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Touchdown fürs Glück (German Edition)

Touchdown fürs Glück (German Edition)

Titel: Touchdown fürs Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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dich.“
    „Es geht nicht“, brach es verzweifelt aus ihr heraus, „es geht einfach nicht!“ Sie schluchzte wie verrückt und wehrte seine Bemühungen ab, sie an sich zu ziehen.
    Nur langsam beruhigte sie sich, atmete tief ein und aus, bevor sie unglücklich in sein Gesicht sah, „du weißt nicht, was ich getan habe, Julian.“
    „Was hast du denn getan ? “, wollte er mit ruhiger Stimme wissen.
    „Ich habe dich enttäuscht“, sie griff sich panisch an den Hals, „ich bin nicht diejenige, für die du mich hältst.“
    „Lass mich das doch einfach selbst entscheiden.“
    Seine Ruhe und Gelassenheit brachten sie völlig durcheinander. „Julian ... das kannst du nicht von mir verlangen ...“ Sie wirkte furchtbar erschrocken, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden.
    „Du kannst mir alles sagen“, seine Augen fixierten sie ernsthaft.
    Liv betrachtete ihn. Wie ein Fels in der Brandung stand er vor ihr mit ausgeblichenen Jeans, eine m Holzfällerhemd und dicken Lederschuhen , verständnisvollen Augen und einem liebevollen Zug um den herrlichen Mund. Wenn sie ihm erst einmal gesagt hätte, was mit ihr passiert war, würde sie ihn sicherlich nie wieder so sehen.
    Bebend holte sie Luft und vergrub die Fäuste an ihrem Bauch , „nach Sammys Tod ... h abe ich nichts mehr ertragen. E s war nicht deine Schuld ... niemals d eine Schuld, aber“, sie sah todunglücklich auf, „aber du hast mich so sehr an ihn erinnert, Julian. Er hatte dein Gesicht ... dein Lächeln ... und ich habe mich dafür gehasst, dass er ertrunken war“, Liv vergrub k urz das Gesicht in ihren Händen und suchte nach Worten, bevor sie ihn wieder ansah. „Du hattest Recht.“
    „Womit?“
    „Dass ich innerlich tot war“, ihre Hand fuhr zittrig über ihre Stirn, „denn ich wollte tot sein ...“
    „Liv“, sein Erschrecken tat ihr weh. Sie wollte ihm doch nicht wehtun.
    „I ch war einfach nicht mutig genug . . . mir etwas anzutun . Ständig habe ich daran gedacht ... aber ich war zu feige ...“
    „Liv!“ Er wollte sie an sich ziehen, aber sie schüttelte entschlossen den Kopf.
    „Nein ... ich kann nicht darüber sprech en, wenn ... wenn du mich berührst.“
    „Okay.“
    Trostlos blickte sie auf seine Brust, „erinnerst du dich an die Woche, in der ich verschwunden war?“ Ohne auf seine Bestätigung zu warten, fuhr sie fort, „an diesem ersten Abend ... war ich in einem Motel ... und ... und ich ... ich habe mit einem Fremden ... geschlafen.“
    Liv schloss die Augen. Selbsthass und Ekel stiegen in ihr auf. Sie wollte Julians Abscheu nicht sehen und wartete einfach darauf, dass er sie stehen ließ und ging. Mit klopfendem Herzen und sc hmerzenden Magen wartete sie auf das Geräusch seiner sich entfernenden Schritte , aber er bewegte sich keinen Zentimeter, also öffnete sie die Augen und sah ihn ängstlich an.
    „Und du meinst jetzt, dass ich dich deshalb nicht lieben kann?“ Seine Stimme klang nicht wütend, sondern eher belustigt.
    Fassungslos schwankte sie ein wenig. „Was!“ Ihre aufgerissenen Augen hingen verwirrt an seinem Gesicht, das sie verständnisvoll ansah. Zwar schluckte er schwer, lächelte jedoch sanft.
    „Liv , du brauchtest Trost, den ich dir damals nicht gab ...“
    „Wag es nicht, dir daran die Schuld zu geben!“ Sie schüttelte den Kopf.
    Seine Hand fuhr durch ihr Haar, „wenn du so einsam warst, dass du ...“
    „Das hatte nichts mit Einsamkeit zu tun“, beinahe weinte sie wegen seiner absoluten Unfähigkeit, sie in einem schlechten Licht zu sehen, „und ich habe auch keinen Trost gesucht ...“ Sie schmeckte Galle, „du missverstehst mich, Julian. Ich wollte mich ... mich dafür bestrafen, dass Sammy tot war ... und habe ... habe einen Fremden mit mir schlafen lassen ... ohne es zu wollen ... oder ... mich daran zu beteiligen.“
    Nun schien er schockiert zu sein. „Warum?“, flüsterte er.
    „Weil ich tot sein wollte“, sie biss sich so fest auf die Unterlippe, dass sie den metallischen Geschmack von Blut schmecken konnte, „weil ich mich hasste und weil ich mir selbst weh tun wollte.“
    Als sein Gesicht das letzte bisschen Farbe verlor, hatte sie das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    „Du wurdest vergewaltigt?“
    Erschrocken musterte sie sein Gesicht, das eine mörderische Wut ausstrahlte. So hatte sie ihn noch nie gesehen – seine Gesichtszüge waren brutal verzogen, seine Augenlider zuckten unbeherrscht und seine Hände waren zu Fäusten geballt. Beinahe glaubte Liv, dass

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