Traeume doch einfach weiter
gemeinsamen
Hass auf ihn bestimmt wieder versöhnt.
Gähn. Gibt es
auch irgendwas Neues?
Nate schüttelte
den Kopf. »Nein.« Er hatte das Gefühl, von den Leuten, mit denen er
aufgewachsen war, völlig abgeschnitten zu sein.
»Serena?« Tawny
beugte sich so weit zu Anthony rüber, dass Nate einen ungehinderten Blick auf
ihren gepiercten Bauchnabel hatte - und auf sämtliche Körperregionen,
die dazwischenlagen. »Die Serena mit dem cool ausländisch klingenden
Nachnamen?«
Sie beugte sich
noch weiter vor und gab dadurch noch verheißungsvollere Regionen ihrer Anatomie
preis.
Machte sie das
etwa mit Absicht?
Er sah zu Anthony
rüber, um sicherzustellen, dass er nicht heimlich spannte, aber der hatte sich
schon weggedreht und unterhielt sich mit einer dunkelhaarigen Schönheit, die
- wie Nate sich vage erinnerte - auf die Grafton- Schule ging und ein Jahr
jünger war als sie.
»Serena van der
Woodsen, ja.« Klang Serenas Name ausländisch? Darüber hatte er sich noch nie
Gedanken gemacht. Jedenfalls war Tawny eindeutig schwer beeindruckt, was eine
ganz neue Erfahrung für ihn war. Normalerweise fanden die Mädchen ihn cool oder
süß, aber sie schaute ihn mit einem Ausdruck an, den er bei Blair oder Serena
noch nie erlebt hatte. Sie sah richtig... ehrfürchtig aus.
»Ich war mal kurz
mit ihr zusammen«, konnte er sich nicht verkneifen zu sagen. Das war zwar die
Wahrheit, aber nicht die ganze Wahrheit.
»Wow! Nate
Archibald!« Tawny beugte sich noch weiter über den Tisch, wodurch ihre Brüste
einladend zusammengedrückt wurden. »Du bist ein Mann voller Geheimnisse!«
»Kennst du Serena
auch?« Anthony beteiligte sich wieder an der Unterhaltung, und Nate entging
nicht, dass er einen interessierten Blick in Tawnys Bluse warf. »Der Film, in
dem sie mitspielt, ist in ein paar Tagen abgedreht. Danach gibt es die
Megaparty. Du solltest auch kommen!«, rief er ihr über die Musik hinweg zu.
»Meinst du etwa
>Frühstück bei Fred« Tawny sah aus, als würden ihr gleich die Augen aus
dem Kopf quellen. »Wow. Ich bin der größte Thaddeus-Smith-Fan, den es gibt. Der
allergrößte!«
Die Bedienung kam
mit ihren Getränken und Nate griff gierig nach der Bierflasche.
»Ich weiß nicht.«
Er schüttelte den Kopf. Er hatte auf einmal das Gefühl, in einem tiefen dunklen
Pool zu ertrinken. Sein Kopf war etwas vernebelt, weil er vor dem Konzert
einen kleinen Prä-Ausgeh-Joint durchgezogen und schon drei Bier getrunken
hatte, aber selbst in diesem Zustand war ihm klar, dass es keine so tolle Idee
war, mit Tawny am Arm auf Serenas Drehschlussparty aufzutauchen. Blair würde
garantiert auch dort sein, und er wollte nicht, dass sie dachte, er hätte schon
wieder die Nächste am Start.
Ja, hatte er denn
nicht schon die Nächste? Und hatte sie nicht auch den Nächsten?
»Bitte, Natie! «,
bettelte Tawny. »Ich würde Thaddeus Smith so gern kennenlernen. Büüüüütte!«
»Jetzt lass sie
nicht so zappeln, Alter.« Anthony lachte. »Du kannst einem hübschen Mädchen
doch sowieso nichts abschlagen.«
Wie recht er
hatte. Nate Archibald konnte keinem Mädchen etwas abschlagen. Nie.
b greift ein
Die Tür schlug
mit einem lauten Knall zu, der lange durch die ganze leere Wohnung hallte. Es
war gar nicht so einfach, wütend hereinzustapfen, wenn man gerade - noch dazu
in Flipflops - fünf Stockwerke hochgestiegen war, aber Serena gab sich größte
Mühe. Sie trampelte lärmend über das Parkett und pfefferte ihre riesige weiße
Ledertasche von Jil Sander achtlos in die Ecke, ohne einen Gedanken an ihren
iPod Nano und die Dolce-&-Gabbana- Sonnenbrille zu verschwenden.
»Hey, Mitbewohnerin.
Bist du etwa schon wieder zu Hause?«, rief Blair aus dem Schlafzimmer, das sie
sich teilten. Sie waren ja sowieso fast Schwestern.
Jedenfalls
stritten sie sich genauso oft.
»Ja«, rief
Serena. Sie holte sich ein Corona aus dem Kühlschrank, schob das Küchenfenster
auf und setzte sich so auf die Fensterbank, dass ihre Beine über die Feuertreppe
baumelten.
»Wie war die
Arbeit?« Blair kam auf nackten Füßen in die Küche getappt mit nichts am Körper
als einem flauschigen weißen Badetuch von Frette, das sie ihrer Mutter aus dem
wohlsortierten Wäscheschrank geklaut hatte. Sie bückte sich, zog eine Schachtel
Gauloises aus Serenas am Boden liegender Tasche und zündete sie am Gasherd an.
»Anstrengend!«
Serena starrte düster durch das Gitter der Feuertreppe in den Hinterhof hinab.
Sie seufzte. »Ganz ehrlich, Blair...
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