen. Damals hatte Julian rot gesehen, obwohl nichts passiert war. Wenn er von dem Mann in Arizona erfuhr, würde es viel schlimmer enden. Sicherlich würde er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen, oder – was ihr noch schlimmer vorkam – sie weiterhin tolerieren, jedoch mit anderen Augen sehen und insgeheim verabscheuen.
    Ihre Beichte würde alles kaputtmachen und diese tiefe Liebe, die sie zu ihm empfand, zerstören.
    Andererseits konnte sie sich nicht heiter mit seiner Familie an einen Tisch setzen und bedenkenlos in sein Haus einziehen, ihn im Unklaren lassen und dieses Geheimnis verschweigen.
    Liv liebte ihn. Sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Herzens danach, glücklich mit ihm zu sein, bei ihm zu bleiben und ihn bis an ihr Lebensende lieben zu dürfen. Er machte sie glücklich. Und Liv wollte endlich wieder glücklich sein.
     
     
     
    Irgendwie lief alles schief. Frustriert und kurz vor einem Tränenausbruch stand Liv in Julians Küche, las im aufgesch lagenen Rezeptbuch nach, wie weiße Mousse au Chocolat zubereitet wurde, und sah verzweifelt ins Wasserbad, in dem weiße Schokoladenklümpchen und trüber Cognac schwammen. Sie nahm den Kochlöffel zur Hand und versuchte das ganze Elend umzurühren, nur um festzustellen, dass die Masse so fest war, dass der Löffel wie in Beton feststeckte.
    Die Mousse war nur die Spitze des Eisbergs.
    Da Julians Familie morgen in aller Frühe ankommen würde, hatte sich Liv heute freigenommen, um das Haus auf Hochglanz zu polieren, das Gästezimmer vorzubereiten, sowie es im leerstehenden Zimmer gemütlich zu machen. Zusammen mit Julian wollte sie später die Schlafcouch hineinstellen. Die kulinarischen Besonderheiten, die man vorbereiten konnte – wie die weiße Mousse a u Chocolat , die auf dem Foto im Kochbuch köstlich aussah – wollte sie ebenfalls kochen und bis morgen in den Kühlschrank stellen. Sie hatte sich einiges vorgenommen, während Julian Training hatte. Eigentlich hätte er längst zurück sein sollen.
    Sie war nervös und fürchtete sich vor morgen. Mit zitternden Fingern hatte sie den Boden der unteren Etage gewischt, anschließend den Eimer mit dem schmutzigen Wasser umgestoßen und von neuem anfangen müssen. Beim Staubwischen war ein Fotorahmen auf den Boden gefallen, das Glas war in tausend Einzelteile zersprungen, die sie auf ge hob en hatte und sich dabei in den Daumen schnitt. Der Truthahn kam ihr plötzlich zu klein vor , die Süßkartoffeln waren zu matschig und im Supermarkt hatten sie nicht die richtig en Bohnen für ihren Auflauf , das einzige Gericht, das sie wirklich beherrschte. Beim Öf fnen der Preiselbeerdose hat te es an der Tür geklingelt, wodurch sie erschrocken war und prompt die Dose in den Ausguss hatte fallen lassen . Die halbe Küche war mit roter Sauce beschmiert gewesen und Liv hat te noch einmal los gehen müssen , um neue Preiselbeeren zu kaufen , nachdem sie den Schaden beseitigt hatte .
    Jetzt bekam sie die Mousse nicht hin und Julian war immer noch nicht da. Sie hatte bisher noch nichts gekocht, musste noch zwei dutzend Dinge erledigen, war mit den Nerven fertig und bekam zu allem Überfluss ihre Periode.
    Verdammt nochmal! Warum wurde die Schokolade nicht endlich cremig und flüssig? Sie hatte alles genauso gemacht, wie es im Rezeptbuch stand!
    „Hallo!“ Julians Stimme klang gutgelaunt aus dem vorderen Teil des Hauses. Gleich darauf stand er in der Küchentür und ließ seine Sporttasche auf den frisch gebohnerten

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