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Traeume aus 1001 Nacht Band 03

Traeume aus 1001 Nacht Band 03

Titel: Traeume aus 1001 Nacht Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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vor erlebt hatte, und er war sich nicht sicher, warum. Viel leicht weil sie so unglaublich unschuldig wirkte?
    „Erzählen Sie mir von sich“, forderte er sie auf.
    Sienna zögerte, denn sie fragte sich, wo sie anfangen sollte. Sie hatte einst etwas getan, worauf sie nicht be sonders stolz war – aber das war eine einmalige Ausnah me gewesen, und es definierte sie doch bestimmt nicht als Person, oder? Vermutlich würde sie ihn nach diesem Abend ohnehin nie wieder sehen – warum also sollte sie ihm ein Geheimnis anvertrauen, das vielleicht diese Stun den ruinieren würde?
    „Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Sie wis sen schon – ein echtes englisches Dorf mit Schafen auf den Wiesen und Kirschblüten an den Bäumen im Frühling.“
    „Und im Sommer?“
    „Da hat es geregnet!“ Sie zuckte mit den Schultern. „Nein, eigentlich hat es das nicht – es wirkt nur heute so. Vielleicht liegt das daran, dass ich jetzt erwachsen bin. Als ich ein Kind war, schien immer die Sonne zu schei nen.“ Sie blickte in sein Gesicht und dachte, dass sie noch niemals so dunkle Augen gesehen hatte. „Ich schätze, dass das bei den meisten Menschen so ist. Wir sehen die Kind heit durch eine rosarote Brille.“
    „Wenn es so idyllisch war, warum sind Sie dann von zu Hause weggegangen?“, fragte er.
    Sienna presste ihre Serviette zusammen. „Junge Vögel werden irgendwann flügge und müssen dem Nest entflie hen.“
    „Ja, das stimmt.“ Er schaute sie aufmerksam an. „Und ist das Leben außerhalb des Nests so, wie Sie es sich vorgestellt haben?“
    Sie zögerte mit ihrer Antwort. Das Leben konnte einem manchmal Angst machen. Man musste so viele Entschei dungen treffen und wusste oft nicht, ob es die richtigen waren. „Nun, natürlich gewinnen Sie Freiheit – aber Sie verlieren auch Stabilität. Ich schätze, darum geht es im Leben – um Gewinne und Verluste, man kann nur hoffen, dass es sich im Endeffekt ausgleicht.“
    „Für ihr Alter verfügen Sie über bemerkenswert viel Klugheit“, äußerte er.
    „Sie machen sich über mich lustig.“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf und lächelte sanft. „Ich finde Ihre Einstellung sehr charmant. Wie alt sind Sie üb rigens?“
    Würde er sie für zu jung halten? Zu jung für was, Sien na? „Fast zwanzig.“
    Er lächelte. „Nur fast?“, neckte er sie.
    „Jetzt sind Sie dran“, entgegnete sie. „Was in aller Welt tut ein Scheich?“
    Um seine Mundwinkel zuckte es. Sie war wirklich un widerstehlich. „Manchmal stelle ich mir dieselbe Frage. In erster Linie regiert man ein Land, und das bedeutet ei nen ständigen Kampf um die Macht – aber man muss sich auch um Ölexporte kümmern, weshalb ich hier bin.“ Und man ist von einem Reichtum umgeben, den die meisten Menschen nicht begreifen können. Vor allem sie nicht.
    Sienna zerkrümelte ein Stückchen Brot. „Und wo ist Ihr Zuhause?“
    Mit einem Lächeln antwortete er: „Qudamah ist meine Heimat – aber ich stamme von einem Nomadenvolk ab.“ Seine dunklen Augen funkelten. „Wir haben Schwierig keiten damit, uns niederzulassen.“
    Später, in der schwarzen Limousine, berührten sich ihre Schenkel, und Sienna konnte kaum atmen, als sie ihn so dicht bei sich spürte. Aber es gab keinen Kuss, nur die Bit te – nein, die Forderung, dass er sie wiedersehen durfte.
    Es geschah alles so schnell – Hashims Leben bekam eine andere Zeitdimension, und er erlebte etwas, das er nie zu vor gekannt hatte: einen Aufruhr an Gefühlen, den er je doch nicht Liebe nennen mochte. Trotzdem erkannte er, dass Sienna einen Teil von ihm berührte, den er vernach lässigt hatte. Als wenn ihre Unschuld und Schönheit et was in ihm zum Schmelzen gebracht hatten, von dem er nicht wusste, dass es gefroren war.
    Vielleicht war es sein Herz.
    Sie zitterte, wenn er sie küsste, und er spürte ihre Mi schung aus freudiger Erwartung und Angst, wenn er sie in seine Arme nahm. Es schien unglaublich – zumal wenn man ihre westliche Erziehung bedachte –, aber sein Ins tinkt sagte ihm, dass sie noch unberührt war.
    Eines Abends sah er sie prüfend an. „Du hast keine Er fahrung mit Männern, nicht wahr?“
    „Nein“, gab sie leise zu und fragte sich, ob dieses Ge ständnis ihn abstoßen würde.
    „Unschuldige Jungfrau“, murmelte er, als er sie küsste. „ Meine unschuldige Jungfrau.“
    Natürlich änderte die Tatsache, dass sie unberührt war, alles. Das Wissen um ihre Reinheit erfüllte ihn mit pu rer Freude. Er sah sie, wann

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