Traeume aus 1001 Nacht Band 03
zu stammen schienen. Für Jenna würde es keinen Platz in dieser Gesellschaft geben, wenn sie sich Rashid verweiger te. Warum um alles in der Welt hatte sie nur zugestimmt, hierher zurückzukehren? In New York war sie doch frei ge wesen. Doch hatte sie sich wirklich glücklich gefühlt?
„Vater würde von mir erwarten, dass wir heiraten“, er widerte sie mit tonloser Stimme.
„Richtig. Aber noch etwas. Ich bin sicher, er wäre höchst erfreut, wenn wir endlich die Ehe eingehen, da er das schon seit Jahren wünscht.“
Jenna erzitterte. Offenbar hatte ihr Vater schon vor Jahren einem Handel mit Rashids Eltern zugestimmt. Sicher hatten die beiden Familien eine Abmachung getroffen, in die sie sich nun fügen musste. Ob sie wollte oder nicht, danach wurde nicht gefragt.
„Ihr Männer seid wirklich unmöglich“, stieß sie hervor. „Glaubt ihr denn wirklich, alles entscheiden zu können?“
Rashid lachte auf. „Ich freue mich, dass du dich endlich in dein Schicksal fügst. Das war ja nicht einfach. Aber ich hoffe, wir werden uns in Zukunft besser verstehen.“
Unruhig rieb sie die Hände aneinander. Sie hatte das Gefühl, in einer Falle zu sitzen, doch wusste sie einfach nicht, wie sie sich daraus befreien konnte. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir jemals Partner werden“, sagte sie nachdenklich. „Es gibt doch so viele Fragen, bei denen wir nicht gleicher Auffassung sind.“
„Meinst du? Auf jeden Fall verstehen wir uns bestens im Bett. Das ist doch schon nicht schlecht.“
Es war unglaublich, wie offen er ansprach, dass er Lust auf sie hatte. Doch auch Jenna ging es nicht anders. Kör perliche Anziehung allein aber konnte doch nicht die Ba sis für eine Ehe sein. Für Rashid aber ging es nur um Sex und Stolz. Sie hatte es gewagt, ihm zu widersprechen, das hatte ihn provoziert. Eines empfand er ganz sicher nicht – etwas, was für Jenna das Wichtigste im Leben war: Lie be. Ohne dieses Gefühl wollte sie nicht die Ehe eingehen. Gleichzeitig ahnte sie, dass sie wohl niemals dieses Glück erfahren würde.
Doch was würde geschehen, wenn er genug von ihr hat te? Sicherlich würde er eines Tages wieder sein Leben als Playboy aufnehmen. Er war es doch gewohnt, dass die Frauen ihm scharenweise nachliefen, da würde er wohl nicht lange widerstehen. Und hatte er nicht offen zuge geben, dass ihm Treue nichts bedeutete? Das aber würde sie nicht aushalten. Sie konnte sich schon vorstellen, wie hinter ihrem Rücken getuschelt wurde, wenn Rashid wie der nach Paris geflogen war, um dort der blonden Chantal einen Besuch abzustatten.
Was aber konnte sie tun?
Immer und immer wieder dachte Jenna darüber nach, welche Lösungen und Auswege ihr blieben. Es würde ihrem Vater das Herz brechen, wenn Rashid seine Drohung wahr machte. Und was war mit Nadia, die heimlich eine Beziehung zu Brad unterhielt? Was würde geschehen, wenn Rashid ihr nach New York folgte und herausfand, dass ihre Schwester in einer wilden Ehe lebte? Sicherlich würde er dem gemeinsam mit ihrem Vater einen Riegel vorschieben. Und Nadia würde bis an ihr Lebensende dem geliebten Mann nachweinen. Das aber hatte sie nicht verdient. Jenna durfte einfach nicht zulassen, dass ihre Schwester unglücklich wurde, nur weil sie selbst mit dem Scheich ins Bett geschlüpft war.
Es blieb ihr also keine andere Wahl. Sie war verdammt, wenn sie tat, was Rashid von ihr wollte. Aber sie war genau so verdammt, wenn sie ihm weiterhin Widerstand leistete.
„Du kannst mich dazu zwingen, deine Frau zu werden“, sagte sie leise. „Aber du kannst mich niemals dazu brin gen, dir ein richtiger Partner zu sein, Rashid. Und da gibt es noch etwas, was dich vielleicht veranlassen wird, doch noch deine Meinung zu ändern. Es hat mir überhaupt nicht gefallen, mit dir zu schlafen. Und daran wird sich niemals etwas ändern. Niemals!“
Einen Augenblick lange fürchtete Jenna, dass sie in Trä nen ausbrechen würde. Sie presste die Fäuste zusammen, um sich zu beherrschen. Jetzt kam doch alles darauf an, nicht die Beherrschung zu verlieren. Das aber war alles andere als einfach, da sie sich unendlich danach sehnte, wieder von ihm in den Armen gehalten zu werden.
Auch Rashid ging es nicht anders, doch auch er wollte nicht zeigen, wie es wirklich in ihm aussah. Kühl erklär te er: „Du solltest wissen, dass mir solche Herausforde rungen schon immer besonders gut gefallen haben, Jenna. Und ich bin sicher, eines Tages wirst du zugeben, wie gut es dir gefällt, mit
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