Touchdown fürs Glück (German Edition)
eitaufwendiges“, versicherte sie hastig, „ich weiß, dass bald die Saison anfängt. Sie haben sicherlich sehr viel im Kopf. Ein Interview wäre toll – und ein paar Fotos von Ihnen und Derek . Wir könnten es wie eine Hom estory aufziehen und erzählen, was Sie und I hr Patenkind zusammen unternehmen.“
„Nun ja“, er zögerte, „ich weiß nicht, was Derek dazu sagt. O der seine Mutter.“
„W enn Sie damit einverstanden wären , würde ich mit Derek s Familie sprechen. Und mit Derek selbst natürlich.“
Eigentlich gefiel es John nicht, dass der Kleine vor eine Kamera gezerrt werden sollte. Er war manchmal noch se hr unsicher im Umgang mit ihm . Außerdem sollte er nicht als sozial vernachlässigtes Kind dargestellt werden, das er nicht war.
„ Derek und ich kennen uns erst seit zwei Monaten. Ich weiß nicht, ob es zu früh wäre, uns als glückliches Tandem zu zeigen.“
„Keine Sorge“, beruh igte Emma ihn, „wir wollten an I hr zweijähriges Tandem in Florida anknüpf en und erwähnen, dass Sie nach I hrem Umzug jetzt die Betreuung eines anderen Kindes übernommen haben. Es wäre sehr schön, wenn die Menschen sehen, dass sich eine Beziehung zwischen dem Mentor und dem Kind mit der Zeit entwickelt.“
„Mhh.“
„Ich versichere Ihnen, dass wir nichts manipulieren werden.“ Sie hob eine Hand in die Höhe. „Das schwöre ich Ihnen. Keine dramatischen Fragen, keine mitleiderregenden Geschichten über geschlagene Kinder, die endlich zu lächeln lernen“, sie schnitt eine Grimasse, „und keine gestellten Situationen.“
„ Derek soll sich nicht als Vorführobjekt vorkommen.“
Nickend schenkte sie ihm ein weiches Lächeln, „das verspreche ich. Es soll alles ga nz natürlich werden. W enn sich Derek nicht wohlfühlt, brechen wir es ab und interviewen Sie allein.“
„Und wenn ich mich nicht wohlfühle ? “, fragte er mit Schalk im Blick.
Emma Townsend musste lachen, „da fällt mir sicher irgendetwas ein.“
Julian hatte sich viel zu große Sorge n um Derek gemacht, denn der Junge war Feuer und Flamme, als er hörte, dass er interviewt werden sollte , und dass Fotos von ihm und Julian in der Zeitung erscheinen würden. In der Woche vor den Aufnahmen rief er Julian täglich an, berichtete von der Schule und von dem T-Shirt, das er sich für die Fotos gekauft hatte. Derek war ein riesiger Comic-Fan und hatte sich ein Superman-Shirt gekauft, das er beim Shooting tragen wollte. Seine Aufregung amüsierte Julian, der sein Haus zur Verfügung stellte und am Tag vorher in der unteren E tage gründlich aufräumte. Brian hatte am Abend zuvor Pizza vorbeigebracht, die sie verspeist hatten, während Basketball im Fernsehen lief, daher sah es schlimm aus, denn der Quarterback hatte überall auf dem Fußboden Chipskrümel hinterlassen.
Glücklicherweise war sein Haus groß genug, denn Emma kam mit drei Fotografen und Assistenten im Schlepptau vorbei, während Derek von seiner Mom und seinem besten Freund begleitet wurde. In der Küche standen Getränke und Snacks bereit, die Julian morgens in einem Geschäft um die Ecke besorgt hatte . E r hatte den Rasen im Garten gemäht und endlich die letzten Umzugskartons in den Keller gebracht, nachdem sie monatelang herumgestanden hatten.
Der Fotograf, der sich Miguel nannte und ein rosafarbenes Poloshirt von Ralph Lauren sowie eine hellgrün karierte Golfhose trug , prüfte die Location , besprach mit seinen Mitarbeitern verschiedene Szenen und nahm dann Julian sowie Derek in Augenschein. Bewundernd blickte er Julian an und schenkte ihm ein verführerisches Lächeln, „an Ihnen müssen wir nicht herumdoktern – eigentlich schade. Aber Sie sehen großartig aus.“
Julian lächelte gequält und warf Derek eine Grimasse zu, über die der kleine Junge lachen musste. Allein dieser stilsichere Mix aus Pastelltönen in der Kleidung hatte Julian sofort verraten, dass Miguel der gleichgeschlechtlichen Liebe nicht abgeneigt zu sein schien . Die beständigen Blicke, die der kleine Fotograf mit dem Mopsgesicht ihm zuwarf, bestätigten nicht nur diesen Eindruck, sondern waren ihm mehr als unangenehm. Auch Emma, die hinter dem Fotografen stand, grinste über beide Backen und verdrehte die Augen.
„Als erstes wollen wir alle in den Garten gehen“, Miguel schnappte sich seine Kamera und deutete auf seinen Assistenten, „bring den Football mit!“
„Football?“ Julian sah ihn zweifelnd an.
„Aber ja, Schätzchen“, Miguel nickte schamlos,
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