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Tradingpsychologie

Tradingpsychologie

Titel: Tradingpsychologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Welz
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der muss natürlich jeden Trade mithandeln, sonst kann er unmöglich dieselbe Rendite erwirtschaften. Andernfalls müsste man davon ausgehen, dass jeder Trade des Händlers eine bestimmte Gewinnsumme erzielt, was ja nie der Fall ist, sondern mal erzielt der Trader einen kleinen Gewinn, dann wieder viele Male gar keinen und manchmal – und davon leben Trader meistens – einen sehr großen. Und niemand weiß, welchen Trade sie gerade mittraden. An- und Verkaufspreise sowie Gebühren müssen dabei natürlich unbedingt berücksichtigt werden. Wer etwa einen Futures-Scalp-Trader mit CFDs nachhandelt, der erzielt vollkommen andere Resultate.
    Kurz und gut: Wer Trading-Systeme anderer so umsetzt, kann nur verlieren. Der Hauptgrund ist: Niemand weiß, wann der Trader einen dicken Fisch an der Angel hat, deshalb muss jeder Trade nachgehandelt werden. Und wenn man merkt, dass einem die Zeit fehlt, dem Regelwerk des Börsenbriefes konstant zu folgen, sollte man es gleich ganz lassen.
    Wer Börsenbriefe anderer Trader nachhandelt, sollte sich immer die Fragen stellen: »Bin ich in der Lage, den Börsenbrief 1:1 nachzutraden?« »Entspricht dieser Börsenbrief meiner Persönlichkeit?« »Verfüge ich über genügend Zeit?« »Habe ich die emotionale Gelassenheit?« »Ist mein Handelskonto groß genug?« »Macht es mir Spaß, diese Märkte, dieses System zu traden?« »Entsprechen die Depot-Schwankungen meinem Nervenkostüm?« »Kann ich so viele Minus-Trades ertragen?« »Handle ich dieselben Instrumente?« »Bezahle ich dieselben Gebühren?« Usw.
    Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Börsenbriefe anderer zu traden auch immer bedeutet, ein Stück Verantwortung abzugeben. Der Blick auf die Rendite allein reicht jedenfalls nicht aus, um Erfolg an der Börse zu haben.
    Sicher, es gibt Ausnahme-Trader, die erwirtschaften eine Jahresperformance von 30, 50, 100 oder gar mehr Prozent. Ob das jedem gelingt, wage ich zu bezweifeln. Die Realität zeigt, dass 10 bis 20 Prozent im Jahr durchaus drin sind. Profis erreichen diese Spanne, indem sie viele kleine Gewinne einsammeln, hin und wieder große Erträge erwirtschaften und dabei Verluste realistisch einkalkulieren. Wenn Sie über mehrere Jahre durchschnittlich 25 Prozent Gewinn erzielen, zählen Sie schon zu den Stars der Branche. Ab 30 Prozent werden andere Sie anflehen, Ihr Geld zu verwalten.
    Tatsache ist, dass etwa 40 von 100 Trades mit dem riskierten Einsatz ausgestoppt werden. Doch der Trading-Anfänger hat andere Wünsche, er möchte, dass möglichst 90 von 100 Trades erfolgreich sind und die meisten davon riesige Gewinne abwerfen. Wer den Mut hat, sich der Realität zu stellen, und aufhört, Traumrenditen hinterherzujagen, der kann es weit bringen. Die anderen überweisen zwangsläufig auf Umwegen den Profis ihr Geld aufs Handelskonto.
    So denken und handeln die Profis
    Wer den Börsenbrief eines Profis nachtradet, muss sich auch hier wie ein Profi verhalten: uneingeschränkte Verantwortung übernehmen und auf allen Ebenen des Tradings diszipliniert sein. Was für das eigene System gilt, gilt auch für ein fremdes Regelwerk – man muss ihm hundertprozentig vertrauen! Das tun Sie nur, wenn es eindeutig zu Ihrer Persönlichkeit passt. Wer in diesem Geschäft nicht realistisch ist, der tradet nicht in der Wirklichkeit. Die Illusion wird ihn dazu verführen, auch unrealistische Handlungen auszuführen. Wohin das führen kann, können Sie sich ja denken! Wer glaubt, mit einem 10.000-Euro-Konto vom Trading seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, der wird sich einem enormen Erfolgsdruck beim Traden aussetzen. Im Gegenzug dazu müssen Sie sich auch fragen, ob Sie die mentale Stärke besitzen, mit einem 50.000- oder 100.000-Euro-Konto zu traden, damit Sie vom Trading leben können. Viele beginnen mit 5000 Euro und wünschen sich dann, ein großes Handelskonto zusammenzutraden. Bei einer realistischen Jahresrendite von 20 Prozent bräuchten Sie dann etwa 13 Jahre, um über ein Trading-Konto in Höhe von 50.000 Euro zu verfügen.
    Trading ist anders – Motivation & Lob
    Was wir am nötigsten brauchen, ist ein Mensch,
    der uns zwingt, das zu tun, was wir können.
    Ralph Waldo Emerson
    Trading ist für viele ein einsames Geschäft. Die meisten sitzen zu Hause vor ihrem Computer und nehmen die Herausforderung mit den Märkten alleine auf sich. Das kann eine enorme Belastung für einen ungeübten Trader sein. Denn für all die Zweifel, Ängste, Fragen und Probleme

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