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Tradingpsychologie

Tradingpsychologie

Titel: Tradingpsychologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Welz
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Ihnen zu dem Wort Angst ein Gefühl entstehen. Vor allem wenn Sie Situationen beim Trading erlebten, die stark angstbesetzt waren. Solche Begriffe oder Situationen sind in unserem Gehirn direkt mit einer entsprechenden Emotion verknüpft. Es ist wie beim Memoryspiel: Die Vorstellung von Verlustangst oder ausgestoppt zu werden, aktiviert sofort das dazugehörige neuronale Netz – und somit die dazugehörige Emotion. Und sofort reagiert Ihr Emotionszentrum, das limbische System, und Sie werden zu einer Handlung gezwungen. Der Mechanisus funktioniert wie bei einem Lichtschalter. Ich betätige den Schalter (denke das angstauslösende Wort) und der Strom schießt blitzschnell zur Lampenfassung (Emotionszentrum) und die Glühbirne leuchtet (ich werde zu einer Handlung gezwungen).
    Angstauslösende Gedanken oder Geschehnisse können Sie zu einer angstvollen Handlung zwingen. Erinnern Sie sich an das Kind, das vom 10-Meter-Sprungbrett gestoßen wurde? Um seine kompletten Ängste zu reaktivieren, könnte es reichen, wenn es im Fernsehen eine Szene mit einem Sprungbrett sähe.
    Disziplinlosigkeit verursacht die dümmsten Handlungen. Vielleicht stellen Sie Ihre Trading-Position vorzeitig glatt, nur um mitzuerleben, wie Ihr Trade vor dem eigentlichen Stoppkurs dreht und ins Plus läuft. Doch leider ohne Sie! Oder Sie versetzen den Stopp weiter Richtung Verlust – und bewirken damit einen noch größeren Minus-Trade. Oder Ihre Angst veranlasst Sie, den Stopp zu löschen, kaufen stattdessen weitere Positionen im Verlust dazu, verbilligen Ihren Verlusttrade und begehen somit den Kardinalfehler!
    Die beste Art, sich vor diesen Auslösern zu schützen, ist, sich nicht erst in einer Angstsituation zu befinden. In diesem Moment gibt es gerade zig Gründe weshalb Sie Angst haben könnten. Doch weil diese Situationen momentan nicht eintreten oder Sie bei diesen Erlebnissen auch nicht dabei sind, können Sie völlig entspannt bleiben. Nicht anders ist es beim Traden. Wenn Sie nicht gerade erleben, wie Ihr Trade droht, ausgestoppt zu werden, oder Ihr Take Profit um einen Punkt verfehlt wird, dann erleben sie auch keine Angst, die Sie veranlassen könnte, in den Trade einzugreifen. Sie traden also disziplinierter. Wenn Sie die aufsteigenden Emotionen beim Trading nicht aushalten können, dann gibt es eine Alternative, disziplinierter zu traden: Halten Sie sich von Ihren Trades fern! Niemand zwingt Sie, jedes Zucken des Marktes live mitzuerleben – außer Sie selbst! Gehen Sie eine Position ein, klicken Sie Ihren Chart weg, und wenn es Ihnen sinnvoll erscheint, wieder nach dem Rechten zu schauen, dann schalten Sie sich wieder ins Live-Geschehen ein. Gestalten Sie Ihr Trading so, wie Sie es emotional aushalten können!
    Disziplin braucht Energie
    Obgleich unser Gehirn nur 2 Prozent des menschlichen Körpergewichts ausmacht, verbraucht es mehr als 20 Prozent der zugeführten Energie. Beim Sauerstoffverbrauch sind es sogar 50 Prozent. Die Hauptenergiequelle unseres Gehirns ist Glukose, also Zucker. Es wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen, dass unsere Willenskraft nachlässt, wenn unserem Gehirn Glukose fehlt. Es ist somit essenziell, sich ausreichend mit glukosehaltigen Nahrungsmitteln zu versorgen. Allerdings spielt es eine entscheidende Rolle, welche Form von Zucker wir zu uns nehmen. Einfachzucker, wie er in Süßgetränken vorkommt oder in Süßigkeiten wie Schokolade, Traubenzucker oder Würfelzucker, schafft einen schnellen Energieschub. Dieser wird vom Körper aber genauso schnell wieder verdaut und seine Wirkung hält nur 15 bis 20 Minuten vor. Da unser Gehirn keine Energievorräte speichern kann, ist es wesentlich gesünder, Glukose in Form von Mehrfachzucker zu sich zu nehmen. Dieser befindet sich z.B. in Produkten wie Getreide, Obst oder Gemüse. Sie geben die Glukose langsamer frei und versorgen unser Gehirn so konstant und lang anhaltend mit dem wichtigen Zuckerstoff. Ich weiß, einige werden jetzt vermutlich einwenden, dass sei doch Unsinn: Vollkornbrot essen, damit ich disziplinierter trade. Ich gebe zu, das Bild ist etwas ungewöhnlich, aber hier geht es um biologisch-chemische Tatsachen, die seit Zigtausenden von Jahren in unserem Körper Bestand haben. Unser Gehirn ist extrem egoistisch. Wenn es nicht bekommt, was es braucht, und das ist vor allem Glukose, dann macht es, was es muss – die Körperfunktionen schützen. Ihrem Gehirn ist es egal, ob Sie gerade diszipliniert traden oder Geld verlieren. Wenn es zu wenig

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